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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Gedanken sorgfältig. Er kannte Alex zu gut.
    »Ich möchte wieder in die Villa einziehen«, sagte Alex schließlich und bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. »Sie steht doch noch, oder?«
    Henry mußte lächeln. »Selbstverständlich. Ich habe sie gut pflegen lassen, während deiner Abwesenheit.«
    Alex nickte, und gemeinsam begaben sie sich zu seinem alten Wohnsitz, und er wußte nicht, ob die Schauder, die über seinen Rücken liefen, Vorfreude oder Trauer bedeuteten.
     
     
     
    Ich war in der Tat überwältigt, als ich meine wunderschöne Stadtvilla wiedersah, die mir so lange Zeit treue Dienste geleistet hatte. Tränen brannten in meinen Augen, doch ich mochte meine Gefühle nicht zeigen. Rasch trat ich ein – gefolgt von Henry, Gabriel und Brian.
    Der leichte Geruch in dem alten Gebäude war deutlich wahrnehmbar. Es wurde Zeit, daß es endlich wieder bewohnt wurde. Doch Henry hatte es wirklich gut in Schuß gehalten. Die alten Teppiche schienen frisch gesaugt, und auch der Staub hielt sich in Grenzen. Ich wußte, daß ich einige Dinge, wie beispielsweise die Badezimmer komplett erneuern lassen mußte, doch das würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen – wenn man bereit war, die entsprechenden Beträge zu zahlen.
    Brian und Gabriel waren erschöpft, trotzdem nahmen sie mit großen Augen die ganze Pracht des Hauses wahr. Sie konnten sich sicher schwerlich vorstellen, wie es damals gewesen war – zur Zeit der Edelleute und Ballsäle. Aber ich konnte es. Oh ja, ich erinnerte mich. Erinnerte mich auch an die Zeit, als ich mit Lomay in diesem Haus gewohnt hatte.
    Henry arrangierte den Gepäcktransport über sein Handy – ich lächelte darüber, daß auch er in die neue Welt der Kommunikation eingetreten war – und ich ließ mir Zeit, mein eigenes Haus ganz neu zu erkunden.
    Schon nach kurzer Zeit war mir klar, daß ich Hausangestellte brauchte, die – wie damals – alles in Ordnung halten sollten. Henry würde einige Namen kennen, und er wußte schließlich auch, wie wertvoll Diskretion war.
    Brian schien ebenso überwältigt, denn er hatte ein Faible für Geschichte, alte Möbel und so weiter – vermutlich habe ich das auch schon erwähnt.
    Wir zogen sofort ein. Und es dauerte auch nicht lange, da fühlten wir uns schon heimisch. Die Umbauarbeiten in der Villa waren innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen. Ich wage nicht, daran zu denken, was mich das alles gekostet hat. Jeder von uns bezog sein eigenes Zimmer, Brian und Gabriel zogen es vor, ihre Särge dort – ein wenig verborgen – aufzustellen. Sie konnten nicht verstehen, daß ich leichtsinnigerweise auf dem Bett – bei zugezogenen Vorhängen – schlief. Zumindest Brian, der sich wohl noch allzu deutlich an den Zwischenfall in New York erinnerte, schüttelte darüber mißbilligend den Kopf. Naja, aber das sind schließlich die kleineren Risiken, die man eingehen muß.
    Ich bezog mein altes Zimmer und sah, daß es nichts von seiner Faszination auf mich eingebüßt hatte. Denn als ich das Fenster öffnete, sah ich meinen alten Freund, den Baum, in voller Pracht zum selbigen hereinschauen.
    Und wir erkundeten London. Für mich war so vieles vertraut, aber auch so vieles neu. So stand ich stundenlang an der Themse und starrte auf den angestrahlten Tower, während meine Begleiter mich drängten, weiter zukommen. Ich war fasziniert, entdeckte die Stadt, als wäre ich zum ersten Mal hier. Fand aber auch so einige verborgene Winkel wieder, die sich kaum verändert hatte.
    Manchmal setzte ich mich einfach von Gabriel und Brian ab, nur um mit mir und meiner Erinnerung allein zu sein. Doch bei aller Freude darüber, wieder hier zu sein, verdüsterte sich meine Stimmung regelmäßig, wenn ich allein war. Dann, wenn mich die Erinnerung einholte. Ich fühlte es, wie einen Schlag in die Magengrube und versuchte, mich nicht auf diese vergangenen Gedanken einzulassen.
    Es war vor dreißig Jahren nicht anders gewesen, als ich einen Versuch gestartet hatte, wieder in London zu leben. Zu der Zeit, als ich Henry kennengelernt hatte.
    Ich haßte meine Weichheit. Verachtete die Tränen, die die Vergangenheit über meine Wangen laufen ließ. Und ich war bereit mich endlich zu stellen. Ich wollte wieder in London leben. Die Luft atmen, das hektische Treiben genießen. Das große, unsterbliche Herz dieser Stadt schlagen hören. Also versuchte ich, meine Gefühle zu kontrollieren. Mit freudiger Anspannung beobachtete ich die Renovierungsarbeiten in und an meinem

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