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Ewige Schreie

Ewige Schreie

Titel: Ewige Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nimm die Waffe, bring dich um! Der Friedhof und die ewigen Schreie warten…!«
    Was ich gehört hatte, reichte mir. Nicht nur ein neuer Name war ins Spiel gekommen, ich hatte auch erfahren, daß in der Kirche jemand zum Selbstmord getrieben wurde.
    Aber nicht mit mir.
    Ich jagte los und rannte quer durch die Bankreihen, denn erst um die Bestuhlung herumzulaufen, das kostete Zeit. Meine Schritte hallten dumpf auf den Kniebänken, ich stieß mich an den Rückenlehnen ab und mußte fast die gesamte Breite der Kirche durchqueren, um an den Schauplatz des Geschehens zu gelangen.
    Ich sah zwei Männer. Wenn sie in das Licht der Notbeleuchtung gerieten, warfen ihre Körper Schatten, die geisterhaft über die weiße Kirchenwand tanzten. An den unruhigen Schatten konnte ich erkennen, daß beide Männer miteinander rangen. Der Leichenwagenfahrer wollte den Pfarrer zum Selbstmord zwingen, das entnahm ich auch seinen hastig hervorgestoßenen Worten.
    Dann war ich da.
    Beide waren so sehr mit sich beschäftigt, daß sie mich nicht gehört hatten, so daß ich über sie kam wie ein reinigendes Gewitter. Der Pfarrer war der schwächere, während der Fahrer Kräfte hatte, die man nicht unterschätzen durfte. Als ich ihn an der Schulter herumwuchtete, spürte ich die Muskelpakete unter dem Stoff. Der Mann drehte sich zweimal um die eigene Achse und prallte gegen die Wand, wobei auch sein Gesicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Doch er ließ sich nicht aufhalten, wirbelte sofort wieder herum und stieß gegen mich vor, wobei er beide Fäuste zu Hilfe nahm, die er mir in den Körper rammen wollte.
    Ich wich geschickt zurück und sah erst jetzt die Waffe in seinen Händen, die fast zwischen den Pranken verschwand, denn nur das Mündungsloch schaute hervor.
    Der Kerl trug schwarze Kleidung, hatte eine bullige Figur und ein breites Gesicht.
    Was er nicht mit seinen Fäusten geschafft hatte, konnte er eventuell mit der Waffe probieren. Den Zahn wollte ich ihm ziehen. Mein Tritt kam mit der Wucht eines Dampfhammers. Ich traf genau, seine beiden Arme wurden hochgeschleudert, und zudem hieb er sich noch die Waffe gegen das Kinn.
    Für ihn mußte es ein schlimmes Gefühl sein, wie bei einem Kind ein schlechtes Weihnachtsfest. Er heulte auf, sein Gesicht verzerrte sich, und ich setzte noch einmal nach.
    Diesmal mit den Handkanten. Voll ging ich in meinen Gegner, und ich hämmerte zweimal zu.
    Links und rechts traf ich. Die Schläge schüttelten ihn durch und lähmten seine Arme. Ein lautes Geräusch entstand, als er seine Waffe verlor und sie auf den Steinboden fiel. In einer Reflexbewegung kickte ich sie weg und holte noch einmal aus, doch ich brauchte nicht mehr zuzuschlagen, die letzten beiden Treffer hatten gereicht und ihn regelrecht paralysiert. Er fiel um, blieb auf dem Boden sitzen und starrte mich an. Ich holte meine Handschellen und fesselte ihn an eine Kirchenbank, was mir der liebe Gott verzeihen mochte.
    Dann richtete ich mich auf und kümmerte mich um den Pfarrer. Der hatte sich bereits allein geholfen. Mit einem Arm stützte er sich noch an der Wand ab, der andere hing herunter, und ich sah das Nichtbegreifen in den Augen des Pfarrers.
    Ich lächelte, während Helen durch die Bankreihen auf uns zukam.
    »Jetzt sind Sie mir aber eine Erklärung schuldig, Mister«, sagte der Pfarrer und schaute mich auffordernd an.
    Ich gab sie ihm und hoffte, daß er in Zukunft voll mitspielte, damit wir den Horror beenden konnten…
    ***
    Die Oberschicht des Bodens war feucht. Feuchter, schwerer Lehm war es auch, der in das Gesicht James McMulloghs fiel, als sein unheimlicher Gegner die erste Schaufel mit Erde nach unten schleuderte. McMullogh hatte den Mund nicht rechtzeitig genug schließen können. Lehm quoll hinein, geriet zwischen die Zähne, und McMullogh spürte nicht nur den Dreck, sondern auch Würmer und Insekten… Zum Horror kam der Ekel. Ihm wurde so schlecht, daß er sich fast übergeben hätte. Vom Magen her stieg es hoch. Er drehte sich, bekam den Kopf wieder frei, spie und spuckte, allerdings nur so lange, bis ihn die zweite Ladung traf.
    Mit dem Aufprall hörte er das finstere Lachen des untoten Verbrechers oben am Grabrand. Der hatte bereits die dritte Schaufel fertig und kippte den Dreck in die Tiefe. Wieder wurde der Kopf des Mannes getroffen, so daß McMullogh das Gefühl hatte, der andere würde extra danach zielen. McMullogh überwand seinen Ekel und die Angst. Er zog seinen Körper zusammen, und so etwas wie der Mut der

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