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Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Titel: Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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nicht dabei gewesen war und deshalb einen kühleren Kopf als die meisten anderen von uns hatte, lenkte unsere Aufmerksamkeit zurück auf das, was wir bislang erreicht hatten. »Wir haben beinahe alle Bereiche der Schule, die wir uns vorgenommen haben, nach Fallen abgesucht. In den Aktenräumen gab es insgesamt siebenundvierzig Fallen. Es ist zu vermuten, dass wir nicht jede einzelne gefunden haben, aber den Großteil dürften wir inzwischen entdeckt haben. Und wenn wir das geschafft haben, dann sollte das die Meinung der Geister ändern, nicht wahr? Oder es sollte ihnen wenigstens ein bisschen Hoffnung geben und ihnen beweisen, dass wir auf ihrer Seite stehen.«
    Meine Mutter trat von einem Fuß auf den anderen, und mein Dad legte ihr den Arm um die Schulter. Ich wusste, dass sie die Vorstellung schwierig fand, auf Seiten der Geister zu stehen, aber sie war nicht davongelaufen. Sie stand hier bei uns.
    »Wir müssen die eingefangenen Geister befreien«, sagte ich. »Und danach müssen wir die Fallen, die wir gefunden haben, unschädlich machen, damit Mrs. Bethany sie nicht noch einmal einsetzen kann.«
    »Es ist höchst unwahrscheinlich, dass irgendjemand, der so entschlossen ist wie Mrs. Bethany, sich durch die Zerstörung einiger Fallen von seinen Plänen abbringen lässt«, gab Ranulf zu bedenken. Ich nickte. »Aber wenn wir die Eingesperrten freigesetzt haben, dann werden die anderen Geister, die nach Evernight gekommen sind, aufhören, sich so zu fürchten. Möglicherweise kann ich auch einige von ihnen überzeugen, von hier zu verschwinden.«
    »Und vielleicht wäre es auch gar nicht so schlecht, die menschlichen Schüler loszuwerden«, sagte Balthazar, der die Idee weiterspann. »Das Spuken hat sie nicht verscheucht, aber die Tatsache, dass Geister von ihnen Besitz ergriffen haben, könnte Wunder bewirken.«
    Lucas fügte hinzu: »Und wenn selbst das nicht ausgereicht hat, dann werden es die Vampire schaffen. Ich habe keine Probleme damit, einem Menschen meine Reißzähne zu zeigen, wenn das dazu führt, dass er dann schnurstracks Evernight verlässt.«
    »Also können wir ihr wirklich das Handwerk legen.« Ich fühlte Aufregung in mir aufsteigen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit hatte ich das Gefühl, die Oberhand über Mrs. Bethany zu gewinnen. »Wir müssen nur die Fallen zerstören und dafür sorgen, dass niemand mehr in dieser Schule ist außer den Vampiren.«
    Mein Vater sah besorgt aus. »Wenn wir die Fallen zerstören, werden wir den Fluss der großen, magischen Kräfte im Innern unterbrechen. Es wird eine enorme Menge Energie freigesetzt werden. Das kann nicht unbemerkt bleiben.«
    Lucas schnitt eine Grimasse. »Mit anderen Worten: Mrs. Bethany wird wissen, dass wir ihre Pläne durchkreuzt haben. Und das nicht erst, wenn wir damit anfangen, es den menschlichen Schülern zu erzählen, sondern sofort.«
    Balthazar hatte sich auf eine der langen Bänke im Pavillon gesetzt. Er ergänzte: »Und sie wird zur Tat schreiten. Auf der Stelle. Wenn wir uns gegen sie auflehnen, müssen wir uns auf ihre Rache gefasst machen.«
    »Sie würde doch nicht einen anderen …« Einen anderen Vampir töten, hatte ich sagen wollen, brachte es aber nicht über die Lippen, nachdem ich gesehen hatte, was sie Samuel Younger angetan hatte. Im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte war Mrs. Bethanys Plan zu ihrer größten Herzensangelegenheit geworden, und sie würde keine Sekunde zögern, jeden auszuschalten, der sich ihr in den Weg stellte. Als ich meinem Vater einen Blick zuwarf, fand ich meine Befürchtungen bestätigt.
    »Doch, das würde sie«, sagte Dad. »Und sie hat in diesem Jahr Leute um sich geschart, sowohl aus den Reihen der Lehrer als auch aus der Schülerschaft. Ich gehe davon aus, dass andere Vampire in ihren Plan eingeweiht sind. Wenn wir nicht gepfählt werden wollen oder Schlimmeres, dann müssen wir sofort von hier verschwinden, sobald wir die Geister befreit haben.«
    Lucas wandte sich meinen Eltern zu. Ich sah zum ersten Mal seit der anfänglichen Begegnung mit meiner Mutter zu Beginn des Schuljahres, dass er die beiden direkt ansprach. »Gibt es irgendeine Hoffnung, dass Mrs. Bethany in nächster Zeit mal eine Weile fort ist?«
    Es gab eine ungemütliche Pause, die mir das Herz schwer werden ließ, aber dann riss mein Vater sich zusammen. »Leider nein. Aber vielleicht fällt uns die eine oder die andere Ablenkung für sie ein. Eine angebliche Krise, die sie zwingt, einen Tag lang das Schulgelände zu

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