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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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hingerissen von den Engländern, von ihrer Art sich zu verhalten und ihrer wunderbaren Sprechweise. Wie sie den Mund bewegten beim Sprechen – der eigenartige Singsang klang so fein in seinen Ohren. Er selbst war Amerikaner – sein breites Amerikanisch erschien ihm fast vulgär. Erst jetzt wurde ihm bewußt, warum er Alex’ Stimme so anziehend gefunden hatte.
    Gabriel schob den Jungen langsam vor sich her in eines der prachtvoll eingerichteten Schlafzimmer. Er konnte sich immer noch nicht erklären, wie Alex all diese Kostbarkeiten so unauffällig hierher hatte bringen können.
    Die schweren dunklen Vorhänge vor dem Fenster waren geöffnet und ließen den Mond eigenartige Muster auf den Holzfußboden malen. Einen Moment starrte Gabriel gedankenverloren nach draußen.
    »Wo ist denn hier das Bad?« Die Stimme riß Gabriel aus seinen Gedankenwolken.
    Er deutete auf eine Tür, die sich – ein wenig versteckt – neben dem klobigen Eichenschrank befand.
    »Dort Nick«, sagte er sanft. Und als dieser sich in Bewegung setzte, folgte er ihm.
    Nick widersprach nicht, als Gabriel die Tür des Badezimmers aufstieß und ihn beobachtete. Aus einem kleinen Tütchen schüttelte er eine dünne weiße Spur auf die dunkelblauen Fliesen neben dem Waschbecken. Geschickt rollte er sich aus einem Papierstück ein Röhrchen und kniete sich auf den Boden. Das weiße Pulver verschwand in seiner Nase, und Gabriel sah eine Welle des Entzückens durch Nicks schmalen Körper rauschen. Doch er schwieg.
    Nick erhob sich langsam. »So Cowboy, kommen wir jetzt zum Eingemachten? Oder warum hast du mich mit hierher genommen?«
    Gabriel lächelte unmenschlich. »Um dich zu töten, Liebster.«
    Nick zuckte zusammen, doch dann erwiderte er das Lächeln. Gabriel empfand eine unglaubliche Macht. Jetzt stand er auf der anderen Seite, es war überwältigend.
    »Zieh dich aus.« Seine Stimme war kalt und emotionslos. Nick gehorchte. Sein Körper war – trotz seiner Jugend – ausgemergelt. Doch gerade das Knabenhafte war es, was die Freier anzog, dachte Gabriel bitter.
    Frühzeitiger Drogenkonsum hatte seine Entwicklung verlangsamt. Der magere Körper erinnerte Gabriel in fataler Weise an seinen eigenen. Er konnte sich in Nick erkennen – doch Mitleid empfand er nicht.
    »Leg dich dorthin – auf den Bauch.« Gabriel deutete auf das breite Bett, das vor dem Fenster stand.
    Wieder gehorchte Nick, ohne eine Miene zu verziehen.
    Diese Unterwürfigkeit ließ die Gier in Gabriel wachsen. Er lauschte den kräftigen Herzschlägen, und der Anflug eines Lächelns huschte über seine Lippen. Rasch entkleidete er sich. Dann nahm er sich Nick mit einer Grobheit, die ihn selbst überraschte. Nein, er empfand kein Mitleid mehr.
    Doch sein Opfer war ganz ruhig. Er ließ es geschehen, ohne daß ein Wort über seine Lippen kam. Vielleicht war er durch die Drogen betäubt – es war Gabriel egal. Er knurrte wild. Das Verlangen seine Zähne in Nick zu schlagen, war fast übermächtig.
    Dann drang ein heiserer Schrei tief aus seinem Inneren, und Gabriel fühlte eine konzentrierte Wärme in seinem Lendenbereich. Mehr war es nicht.
    Langsam rollte er sich von Nicks magerem Körper und zog seine Hose an. Dieser lag immer noch ganz still dort, wo Gabriel ihn hinbefohlen hatte.
    »Komm, steh’ auf. Noch bist du nicht tot.« Gabriels Stimme war sanft und einschmeichelnd. Nick starrte ihn aus dunklen Augen an.
    Er nahm die verschwitzte Hand des Jungen und zog ihn mit sich aus dem Zimmer. Nick folgte ihm willenlos.
    Gabriel hatte Brians und Alex’ Anwesenheit bereits gewittert. Gemeinsam mit seinem Opfer betrat er den  geräumigen Salon, den Brian ganz im alten Stil eingerichtet hatte.
    Alex und Brian unterbrachen ihr Gespräch und starrten sie einen Moment lang an.
    Nick erschauderte leicht bei ihrem Anblick. Erst jetzt schien er seine Situation zu realisieren. Scheu drängte er seinen nackten Körper an Gabriel. Der Schweiß auf seiner Haut war bereits getrocknet, und eine unangenehme Kälte breitete sich in seinem Körper aus.
    Rasch warf er einen Blick zur Tür, um seine Fluchtchancen einzuschätzen, doch als er seine Hand aus Gabriels lösen wollte, bemerkte er den schraubstockartigen Griff. Er würde nicht entkommen können.
    Alex hatte die Panik, die in Nicks Augen aufblitzte, bemerkt. Geschmeidig erhob er sich aus seinem Sessel und näherte sich den beiden.
    Als er schließlich neben Nick stand, legte er vertraut den Arm um dessen Schultern und zog ihn mit sich zu dem

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