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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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leise. »Sie hat sich meinen Wagen nie geborgt, nein.«
    »Und dein Exfreund?«
    »Sean?«
    »Ja.«
    »In letzter Zeit nicht. Aber vielleicht früher mal. Ach, im Lauf der Jahre habe ich den Wagen tausendmal verliehen.
    Er ist so alt, dass er noch einen Kassettenrekorder hat statt einen CD-Player.«
    »Kann ich die Kassette mal sehen?«
    Sie nickte.
    »Und sie anhören?«
    »O nein.«
    »Es muss nicht sofort sein.«
    »Schon gut.« Widerwillig löste sie sich aus seiner Umarmung, und beide stiegen ins Auto. Nikki Heß den Motor an, spulte das Band zurück und ließ es für Reed noch einmal laufen. Wieder erfüllte Simones Stimme das Innere des Kleinwagens, erneut schossen Grauen erregende Bilder durch Nikkis Kopf. Schließlich trat Stille ein.
    »Mein Gott«, flüsterte Reed, und es klang fast wie ein Stoßgebet.
    »Sie ist tot…« Nikki spürte wieder die drängenden Tränen. Schuldgefühle überwältigten sie. Wenn sie sich doch nur am Vorabend mit ihrer Freundin verabredet hätte! Wenn sie sie wenigstens angerufen hätte …
    Reed griff nach ihrer Hand. Verflocht seine Finger mit ihren. »Es hat wieder einen Vorfall auf einem Friedhof gegeben.«
    Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Man hat sie gefunden?«
    »Ich weiß es noch nicht. Eine Mannschaft ist zum Peltier Cemetery, gleich am Stadtrand, abkommandiert worden.«
    »Wir müssen hin. Sofort.«
    »Ich darf nicht zulassen, dass du dich dem Tatort näherst«, sagte er. Seine Augen blickten ernst, seine Finger drückten ihre Hand noch fester. »Du kannst im Wagen bleiben oder dich den anderen Presseleuten anschließen, aber mehr ist nicht drin.«
    »Aber du lässt mich wissen, ob Simone die Tote ist.«
    »Ganz bestimmt.«
    Sie lehnte sich an die Kopfstütze, schloss die Augen und atmete wie zur Beruhigung tief durch, so wie Jake Vaughn es immer zu Beginn des Kickbox-Kurses von seinen Schülern verlangte. »Okay«, sagte sie. »Fahren wir.«
    »Nikki, zunächst brauche ich die Kassette.« Sie öffnete die Augen und nickte. »Und dein Handy.«
    »Aber …« Sie wollte protestieren, unterließ es dann jedoch. Die Polizei benötigte schließlich alles, was der Mörder berührt hatte, als Beweismittel.
    »Du hast das Handy und die Kassette ohne Handschuhe angefasst?«
    »Leider ja. Meine Fingerabdrücke sind bestimmt drauf, aber die Polizei hat sie ja gespeichert.« Als er sie fragend ansah, fügte sie hinzu: »Es gab da mal einen Vorfall vor ein paar Jahren. Du hast ja mitbekommen, wie Fred es erwähnte. Damals glaubte ich, Corey Sellwood, der Nachbarsjunge, würde mir auflauern. Die Polizei nahm meine Fingerabdrücke, um sie mit den übrigen in meiner Wohnung zu vergleichen.«
    »Aber seit du das Handy und die Kassette heute Morgen gefunden hast, hat niemand sonst sie berührt?«
    »Nein.«
    »Moment mal.« Er stieg aus und ging zum Cadillac. Sie beobachtete, wie er zwei Plastikbeutel aus dem Handschuhfach holte. Zurück in ihrem Wagen benutzte er ein Taschentuch, um das Handy in den einen Beutel zu legen, dann nahm er behutsam die Kassette aus dem Rekorder und verstaute sie in dem zweiten. Sie reichte ihm den Umschlag, und er schob ihn zu der Kassette in den Beutel. »Ich werde den Wagen beschlagnahmen müssen«, verkündete er, »nur für den Fall, dass der Kerl Spuren hinterlassen hat.«
    »Augenblick mal, Reed, ich brauche mein Auto.« Sie konnte auf ihren Subaru unmöglich verzichten.
    »Nikki«, sagte er mahnend, und sie widersprach nicht länger.
    »Schon gut, schon gut. Dann bring mich halt zu einer Autovermietung, wenn wir vom Friedhof kommen.«
    »Willst du wirklich mitfahren?«
    »Auf jeden Fall.«
    Reed forderte im Revier jemanden an, der Nikkis Wagen sicherstellte, und nachdem die Beamten und der Abschleppwagen eingetroffen waren und Nikki die erforderlichen Papiere unterzeichnet hatte, stiegen die beiden in Reeds Cadillac und machten sich auf zum Friedhof. Nikki schwieg auf dem ganzen Weg durch die verregneten Straßen bis zum Stadtrand, voller Trauer, ihre Welt düsterer als noch am Tag zuvor.
    Was sollte sie tun, wenn sie die Tatsachen kannte? Zur Redaktion eilen und eine Story schreiben, mit persönlichen Details, da sie ja mit dem Opfer befreundet gewesen war, hart arbeiten, um die Konkurrenz, also Norm sowie die Journalisten der anderen Zeitungen, auszustechen? Sie erreichten die Flussbiegung, an der früher einmal die Peltier-Plantage gestanden hatte. Nikki nahm kaum wahr, wie sich die Gegend verändert hatte. Jetzt drängten sich

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