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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mir auch nicht.«
    »Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand etwas derartiges überhaupt konstruieren könnte, nicht wirklich. Nicht mal die Waffengilde.«
    »Nein«, stimmte Edeard ihm zu. »Kann sie nicht. Diese Waffen sind nur ein Märchen, das die Leute in vergangenen Zeiten immer wieder herumerzählt haben.«
    »Genau wie die Verbannten. Wisst Ihr, ich weiß heute kaum noch, wie Owain überhaupt ausgesehen hat. Er und seine Kumpane müssen weit von Makkathran fortgereist sein. Niemand hat sie je wieder gesehen.«
    »Eine Wahl zu verlieren kann einen durchaus so demoralisieren. Niemand möchte sich mit dem aufhalten, was war, nicht, nachdem wir jetzt alle eine Zukunft haben.«
    »Haben wir das?«
    »Niemand kennt sie, wie immer, aber sie ist auf jeden Fall da.«
    Oberst Larose schürzte die Lippen und ging weiter.
    Der Gilmorn stand in der Mitte des Zelts, gut behütet von Dinlay und Marcol. Von allen Aspekten, die aus seiner Fähigkeit, die Zeit zurückdrehen zu können, resultierten, fand Edeard diesen immer am absonderlichsten: Jemanden lebendig vor sich zu sehen, dessen Tod er vorher miterlebt hatte. Und dieser Gilmorn war einer, den er höchstpersönlich ins Jenseits befördert hatte, auf eine Art und Weise, die einer ernsthaften Untersuchung wohl kaum standgehalten hätte.
    Zwangsläufigerweise war der Mann unverändert. Nicht, dass Edeard ihn jemals in Bestform gesehen hätte. Das letzte Mal war sein rundes Gesicht mit der charakteristischen Nase von Schmerz und Qual erfüllt gewesen, während seine Beine zerschmettert unter einem Fels gelegen hatten. Jetzt sah er einfach nur müde aus, missmutig und wütend. Wenn auch nicht geschlagen. Hinter seinem mentalen Schild brannte noch immer Trotz, hauptsächlich genährt von der guten alten Hoffart der Großen Familien, wie Edeard annahm.
    Der Hufschmied war gerade gegangen. Er hatte sich eine gute Stunde genommen, um den Gilmorn mittels großer Eisenringe um seine Hand- und Fußgelenke, die miteinander durch schwere Ketten verbunden waren, sicher in Ketten zu legen. So gab es keine raffinierten Schlösser, die er mit seinen telekinetischen Kräften knacken konnte. Das Metall musste schon von einem anderen Schmied aufgebrochen werden oder durch schlichte rohe Gewalt; Edeard hätte es gekonnt, und wahrscheinlich auch Marcol, aber wenige andere auf Querencia wären dazu in der Lage.
    »Finitans Schoßhündchen«, sagte der Gilmorn verächtlich. »Hätt' ich mir eigentlich denken können.«
    »Tut mir leid, dass ich unsere letzte Verabredung in dem Tal am Mount Alvice verpasst hab'«, entgegnete Edeard gleichmütig.
    Der Gilmorn starrte ihn verblüfft an.
    »Also, wer seid Ihr?«, fragte Edeard. »Nicht, dass es wirklich eine Rolle spielt, aber Ihr habt mir damals in Ashwell nie Euren Namen gesagt.«
    »Noch Formulare auszufüllen, was?«
    »Ihr seht doch ein, dass Euer Spiel jetzt vorbei ist, oder? Ihr seid der Letzte, der noch übrig ist. Selbst wenn die Eine-Nation-Bewegung noch irgendwelche Unterstützer daheim in Makkathran hätte, würden sie alles abstreiten, vor allem was Eure Person betrifft. Das Haus Gilmorn hat seit Tannarls Verbannung unter den Großen Familien beträchtlich an Rang und Ansehen verloren; sie wollen es um jeden Preis wiedererlangen. Ihr werdet zu Hause keine Aufnahme finden, nicht bei ihnen. Natürlich könntet Ihr versuchen, Euch mit Buates überlebenden Leutnants zusammenzutun, mit denen, die ich ins Exil geschickt habe. Obwohl die anscheinend auch nicht sonderlich anpassungsfähig sind. In den letzten zwei Jahren wurden mehr als ein Dutzend in die Trampello-Minen deportiert. Na ja, jedenfalls haben sie dort Gesellschaft; mein alter Freund Arminel sitzt da immer noch ein. Bürgermeister Finitan hat die Minenleitung ausgetauscht und Owains Spießgesellen durch jemanden, der ein bisschen strenger ist, ersetzt.«
    Der Gilmorn hob mit rasselnden Ketten die Hände. »Seid Ihr so auf den Hund gekommen, Waterwalker, dass Ihr Euch am Elend Eurer Opfer weidet?«
    »Und Ihr? Provoziert jemanden, dessen Dorf Ihr dem Erdboden gleichgemacht habt?«
    »Der Punkt geht an Euch.«
    »Ihr habt mich auf den Weg gebracht, der zu diesem Tag führte. Das gefällt mir.«
    »So wie Salrana bei Ranalee und anderen Gefallen findet. Ich hörte, sie erfreut sich großer Beliebtheit. Erzielt einen recht anständigen Preis in den richtigen Kreisen, wenn ich's richtig verstanden hab'.«
    Dinlays Hand legte sich auf Edeards Schulter. »Überlass ihn

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