Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Menschen, die in alle Richtungen unterwegs waren. Die meisten waren in dünne, dunkle Gewänder gekleidet. Die größeren Stalagmiten schienen als Gebäude zu fungieren. Drem sah, wie die Menge ameisengleich hinein- und wieder herauslief.
    Seine Schritte hallten wider, als die Gruppe durch den Torbogen
ging, umgeben von dem Gemurmel der Menschen, die ihren Geschäften nachgingen. Sie bildeten kleine Gruppen und gingen dann wieder auseinander. Das Licht war zu schwach. Drem konnte nicht erkennen, was genau sie taten. Er staunte nicht schlecht, als er erkannte, dass hier so gut wie keine fortschrittliche Technik zu sehen war. Egal, womit diese Menschen beschäftigt waren, wenn es darum ging, Informationen zusammenzutragen, dann taten sie das auf eine Weise, die Drem noch nie gesehen hatte.
    »Glaubt ihr, dass es sich um einen Kult handelt?«, fragte Yaman.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Ortag dicht hinter ihnen. Er hatte sich die Umgebung genauso intensiv angeschaut, wie die anderen. »Es scheint eine Gesellschaft zu sein, ähnlich wie Drems Sani-Sabik-Fraktion. Das hier sind Leute, die ihrer alltäglichen Routine nachgehen.«
    Aber jeder betete etwas oder jemanden an, dachte Drem, und sie waren auf dem Weg zu der Lady.
    Die Akolythen führten sie durch einen Säulengang und gingen weiter. Nachdem sie eine Weile an Steinen und Feuern vorbei durch die sie umgebende Dunkelheit gelaufen waren, kamen sie am anderen Ende der Höhle an. Niemand schenkte ihnen große Beachtung.
    »Hier sind weit weniger Leute«, flüsterte Verena Drem zu. Das stimmte: Die Menge hatte sich hier deutlich verringert. »Sollten wir uns Sorgen machen?«
    Drem schüttelte den Kopf. »Sie bringen uns nicht zu einem heruntergekommenen Abschnitt der Höhle. Im Gegenteil, es sieht so aus, als ob hier alles noch gepflegter wäre.« Die Straßen waren sauber. Die Fackeln, die die kleinen Stalagmiten beleuchteten, waren alle frisch und brannten hell. Auf den Steinen hinter ihnen war kaum Ruß zu sehen, was für die Aufmerksamkeit der unsichtbaren Aufseher sprach.

    Schließlich erreichten sie einen ausgehöhlten Stalagmiten, der bis zum Himmel aufzuragen schien. Drem fragte sich, wie lange dieser Asteroid wohl benötigt hatte, um diese Strukturen zu erschaffen, bevor er von Menschen besiedelt wurde. Dieser Stalagmit war möglicherweise älter als seine eigene Zivilisation.
    Die Akolythen gestikulierten und forderten sie auf einzutreten. Drinnen war ein großer runder Raum voller Steinbänke, die aus dem Gestein des Asteroiden geschlagen worden waren. Dazwischen standen Stützpfeiler, die sich ebenfalls nahtlos in das gebäudeartige Gebilde einzufügen schienen.
    Drem hatte erwartet, dass die Temperatur drinnen sank. Doch die knisternden Geräusche, die an seine Ohren drangen, stammten von riesigen, wärmespendenden Feuern. Diese brannten in herabhängenden Stein- und Metallkörben unter der Zimmerdecke. Sauerstoff war ein Ding – mit der richtigen Ausrüstung konnte man ihn leicht herstellen, aber woher diese Leute die Zündmaterialien hatten, war Drem ein Rätsel. Bestimmte Metalle brannten unter den richtigen Bedingungen, doch diese Metalle waren selten und nur schwer zu beschaffen. Er hoffte, dass Honas Informationsnetzwerk nur halb so gut war wie ihr Beschaffungsnetzwerk. Außerdem fragte er sich, ob sie ihn bitten würde, seine Bitte vor dem Team zu äußern. Kiel Rhan hatte es für angebracht gehalten, ihr Angebot weiterzuleiten. Deshalb hoffte Drem, dass sie klug genug war, Vorsicht walten zu lassen.
    Der Boden war leicht geneigt, damit kein Steinkreis den nächsten verdeckte. In der Ferne endete der Raum in einer flachen, runden Vertiefung. Die Akolythen führten die vier Schwestern weiter. Sie geleiteten sie zu einer Bank, die sich in Hörweite der Grube befand, und bedeuteten ihnen, Platz zu nehmen. Dann verließen sie die Steinkathedrale. Nachdem sie sich zurückgezogen hatten, war nur noch das Geräusch der brennenden Feuer über ihren Köpfen zu hören.
    Verena seufzte und rieb sich übers Gesicht.

    »Müde?«, fragte Drem.
    »Erschöpft. Ich möchte diese Frau unendlich gerne kennenlernen, aber allmählich bin ich an meiner Toleranzgrenze für diese gespenstische Geheimnistuerei angelangt. Die Hitze und die Feuer machen mich schläfrig. Ich glaube fast, dass das hier ein Alptraum ist und dass die Wände gleich anfangen, mit mir zu reden.«
    Aus der Luft erklang eine Stimme: »Ich weiß, warum ihr hier seid.«
    Verena vergrub den Kopf in

Weitere Kostenlose Bücher