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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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näher. Ich konnte fühlen, wie Clara sie beobachtete, darauf wartend, ob sie zu uns an den Strand kommen würden. Sie hatten beschlossen, für sich zu essen, und ihre Mahlzeiten in den vergangenen beiden Tagen mit auf ihr Zimmer genommen. Die Nachmittage verbrachten sie mit Benny und Silas, morgens durchkämmten sie den Wald am Ufer des Sees nach Nahrung, von wo sie gelegentlich ein Fundstück mitbrachten – einen Plastikbecher, eine verbogene Gabel oder eine unbeschriftete Konservendose. Seit dem ersten Abend hatte ich nicht mehr versucht, mit ihnen zu reden. Zwischen uns breitete sich das Schweigen aus. Immer wieder überlegte ich, was ich zu ihnen sagen sollte, entwarf sorgfältig eine weitere Entschuldigung, nur um ihnen dann im Flur zu begegnen, wo Pip mich kaum ansah, ja, kaum zur Kenntnis nahm, und feststellen zu müssen, dass es nicht genug war. Nichts, was ich sagte, konnte je genug sein.
    Pip hatte einen Beutel in der Hand. Gefolgt von Ruby trat sie zwischen den Bäumen hervor. Ich sah zu, wie sie sich näherten, während Sarah erst einen Topf füllte und dann den nächsten. »Ich möchte einfach schon da sein«, sagte sie. »Ich habe das Gefühl, dass ich die ganze Zeit immer nur gewartet habe. Beatrice und du, ihr sprecht ständig über all die Dinge, die wir haben werden, wenn wir erst in Califia sind, aber damit haltet ihr uns anderen nur vor Augen, was wir jetzt alles nicht haben.«
    »Wir brechen bald auf«, versprach ich und tauchte meinen Topf ins Wasser.
    Mein Blick wanderte zurück zu Ruby und Pip. Pip sah auf und für einen Moment ging mit ihrem Gesicht eine Veränderung vor: Unsere Blicke trafen sich und ihre Lippen verzogen sich zu einem Beinahe-Lächeln. Sie kam auf uns zu, wobei sie zum ersten Mal seit unserer Ankunft meinem Blick nicht auswich. »Wir haben etwas Weidenrinde gefunden«, sagte sie. Sie holte die braunen Splitter aus dem Beutel, dann sah sie von mir zu Helene. »Ich habe gehört, letzte Nacht hat dir dein Bein wehgetan. Das hilft vielleicht.«
    Sarah stellte den gefüllten Topf ab. Sie runzelte die Stirn, als sei sie nicht ganz sicher, dass es wirklich Pip war, die da sprach. Seit unserem Streit hatte sie die meisten Mädchen ignoriert. »Isst man das?«, fragte Sarah.
    Ruby deutete auf den Topf mit Wasser. »Man kocht es und trinkt dann den Tee. Pip hat ein Buch über natürliche Heilmittel gelesen, das wir in der Höhle gefunden haben. Die Weidenrinde hilft gegen Schmerzen.« Ruby hielt Helene den Arm hin und versuchte, ihr auf die Füße zu helfen. »Warum kommt ihr zwei nicht mit mir. Wir können jetzt welchen herstellen, dann hast du genug für heute Nacht. Wir können sogar noch welchen für eure Reise kochen.« Sie nahm einen von Sarahs Töpfen, dann gingen sie gemeinsam über den Strand zurück. Ruby drehte sich noch einmal um und nickte mir zu, bevor sie verschwand.
    Pip ließ sich am Strand nieder. Sie grub ihre Füße in den Sand, wobei ihre Zehen gerade so an den Rand des Wassers stießen. »Sie denkt, ich sollte mit dir reden.« Während sie das sagte, blickte sie stur geradeaus, auf den See hinaus.
    Also saß sie hier, weil Ruby es ihr aufgetragen hatte? Und nun, da sie es widerstrebend getan hatte, konnte sie mich nicht einmal ansehen. Wie lange sollte ich noch ausharren und verzweifelt um Vergebung bitten, in der Hoffnung, dass sie mir verzieh? »Und was denkst du?«
    Pip strich sich einige verfilzte Locken aus dem Gesicht. Im Tageslicht konnte ich sehen, dass ihre Sommersprossen verblasst waren. Die dunklen Ringe unter ihren Augen ließen sie ständig müde erscheinen. »Ich denke, sie hat recht«, antwortete sie. »Ich denke, wir haben uns noch einiges zu sagen.«
    Ich grub meine Finger in den Sand, froh, etwas zu haben, woran ich mich festhalten konnte. »Wenn ich könnte, würde ich alles ändern«, sagte ich. »Ich will, dass du das weißt.«
    »Ich weiß.« Pip hob einen ausgeblichenen Zweig vom Ufer auf und rieb ihn zwischen ihren Fingern, bevor sie sich endlich zu mir umdrehte. »Aber ich habe in diesem Gebäude so viel Zeit damit verbracht, an dich zu denken und mir Sorgen zu machen, wo du warst. Ich dachte, sie hätten dich vielleicht woanders hingebracht. Aber als ich dich dann auf der anderen Seite des Sees gesehen habe, in diesem Kleid, war es so offensichtlich, dass du die ganze Zeit in der Stadt gelebt hattest. Ich habe dich gehasst, weil du nicht bei mir warst. Und jetzt ist es zu spät. Ich führe ein Leben, das ich nicht will. Ich habe mir

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