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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Stadt.«
    »Aber wir leben hier seit zweitausend Jahren«, protestierte Gealee. »Weshalb sollten wir gehen?«
    »Die Dinge haben sich geändert«, sagte Macsen. »Die Provinzen sind nicht mehr die Zumutung, die sie einst waren. Die Städte haben heutzutage mehr als nur Ackerbau zu bieten. Es gibt da draußen sogar schon Gildenhäuser, die auf dem besten Wege sind, denen in Makkathran an Größe und Können den Rang abzulaufen.«
    »Warum besuchen die Skylords dann nicht diese Städte, wieso immer nur Makkathran?«
    Edeard wollte antworten. Kanseen und Dinlay sahen ihn an, als erwarteten sie eine einleuchtende Erklärung. Er hatte keine.
    »Nur Makkathran hat die Türme von Eyrie«, kam Macsen ihm zu Hilfe.
    Da könnte womöglich was dran sein, dachte Edeard. Makkathran ist nicht unsere Stadt. Sie wurde niemals für Menschen erbaut. »Ich werde sie danach fragen«, platzte er heraus.
    Alle starrten ihn an.
    »Im Ernst«, sagte er. »Wenn die Skylords kommen, werd' ich sie fragen, was dazu nötig ist, um unsere Seelen abzuholen. Ich frage sie, ob die Türme Makkathrans wirklich der einzige Ort sind, zu dem sie kommen.«
    Gealee beugte sich vor und gab ihm einen Kuss. »Danke schön, Waterwalker.«
    Er erwiderte ihr Grinsen, wobei er geflissentlich darauf achtete, nicht Kristabel anzusehen. »Immer gern.«
    »Diese Unannehmlichkeiten könnten uns nützen«, sagte Dinlay.
    »Unannehmlichkeiten?«, fragte Edeard nach.
    »In Makkathran, mit den ganzen Besuchern von auswärts«, erklärte Macsen mit offener, scheinbar unschuldiger Miene.
    »Wie das?«
    »Unannehmlichkeiten erzeugen Unzufriedenheit. Und die wird man bei der nächsten Wahl am Bürgermeister auslassen.«
    Edeard stöhnte. Er wusste, was jetzt kam.
    »Der Zeitpunkt ist perfekt«, sagte Kristabel, von plötzlichem Eifer gepackt. »Sollte das mit den Auffangherbergen klappen, dann wird sich das Problem beträchtlich verringert haben, wenn deine Amtszeit beginnt.«
    »Meine Amtszeit?« Edeard hätte ihr gern gesagt, sie sollte damit aufhören, für Macsen Partei zu ergreifen; das hier hatte für seinen Geschmack ein bisschen was von einer Verschwörung. »Erst einmal muss ich gewählt werden.«
    »Du bist der Waterwalker«, sagte Kanseen gutgelaunt. »Jeder wird für dich stimmen. Sogar die jungen Leute, jetzt, wo du die Skylords zurückgebracht hast. Ist es nicht so, Gealee?«
    »O ja, auf jeden Fall«, erwiderte sie eifrig.
    Im Geiste setzte Edeard Kanseen mit auf die Liste von Personen, die er im Augenblick nicht ansehen konnte. Obwohl er sich nicht sicher war, ob die spitze Bemerkung nicht für Gealee oder Dinlay gedacht gewesen war. Wahrscheinlich Dinlay.
    »Alle wissen, dass es bloß eine Frage der Zeit ist«, sagte Dinlay.
    »So, tun sie das?« Edeard versuchte, gleichgültig zu wirken, vermochte seine desinteressierte Haltung jedoch nicht ganz zu wahren. Bürgermeister? Zu guter Letzt?
    Seine Gedanken wanderten zurück zu jenem Frühlingstag in Ashwell, als sich seine Ge-Katzen für den neuen Brunnen als durchschlagender Erfolg erwiesen hatten. Bürgermeister und Pythia, hatten er und Salrana einander versprochen. Wir waren Kinder. Mehr nicht. Kinder, die über einen kindlichen Traum gelacht haben. Aber die Vorstellung, er könnte einst Bürgermeister sein, jagte ihm immer noch einen seltsamen Schauer über den Rücken.
    »Komm schon«, beschwor ihn Macsen. »Die Zeit ist reif, und das weißt du. Sag einfach ja.«
    Er sah Kristabel an, die kaum merklich nickte.
    »Also schön«, sagte er, und noch während die Worte aus seinem Mund kamen, wusste er, dass er dieses Lächeln der Erlösung und Vorfreude nicht würde zurückhalten können. »Packen wir's an.«
    Die anderen juchzten und applaudierten, umarmten ihn und klopften ihm auf die Schulter.
    »Aber wo zum Honious fangen wir an?«, fragte er. Es klang beinahe wie Protest.
    »Überlass das nur mir«, entgegnete Dinlay. »Ich bin schon eine Weile damit beschäftigt, eine Mannschaft zusammenzustellen.«
    Edeard zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf. Fast sah es so aus, als hätte er in dieser Angelegenheit nichts mehr zu sagen.
    Felax stand vor der schweren Holztür zum Dienstzimmer des Hauptkonstablers. Er war aufgeregt, was höchst ungewöhnlich für ihn war. »Tut mir leid«, sagte er, als Edeard eintraf. »Ich wusste wirklich nicht, wie ich sie aufhalten sollte.«
    Verdutzt schaute Edeard auf die Tür, während seine Fernsicht in sein Amtszimmer drang. Sie saß auf einem der hochlehnigen

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