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Ewig Böse

Ewig Böse

Titel: Ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ransom
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Hand los. Ich spürte Resignation in ihrem Rückzug.
    Blaine bezahlte gerade ihre Einkäufe. »Trigger, hier drüben!«
    Ich spürte, dass die Gäste sich nach mir umdrehten. Endlich bemerkte Trigger mich, lächelte und zog Blaine hinter sich her durch den Strom der Passanten. Ich rückte Stühle für sie heran. Blaine trug eine Lederjacke und ein durchsichtiges T-Shirt über modisch weiß sandgestrahlten Jeans. Sie versuchte, das Armband anzulegen, das sie gerade gekauft hatte, und hielt den Kopf gesenkt, bis sie die niedrige Abgrenzung aus Stahl und Stoff erreichte, hinter der Annette und ich saßen.
    Trigger ließ sein Lächeln blitzen. »He, Mann, du alter Ghost-Verschnitt, was sagt man dazu?«
    »Danke, dass du angerufen und mir gesagt hast, dass du in der Stadt bist, du Mistkerl.«
    »Spontane Entscheidung, Mann, alles paletti. Wie läuft’s?«
    »Bestens, Mann, bestens. Trigger, das ist Annette. Annette, das ist der Mann, der dafür sorgt, dass ich nicht verhungere.«
    Blaine entlockte dem Verschluss ihres Armbands endlich ein Klicken und blickte mit ihrem breiten, weißen Lächeln zu uns auf. Annette erhob sich, um ihr die Hand zu geben, und Blaines Blick sprang von mir zu Annette.
    Blaine schrie auf.
    Sie fing sich wieder, bevor es sich zu einem richtigen Schrei entwickelte, und legte die Hand vor den Mund, während sie auf ihren hochhackigen Schuhen umknickte und rücklings gegen ihren Mann taumelte. Aber laut war es trotzdem, ein Kreischen, bei dem alle in der Umgebung zusammenzuckten. Jegliche Farbe war aus Blaines Gesicht gewichen, und ihre Unterlippe zitterte.
    »Alles in Ordnung …«, fing ich an.
    »Hoppla, Mädchen, immer mit der Ruhe.« Trigger musterte seine Frau, sein Blick wanderte zu Annette, und dann sah er es auch, und sein Lächeln verblasste.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Trigger«, meinte Annette lahm.
    Trigger neigte den Kopf. »Gleichfalls. Das ist meine Frau …«, er starrte Annette immer noch an.
    »Blaine«, ergänzte ich.
    »Entschuldigung«, sagte Blaine kopfschüttelnd. »Ich bin umgeknickt.«
    Trigger und ich sahen uns mit diesem hoffnungsvoll-besorgten Blick an, den Männer wechseln, wenn sie nicht sicher sind, ob ihre Frauen miteinander auskommen oder sich gegenseitig die Haare ausreißen werden.
    Er fasste sich als Erster wieder. »Also, was treibt ihr so?«
    »Ein bisschen einkaufen, ein bisschen Wein trinken«, sagte ich.
    »James hat mich verwöhnt«, meinte Annette und ließ den Träger ihres Kleids schnalzen. Sie beugte sich zu mir und knabberte an meinem Ohr. »Yamyam. Stimmt’s? Stimmt doch, oder?«
    Ich grinste und musterte Blaine verstohlen. Sie hielt unbehaglich den Blick abgewandt.
    »Setzt euch doch«, sagte ich. »Bestellen wir uns noch eine Flasche Wein.«
    Blaine schoss einen scharfen Blick auf ihren Mann ab.
    »Ah, geht nicht, Partner«, meinte Trigger. »Wir sind sowieso schon spät dran. Aber ich rufe dich morgen an. Wir müssen dich wieder in Lohn und Brot kriegen.«
    »Das wäre schön«, erwiderte ich. »Ich bin bereit.«
    Blaine tat immer noch so, als würde sie sich nur für das Schaufenster des Puma-Ladens rechts von uns interessieren. Annette starrte Blaines Taille und Bauch an, mit … Interesse.
    Trigger nickte und sah mich an, als wünschte er, ich würde eine Erklärung abgeben. »Hastings, also so eine Überraschung.«
    Annette starrte immer noch auf Blaines Bauch. Ich folgte ihrem Blick und sah, dass Blaines Wangen trotz der Texasbräune eine kränkliche Blässe angenommen hatten. Ihr Mund verzog sich zu einer Grimasse, und sie krümmte sich, schlang die Arme um sich.
    »Ups«, sagte Annette.
    Trigger hielt seine Frau fest und verhinderte so, dass sie umkippte. »Baby? Alles in Ordnung?«
    Blaine presste eine Hand auf den Bauch. »Mir fehlt nichts, es ist nur … Wir sind wirklich spät dran.«
    »Ach du liebe Zeit«, sagte Annette sanft und deutete unauffällig auf Blaines Taille. »Ich glaube, Sie haben Besuch.«
    Ich senkte den Blick. Es war nicht ihre Taille. Ein roter Fleck von Größe und Form meines Daumens breitete sich im Schritt von Blaines sandgestrahlten Jeans aus.
    »O Gott«, sagte Blaine und hielt sich die Einkaufstasche vor den Unterleib. »Scheiße, ich habe vergessen, was für ein Tag es ist.« Sie sah aus, als wollte sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Trigger kapierte immer noch nicht. »Was? Hab ich was nicht mitgekriegt?«
    »Travis, lass uns gehen.« Blaine warf Annette das gekünsteltste Lächeln zu, das ich je

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