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Eve und der letzte Englaender

Eve und der letzte Englaender

Titel: Eve und der letzte Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zaza Morgen
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Beißerchen dabei in der Spiegelung seiner schwarzer Ray Ban. James schmollte ein bisschen und ließ sich nur durch die mehrfache Bestätigung, dass ich Eve wie versprochen zumindest heute Nachmittag mit ihm teilen würde, etwas besänftigen. Hatte der ein Glück, dass ich gerade in besonders guter Laune und deshalb gedanklich auch mit was ganz anderem beschäftigt war! Ich löste mich unsanft aus James' Griff, steuerte im Stechschritt an ihm vorbei auf Eve zu und schloss sie fest in meine Arme.
    „ Oh, endlich“, flüsterte ich in ihr Ohr und sog den Duft ihrer Haare tief ein. Sie erwiderte meine Begrüßung mit einem viel versprechenden Kuss und ich wollte diesen gerade vertiefen, als ich wieder James' zauberhafte Fistelstimme vernahm.
    „ He, lass mich auch mal“, quengelte er.
    Ich löste mich widerwillig von Eve, die sich vor Lachen kaum noch halten konnte und damit James' Grinsen nur noch vergrößerte.
    „ Nerv nicht, sonst schließe ich dich für den Rest des Tages in deinem Hotelzimmer ein!“
    James wollte gerade wieder in seinen Schmollmodus überwechseln, aber Eve zog ihn kurzentschlossen und ohne dass ich sie noch davon abhalten konnte in eine Umarmung. Augenblicklich machte sich ein seliges Grinsen auf James' Gesicht breit.
     

    Was auch immer zwischen James und Eve in Mexiko vorgegangen war – es hatte sie offensichtlich zu seinem Zweitguru gemacht. In den letzten Wochen hatte James mich immer wieder zur Weißglut gebracht, indem er mir mein Handy aus der Hand gerissen und Eve um Rat in allerlei Lebensfragen gebeten hatte. Er trieb es sogar soweit, dass er mich aus dem Zimmer schickte, sobald er die Macht über mein Telefon erlangt hatte, gerne auch mit der Bemerkung „Dom, siehst du nicht dass ich telefoniere? Das ist ein Privatgespräch“ und der entsprechenden Handbewegung, die mir signalisierte, dass ich doch bitte zu verschwinden hätte. Ich war ja wirklich ein verständnisvoller Freund und bemühte mich darum, James' Seelenzustand wieder einigermaßen zu kitten. Aber ab und an wollte ich ihn einfach nur an die Wand klatschen!
    „ Er treibt mich noch in den Wahnsinn!“, jammerte ich dann auch Eve am Telefon vor, nachdem James es mir gütigerweise nach einer halben Stunde Seelsorgehotline bei ihr wiedergegeben hatte.
    „ Sieh’s doch mal so, Dom“ – dabei hauchte sie meinen Namen so verführerisch, dass ich eigentlich gar keine weiteren Argumente brauchte – „Wenn er nicht mir sein Herz ausschütten würde, was glaubst du, wem er dann das Ohr abkauen würde, hm?“
    Ich grummelte noch ein letztes Mal vor mich hin und genoss ab dann einfach nur noch meine James-freie Zeit, wenn er mit Eve an der Strippe hing.
     

    Hier auf dem Bahnsteig am Hamburg Hauptbahnhof dachte ich allerdings wieder an das, was dank James' Intervention Eve und ich in Mexiko nicht zu Ende gebracht hatten und wie lange es jetzt schon her gewesen war, seit ich sie das letzte Mal berühren konnte. Viel zu lange definitiv. Meine Hände wanderten dabei wie von selbst und von ihm unbemerkt auf ihr knackiges Hinterteil. Ich zwickte sie zur Strafe für meine Missachtung kurz und grinste, während sie sich bemühte, nicht laut loszuquieken. Tja, das kommt davon!
„ Also Jungs, was habt ihr heute mit mir vor?“, fragte Eve, während wir uns – James mit ihrem Trolley hantierend, ich weiterhin mit Eves Hintern beschäftigt – Richtung Taxistand bewegten.
    „ Sightseeing, Baby“, erwiderte James grinsend.
    In diesem Augenblick verfluchte ich mich innerlich für das Versprechen, dass ich ihm vorhin gegeben hatte – im Moment hatte ich Lust auf was ganz anderes.
     

     

    Eve
     

    Ich schloss meine Augen und grinste unweigerlich, als ich mir James in seinem sehr speziellen Bühnenoutfit vorstellte, dass er mir gerade noch stolz präsentiert hatte. Nachdem Dom und er mich gestern Mittag am Hauptbahnhof aufgesammelt hatten, schleppte James uns gleich in seinen Hamburger Lieblingsladen mitten auf der Reeperbahn. Dom und mir war schon beim Blick ins Schaufenster klar gewesen, warum James hier gerne shoppen ging. Im Grunde gab es hier nur trashigen Kram, das aber ohne Ende.
    „ James , heute musst du das ohne mich durchziehen. Für meine Lady will ich ausnahmsweise mal nicht wie der letzte Vollidiot auf der Bühne stehen“, winkte Dom ab, als sein Kumpel ihm begeistert einen halb verfilzten, neonfarbene Mohawk-Perücke hinhielt.
    James schaute uns erst enttäuscht, dann mit diesem leicht manischen Blick an, der

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