Ewiger Tanz der Liebe
verschiedener Gerichte waren.
„Das kommt darauf an.“
Natürlich, er wollte, dass sie nachfragte. Doch sie ließ sich Zeit. Schließlich warf sie die Hände in die Luft und sagte: „Also schön, worauf kommt es an?“
Er grinste. „Nun, wie du dich fühlst, wenn man dich als Vorspeise serviert.“
6. KAPITEL
„V orspeise? Du meinst doch wohl nicht … Das kann nicht sein, in unserer Zeit … Du willst doch nicht behaupten, dass es in diesem Dschungel tatsächlich Kannibalen gibt?“
„Sei unbesorgt. Solange du dich nicht auf eigene Faust auf den Weg machst, bist du sicher.“ Er legte den Kopf schräg und musterte sie. „Andererseits hat von den Eingeborenen noch niemand jemanden mit einer solchen Haarfarbe gesehen. Das macht deinen Kopf wahrscheinlich zu einer begehrten Trophäe, die man auf einer Lanze dem Häuptling bringt. Vielleicht beschert das einem Kopfjäger sogar eine Nacht mit der Tochter des Häuptlings.“ Wieder rieb er sich das Kinn. „Möglicherweise bist du ein so seltener Fang, dass sie dich zuerst gefangen nehmen. Dann können sie dich gewissermaßen ausprobieren, bevor sie dich über einem Feuer schmoren.“
Sie kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Du lügst.“ Er wollte es ihr nur heimzahlen, davon war sie überzeugt. Aber sollte sie es wirklich darauf ankommen lassen?
„Du hast mich verletzt, Kate. Redet eine Frau etwa so mit ihrem lieben Ehemann?“ Er grinste gefährlich.
Bevor sie ihn weiter herausfordern konnte, erschien ein großer, gut aussehender Mann an ihrem Tisch. „Alec“, sagte er, doch seine glänzenden braunen Augen waren auf Kate gerichtet, „willst du mich deiner reizenden Begleiterin nicht vorstellen?“ Seine Stimme war so freundlich wie sein Blick.
Obwohl Rafael ein guter Freund war, gefiel Alec es überhaupt nicht, wie hungrig er Kate ansah.
„Kate, dies ist ein Freund von mir, Rafael Santos. Rafael, dies ist Katherine Jeanne Mackenzie, meine Frau“, fügte er hinzu, für den Fall, dass Rafael diesen entscheidenden kleinen Punkt vergessen haben sollte.
„Hallo, Señor Santos“, begrüßte Kate ihn höflich.
„Buenos dias
, Señora Mackenzie.“ Alec kochte, da Rafael ihre Hand küsste. „Willkommen in unserem kleinen Dorf. Es ist mir ein Vergnügen, Sie endlich kennenzulernen.“ Er musterte sie lächelnd. „Alec hat mir schon viel von Ihnen erzählt. Aber jetzt sehe ich selbst, dass seine überschwänglichen Worte bezüglich Ihres Charmes und Ihrer Schönheit untertrieben waren.“
Trotz seiner Attraktivität und seiner Komplimente, bei der andere Frauen sicher schwach geworden wären, war seine Wirkung auf Kate nicht mit der von Alec zu vergleichen. „Das ist sehr schmeichelhaft, Señor Santos“, erwiderte sie leise.
„Es ist die Wahrheit. Wenn Alec Sie kennengelernt hätte, als er und ich Zimmergenossen auf dem College waren, hätte ich mit ihm um Ihre Zuneigung gekämpft.“
„Sie waren zusammen auf dem College?“
„Ja, in Oxford“, bestätigte er. „Alec hatte natürlich Archäologie belegt. Ich studierte Ökosoziologie.“
Kate versuchte sich zu erinnern, ob Alec ihr von einem Studium in Oxford erzählt hatte. Doch selbst wenn, hätte sie es sicher nicht mitbekommen. Damals hatten sich ihre Gedanken weniger um seine akademischen Referenzen gedreht.
„Was genau ist Ökosoziologie?“, erkundigte sie sich bei Rafael auf eine Art, die Alec daran erinnerte, wie fasziniert sie ihm damals in der Hotelbar zugehört hatte, als er über seine Arbeit und diese Expedition gesprochen hatte.
„Eine Wissenschaft, die sich mit der Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt befasst und mit dem Problem der explodierenden Bevölkerungszahlen auf einem Planeten mit sehr empfindlichem ökologischem Gleichgewicht.“
„Ich bin fasziniert.“ Sie betrachtete den Mann noch einmal genauer, der sich in seinem locker gewebten Hemd und einer Hose aus demselben Material sehr wohl zu fühlen schien. „Ich glaube, ich bin noch nie einem Oxford-Mann begegnet.“
„Du bist mir begegnet“, konterte Alec. Es passte ihm ganz und gar nicht, wie bewundernd Kate zu Rafael aufschaute. „Außerdem ist es keine große Sache. Viele Leute studieren in Oxford.“
„Mir sind jedenfalls nicht viele begegnet“, entgegnete sie übertrieben liebenswürdig und genoss es offensichtlich, dass ihr unschuldiges Interesse an seinem Freund Alec ärgerte. Sie wandte sich wieder an Rafael: „Und da ich stets für Umweltschutzorganisationen gespendet habe, finde
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