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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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auf genau die Weise, von der er wusste, dass sie Vivian Wonne mit dem richtigen Maß an Schmerz bereitete. Er spürte ihr Zittern, als ihr süßes Aroma seinen Mund füllte. Während er sog, wurden ihre Bewegungen schneller, ihr Stöhnen tiefer. Temple schloss die Augen und wünschte sich aus tiefstem – verdorbenem – Herzen, dass sie ein Vampir wäre wie er und sie beide auch diese Form von Nähe gemeinsam auskosten könnten.
    Aber er hatte geschworen, nie wieder einen Menschen zu verwandeln, und abgesehen davon konnte niemand sagen, was die Wandlung bei jemandem mit Vivians Blut bewirkte. Nein, dies hier war die größte Nähe, die es jemals mit ihr geben konnte.
    Und mit diesem letzten Gedanken überkam Temple sein Höhepunkt, der ihm ersparte, länger zu grübeln.
     
    Die Morgendämmerung war ein blasser Schatten am Himmel, als Marcus an seinem Fenster stand … nackt. Die Sonne aufgehen zu sehen war ihm nicht neu – ganz im Gegenteil: Für ihn war dieses Schauspiel mittlerweile so alltäglich wie ein Sonnenuntergang. Zum ersten Mal allerdings bewunderte er es in Gesellschaft eines wunderschönen Mädchens, das sein Herz schneller schlagen und seinen Atem schwerer gehen ließ.
    Shannon stand neben ihm, gleichfalls nackt. Ihren starken geschmeidigen Körper an sich geschmiegt zu halten, frei von Scham oder Unbehagen, mutete wunderbar natürlich und erregend zugleich an. »Das muss ich gewiss büßen«, bemerkte sie schmunzelnd, als Marcus ihr über den Arm strich. »Heute werde ich für nichts mehr zu gebrauchen sein.«
    »Nun, mir fielen schon noch einige Dinge ein, für die du sehr wohl zu gebrauchen wärst«, entgegnete er und knabberte zärtlich an ihrer Schulter.
    Lachend hob sie eine Hand und wuschelte ihm durch das Haar, so dass er gar nicht anders konnte, als idiotisch glücklich zu grinsen. Verliebtheit war zweifellos Gottes Gabe an die Menschheit – im Ausgleich für all den Mist, mit dem sie sich sonst herumplagen durfte.
    Er zog Shannon näher an sich, genoss es, ihren seidigen Rücken an seiner Brust zu spüren. Ihre Körper schmiegten sich aneinander wie zwei Teile eines Puzzles. Gerade wollte er sie wieder necken, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
    Sofort sah er aus dem Fenster und entdeckte eine Gestalt, die über den Rasen vom Haus wegeilte.
    »Ist das Miss Cooper-Brown?«, fragte er.
    Shannon blickte in die Richtung, in die er sah. »Huch? Ja, das ist sie.«
    Dass seine Geliebte so verblüfft wirkte, hätte ihm reichen sollen, dem war aber nicht so. »Schleicht sie sich häufiger bei Tagesanbruch aus der Schule?«
    »Nein, erst in letzter Zeit scheint es ihr zur Gewohnheit zu werden. Ungefähr seit einem halben Jahr reist sie auch öfter aufs Festland. Wir alle vermuten, dass es mit einem Mann zu tun hat. Na ja, eine Lady, die so hart arbeitet wie unsere Schulleiterin, darf sich wohl mit Fug und Recht einen Liebhaber nehmen.«
    Marcus bewunderte, wie sehr Shannon ihrer Herrin ergeben war, und würdigte es, indem er sie drückte. »Was ist mit einer Magd, die hart arbeitet? Verdient sie auch einen Liebhaber?«
    Darauf drehte Shannon sich in seinem Arm um und rieb sich an ihm. »Ja, den verdient sie«, schnurrte sie. »Die Frage ist allerdings, was der Liebhaber tut, um sie sich zu verdienen?«
    Lachend hob Marcus sie hoch und trug sie zum Bett. Dann gesellte er sich zu ihr und nahm sie abermals in seine Arme. Und dennoch, bevor sein Verstand gänzlich von Gedanken an ihren liebreizenden Körper und allem, was er damit anstellen wollte, geflutet wurde, konnte er nicht umhin, sich zu fragen, wohin Kimberly Cooper-Brown wollte.
    Und wen sie traf.

Kapitel 16
    S tatt nach dem »Zwischenfall« mit Temple im Salon in ihr eigenes Zimmer zurückzukehren, hatte Vivian ihn nach unten in sein Schlafzimmer begleitet. Es gab so vieles, das sie ihn fragen wollte, nachdem sie sich nun nicht mehr fühlte, als geriete ihre Welt aus den Fugen.
    Und sie wollte nicht allein schlafen.
    Seltsam, denn sie war nie ein Mensch gewesen, der sich an einen anderen lehnen musste; doch genau das tat sie jetzt. Temples Kraft spendete ihr Trost und Beruhigung. Wann immer sie sich bei dem Gedanken ertappte, dass niemandem an ihr lag, weil sie schlicht nicht liebenswert, keine achtenswerte Persönlichkeit war, brauchte sie bloß Temple anzusehen und erkannte, dass dies nicht stimmte.
    Er achtete sie durch die Art, wie er sie berührte, wie er ihren Körper mit seinem zu verehren schien. Jedes Mal, wenn

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