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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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peinlich zu sein. Er hätte hier sein können, um die Teppiche zu reinigen.
    Genauso wenig wirkte sie unterwürfig oder eingeschüchtert, als hätte ihr Mann diese Sache zu seiner eigenen Bestätigung ausgeheckt und sie nur unter Zwang eingewilligt.
    Scheiße, er wusste nicht mehr, was er erwartet hatte, aber was es auch war, diese Frau war es jedenfalls nicht.
    Sie trug eine schwarze Stoffhose und eine weiße ärmellose Bluse mit Plisseefalten – er glaubte wenigstens, dass das so hieß –, die vorn an ihrer Bluse von oben nach unten angenäht waren. Wie bei einem Smokinghemd. Schwarze Schuhe mit flachem Absatz. Eine funktionale Armbanduhr, ein schlichter Ehering. Manch einer in seinem Footballteam hatte größere Diamanten im Ohr getragen als sie.
    Ihr Haar war dunkel und kurz geschnitten. Irgendwie … wirbelig. Er glaubte, dass es sich locken würde, wenn es länger wäre. Sie war eher groß, allerdings nicht auffallend, schlank und, ihren nackten Oberarmen nach zu urteilen, fit. Vielleicht Tennis. Ein paar Mal pro Woche machte sie wahrscheinlich Yoga oder Pilates, irgendeinen Weiber-Workout für den Muskeltonus und die Gelenkigkeit.
    Er bemühte sich, sie nicht anzustarren und ihre Miene nicht allzu genau zu studieren, trotzdem hatte er das Gefühl, dass er sich nach ihr umgedreht hätte, wenn sie ihm irgendwo in der Menge begegnet wäre. Sie war kein Babe, keine dieser silikonverstärkten Plastikpuppen, wie sie in den Nachtclubs zu finden waren, die er und seine Teamkollegen aufgesucht hatten, ob sie nun Singles waren oder nicht. Aber ein Hausmütterchen war Laura Speakman genauso wenig. Auf gar keinen Fall.
    Und noch etwas, sie sah gesund genug aus, um ein Kind zu bekommen. Auch jung genug, wenn sie nicht mehr allzu lange wartete. Mitte dreißig vielleicht. Etwa so alt wie er.
    Es war ihm peinlich, so mitten im Raum zu stehen, während die beiden ihn ansahen, als würden sie darauf warten, dass er ihnen was vorspielte.
    »Mr Burkett? Griff?« Speakman nickte zu dem Sessel ihnen gegenüber hin.
    Er hatte sich vorgenommen, bei der ersten Gelegenheit »Danke, aber nein danke« zu sagen und abzuhauen. Aber etwas zwang ihn dazubleiben. Und er wusste verflucht noch mal nicht was.
    Na gut, zum einen waren da die Sechshunderttausend. Die Zahl klang so süß in seinen Ohren, dass sie schon ziemlich betörend wirkte.
    Er ging zu dem Sessel und setzte sich. Dann sah er Laura Speakman offen an. »Ihr Mann hat mir erzählt, dass Sie mit allem einverstanden sind. Stimmt das?«
    »Ja.«
    Ohne zu zögern. Oder auch nur mit der Wimper zu zucken. »Okay. Aber, bitte entschuldigen Sie die Bemerkung, das ist …«
    »Unorthodox?«
    »Ich wollte eigentlich total verrückt sagen. Dass ein Mann einen anderen Mann bittet, nein, dafür bezahlt, mit seiner Frau zu schlafen.«
    »Sie werden nicht dafür bezahlt, mit mir zu schlafen, Mr Burkett. Nicht in dem Kontext, den das vermuten lässt. Sondern dafür, dass Sie mich befruchten. Und was die Verrücktheit angeht, es gab solche Vereinbarungen schon öfter. Genauer gesagt schon in der Bibel. Genesis. Sie erinnern sich?«
    In dem Haus, in dem Griff aufgewachsen war, hatte es keine Bibel gegeben. Als er in die Schule kam und zum ersten Mal den Fahneneid hörte, war er entsetzt, dass darin das Fluchwort Gott vorkam. Bald danach ging ihm auf, dass man das Wort Gott nicht nur in Verbindung mit verflucht verwenden konnte.
    Jedenfalls fand er es schockierend, dass so was in der Bibel stehen sollte.
    »Wir möchten wirklich gern ein Kind, Mr Burkett«, sagte sie.
    »Es gibt andere Wege, schwanger zu werden.«
    »Die gibt es, ja. Unsere Gründe, die Sache auf diese Weise zu regeln, sind rein persönlicher Natur und brauchen Sie nicht zu interessieren.«
    »Das tun sie aber.«
    »Das brauchen sie aber nicht.«
    »Wir, ähm, bringen die Sache hinter uns, ich fahre nach Hause und kann mit gutem Gewissen schlafen gehen. Meinen Sie das so?«
    »Darauf liefe es hinaus, ja.«
    Er sah sie an und wunderte sich, wie sie so ruhig darüber reden konnte, mit ihm in die Kiste zu steigen, während ihr Mann neben ihr saß und ihre Hand hielt. Griff sah erst sie und dann Speakman an, und der Mann schien seine Gedanken zu lesen.
    »Bevor du heruntergekommen bist, Laura, hat Griff vorgeschlagen, dass … nun, dass ich euch zusehen könnte, während ihr im Bett seid.«
    Sie hatte ihren Mann angesehen, während er das gesagt hatte. Es verstrichen einige Sekunden, dann sah sie Griff wieder an, der sich gegen ihren

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