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Everlasting

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Titel: Everlasting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly-Jane Rahlens
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Übersetzung, junger Mann. Falls Sie sich dazu entschließen, uns bei diesem Spiel zu helfen, wird Sie das nicht an der Arbeit hindern, die Sie angefangen haben.»
    Versuchte er ihn damit zu bestechen?
    «Dieser Direktor versichert Ihnen», fuhr Doc-Doc fort, «falls Sie uns helfen, bekommen Sie Elianas vollständiges Tagebuch zur Entschlüsselung.»
    Der Schlag, der Finns Körper durchfuhr, war so heftig, dass er einen Moment lang dachte, er müsste ihn aus dem Sitz reißen und wie einen Space-Racer durch das Dach des Eisbergs katapultieren. Eliana. Jede Silbe war wie ein kleiner Stromstoß. E-li-a-na. Er spürte den Schock des Namens vom großen Zeh bis hinauf in jede einzelne Haarspitze. Eliana. Die Tagebuchschreiberin hatte einen Namen.
    «Wir dürfen Ihr Schweigen wohl als ein Ja interpretieren?», sagte der Direktor. Er faltete seine Serviette säuberlich halb zusammen, dann in Viertel, dann in Achtel und legte sie auf den Tisch. Er stand auf.
    Finn tat es ihm nach.
    Sie schüttelten sich die Hände, und das Hologramm verschwand.
    Erst am Ausgang fiel Finn ein, dass Sriwanichpoom den Namen der Tagebuchbesitzerin schon von Anfang an gekannt haben musste. Wieso hatte er ihn ihm bis gerade eben vorenthalten?
    «Oh, Finn Nordstrom!», rief der Direktor plötzlich aus dem Nichts.
    Finn fuhr herum.
    Doc-Doc hob seine Hologramm-Nase und schnuppertein der Luft. «Sie tragen ja heute einen Duft. Einen
Damen duft

    Sein höhnisches Lachen verfolgte Finn bis zum Glaskäfig   … und hing ihm den ganzen Tag lang nach.

8   Der Zufallsreisende
    «Zappel doch nicht so», sagte Rouge und schob sich den Trageriemen der ramponierten schwarzen Umhängetasche über den Kopf, bis er ihr quer über der Brust hing.
    «Das liegt an diesen dummen Jeans», sagte Finn und zog sich die Hose höher.
    Finn und Rouge schritten im flotten Tempo über das Schnelllaufband 5 im neunten Untergeschoss des Olga-Zhukova-Instituts für Angewandte Physik in Berlin.
    «Sie passt nicht richtig», klagte Finn und zog sich die Hose erneut hoch. Sobald er losließ, rutschte sie wieder nach unten, sodass eine bunt karierte Unterhose zum Vorschein kam. Er musste lachen.
    «Der Bund ist zu weit. Und der Schritt hängt zu tief», bemerkte Rouge.
    «Klug beobachtet, Einstein, klug beobachtet. Den Stil nennt man ‹Baggy›, hat der Ausstatter gesagt.»
    Rechts und links kreuzte GoWay-22   P3.
    «Noch zwei Kreuzungen», verkündete Rouge. «Bis R3.   Dann sind wir da.» Sie warf einen Blick auf Finns Gürtel. «Kannst du den nicht enger schnallen, damit die Hose oben bleibt?» Sie fuhr mit dem Finger über den Gürtel, als suchte sie nach einem geheimen Knopf, der unter den Metallverzierungen versteckt sein könnte. «Was sind das eigentlichfür Dinger? Die sehen aus wie Patronen. Wie die im Waffenmuseum.»
    «Die nennt man Nieten. Diese sind Spitznieten. Oder Killernieten. Machen den Gürtel ganz schön schwer.»
    «Den Gürtel könnte man tatsächlich als Waffe benutzen.» Sie zog wieder daran und schüttelte dann den Kopf. «Die Hose soll wohl tief sitzen.»
    Er lächelte gequält.
    Als sie sich Q3 näherten, kratzte sich Finn unter seinem schwarzen T-Shirt .
    «Du zappelst schon wieder so rum, Finn», sagte Rouge.
    «Dieser Stoff. Er ist so rau.» Er strich das T-Shirt wieder glatt, und Rouge musterte den Schriftzug, der vorne aufgedruckt war: COOL PEOPLE EIDE ELECTRIC. 
    «Dann hatten die also damals schon Elektroautos, oder?», sagte sie. «Warum hast du dir eigentlich 2003 ausgesucht? Wegen des Tagebuchs?»
    «War ein Vorschlag von Sriwanichpoom. Wir fanden beide, dass es auch für die Tagebucharbeit brauchbar wäre. Absolute Immersion.» Wieder kratzte er sich unter dem T-Shirt . «Das scheuert so.»
    Rouge zuckte die Achseln. Über ihrem Minijeansrock   – Finns Jeans war aus demselben, blaugrauen kratzigen Material genäht – trug auch sie ein schwarzes T-Shirt . Aber ihres schien sie gar nicht zu stören. Finn gefiel der Blick auf ihren Bauchnabel, den der tiefsitzende Rock und das knappe Top boten. Nur schade, dass ihre Beine in einer dicken schwarzen Strumpfhose steckten.
    «Die nennt man Leggings, haben sie mir gesagt», erklärte Rouge, die seinen Augen gefolgt war.
    «Und die da?», fragte er und zeigte auf ihr schwarz-weißes Schuhwerk.
    «Sneaker?», sagte sie.
    «‹Chucks› lautet die korrekte Bezeichnung», antwortete er selbstgefällig.
    Finn beäugte ihr gürtelloses Outfit. «Du hast keine Waffe. Das ist nicht

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