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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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verständigt.«
    »Okay, Herr Meisterdetektiv. Sehen wir uns die Sache mal an.«
    »Bin schon auf dem Weg«, sagte Cliff und legte auf. Morrisette nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette und wünschte sich von Herzen, dass sie auf Reed warten würde statt auf Siebert.
    Im selben Augenblick bog Reeds Eldorado auf den Parkplatz ein.
    Nikki lief um die Pfützen auf dem Parkplatz herum und hielt sich ihre Handtasche über den Kopf. Ein Wolkenbruch ging über der Stadt nieder. Sie hantierte am Schloss der Wagentür, bis ihr klar wurde, dass der Subaru nicht verschlossen war. »Wie dumm«, sagte sie leise. Der Regen lief ihr in den Mantelkragen. Gestern musste sie in der Eile wohl vergessen haben, den Wagen abzuschließen, quasi als Einladung für jeden Dieb. Sie konnte sich glücklich schätzen, ihr Radio noch vorzufinden.
    Sie warf Handtasche und Laptop auf den Beifahrersitz, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und schlüpfte hinters Lenkrad. Sie sah genauso fertig aus, wie sie sich fühlte. Doch sie musste zur Arbeit und versuchen, Ordnung in all die Hinweise über den Grabräuber zu bringen. Das Schwein hatte ihre Freundin in seiner Gewalt, und Nikki war wild entschlossen, ihn ausfindig zu machen. Sie würde das Internet und das Archiv des
Sentinel
durchforsten, mit jedem sprechen, der irgendetwas über Chevalier und den Prozess wusste, insbesondere mit den Geschworenen, die noch unter den Lebenden weilten. Vielleicht hatte einer von ihnen Chevalier in letzter Zeit gesehen … Außerdem wollte sie mit dem Jungen in Dahlonega reden. Und mit Ken Stern, Carol Legittels Bruder, sowie mit Stephen und Joey Legittel und jedem Einzelnen, der mit dem Verfahren zu tun gehabt hatte. Sie würde keinen Stein auf dem anderen lassen. Sie blickte in den Rückspiegel und kam zu dem Schluss, dass ihre Frisur nicht zu retten war und ihr Make-up auch nichts gebracht hatte. Missmutig schob sie den Zündschlüssel ins Schloss – da bemerkte sie ihr Handy im Getränkehalter. Sie erstarrte. Am Vorabend war das Handy nicht da gewesen. Ganz bestimmt nicht. Sie und Reed hatten doch nachgesehen … Ihr Magen krampfte sich zusammen bei dem Gedanken, dass jemand sie dabei beobachtet hatte. Gewartet hatte, dass sie wieder ins Haus gingen, um das Handy in dem Halter zu platzieren. Sie schluckte heftig, spähte durch die beschlagene Scheibe und entdeckte niemanden. Schaute noch einmal auf dem Rücksitz und im Kofferraum nach, aber der Wagen war ansonsten leer. Sie ermahnte sich, nicht in Panik zu geraten, griff nach dem Handy und rief die Mailbox auf. Keine Nachrichten. Doch als sie im Menü die verpassten Anrufe prüfte, erblickte sie Simones Nummer. »O Gott.« Sie nagte an ihrer Unterlippe und rief die herausgegangenen Anrufe auf. Die letzte Nummer war Simones.
    »Scheiße.« Sie wollte gerade Reed anrufen, da bemerkte sie die Ecke eines Luftpolsterumschlags unter dem Beifahrersitz. Bestimmt ein paar alte Aufzeichnungen, die aus ihrer Tasche gerutscht waren. Doch sie konnte sich nicht erinnern, etwas verloren zu haben. Der Umschlag kam ihr auch nicht bekannt vor. Er war wahrscheinlich zusammen mit dem Handy hinterlegt worden. Von demjenigen, der ihre Wohnung beobachtet hatte. Von demjenigen, der gesehen hatte, wie sie nach Hause kam. Mit Reed. Ihr Herz hämmerte.
    Erfüllt von bösen Vorahnungen zog sie das Päckchen aus seinem Versteck hervor. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Das Päckchen war nicht zugeklebt, nicht adressiert und wies auch keinen Poststempel auf. Es enthielt eine Kassette.
    Vom Grabräuber.
    Er war in ihrem Wagen gewesen, nicht nur einmal, sondern zweimal. Zuerst, um ihr Handy zu entwenden, dann, um es mitsamt diesem Päckchen zurückzubringen. Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Noch einmal lugte sie voller Angst durch die beschlagenen Scheiben, konnte aber nichts entdecken, was für diesen grauen Dezembermorgen ungewöhnlich gewesen wäre …
    Sie erwog, mit dem Umschlag in ihre Wohnung zurückzukehren, die Tür abzusperren und Reed zu benachrichtigen. Stattdessen verriegelte sie die Wagentüren. Als ob das etwas nützen würde …
Er hat den Schlüssel, hast du das vergessen? Es sei denn, du hast gestern nicht abgeschlossen.
Sie drehte den Zündschlüssel und stieß rückwärts aus der Parklücke. Es konnte sein, dass er sie jetzt beäugte, sich im Morgennebel verborgen hielt. Mit zitternden Händen lenkte sie den Kleinwagen vom Parkplatz und schlug den Weg zum Polizeirevier ein.
    An der ersten

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