Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
vielleicht.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.« Ihre Stimme war hart, unerbittlich.
    Alex starrte sie an. »Ah, was für ein nutzloses Herumgequatsche. Ich habe keine Lust mehr, mich zu unterhalten. – Möchten Sie noch irgendetwas Wichtiges sagen?«
    »Nein, ich möchte einen Priester hier bei mir haben.« Ihre Stimme klang noch immer fest und bestimmend. Alex grinste.
    »Tut mir leid, kann ich nicht mit dienen. Wissen Sie, ich glaube auch nicht an Gott«, sagte er, und seine Stimme war wie ein kalter Windhauch, der über Amanda hinwegwehte.
    »Meine Familie wird mein Werk weiterführen, wie auch ich schon in der Familientradition gehandelt habe«, begann sie noch einmal.
    »Aha«, sagte Alex und trat an ihr Bett.
    »Wissen Sie, was man mit Hexen noch zu meiner Zeit machte?« Er starrte eine Zeitlang auf eines der Kopfkissen, bis dieses in einer kleinen Flamme aufging. Amanda McManahan bemerkte das Feuer sofort, doch Alex ließ auch an anderen Stellen ihres Bettes die kalten roten Flammen emporzüngeln.
    »Ein unschöner Tod«, sagte er laut über das sanfte Knistern des Feuers hinweg. Die alte Frau versuchte unsicher von ihrem Bett zu krabbeln, doch überall, wo sich hinfaßte, brannten kleine stetige Feuer.
    »Aber können Sie sich vorstellen, daß es mir auch nicht behagte mit Alkohol übergossen und angezündet zu werden? Und daß es meinem Freund nicht behagte, von ihren Mitarbeitern vergewaltigt zu werden?« Alex erwartete keine Antwort. Starrte emotionslos auf das gräßliche Schauspiel und spürte die Hitze der Hölle.
    Schließlich züngelten rote Flammen an ihrem Nachthemd empor, erfaßten ihre grauen, auf dem Kopf zusammengesteckten Haare.
    Ein gellender Schrei löste sich aus Amandas verätzter Kehle, doch schon nach kurzer Zeit blieb ihr die Luft weg. Alex hörte ihr Husten, dann ein abgehacktes Röcheln.
    Stille.
    Nur die Flammen züngelten weiter am Bett empor, fraßen sich in das hölzerne Gestell. Machten sich über ihr totes Opfer her, um sich weiter zu nähren.
    Alex zuckte mit den Schultern und machte sich auf die Suche nach Brian. Er fand ihn in der Bibliothek, wo dieser fassungslos in einigen dicken Ordnern blätterte. Regale, die an den Wänden standen, waren bis zur Decke mit Aktenordnern, Büchern und handschriftlichen Aufzeichnungen gefüllt.
    »Es ist unglaublich«, stammelte er. »Was für ein Wissen, in jahrzehntelanger Kleinstarbeit angehäuft.«
    »Und in einem nur Minuten dauernden Brand zerstört«, sagte Alex. »Was hast du sonst noch entdeckt?«
    Brian erschauderte. »Ein unterirdisches Labor, doch ich habe nicht weiter hineingeschaut. War mir irgendwie – zu gruselig.«
    Alex lachte leise. »Sind alle Menschen tot, oder ist dir einer entkommen?«
    »Keiner ist mir entkommen, obwohl ich etwas Hilfe hätte gebrauchen können. Doch ich hatte den Eindruck, daß einige ihre Zimmer fluchtartig verlassen haben. Vielleicht wurden sie vorher gewarnt? Warum wolltest du nicht, daß Gabriel mitkommt?«
    »Nur aus dem Grund, den ich genannt habe: ich wollte nicht, daß Henry etwas zustößt. Jetzt laß uns noch kurz in das Labor des Mr. Hyde schauen, bevor der ganze Laden hier abbrennt.«
    Gemeinsam verließen sie die Bibliothek und fuhren mit dem Fahrstuhl in die unterirdischen Etagen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren kein Problem für Alex, und die schwere Eingangstür ließ sich ohne weiteres öffnen. Als sie eintraten, sahen sie eine kleine Gestalt davonhuschen. Sie verschwand hinter zwei großen undurchsichtigen Röhren. Geschmeidig wie eine Katze setzte Alex ihr nach und erwischte sie an einem geheimen Ausgang. Der Mann sah sie erschrocken an, hektische Flecken auf den Wangen und am Hals.
    »Lassen Sie mich los! Ich bin nicht verantwortlich!« Seine Stimme überschlug sich.
    Alex schleifte ihn zurück zu Brian, der wie versteinert vor einer der langen Röhren stand.
    »Was ist da drin?« fragte er den Weißbekittelten mit heiserer Stimme.
    »Das ... das darf ich Ihnen nicht sagen. Streng geheim«, sagte dieser wichtigtuerisch.
    Alex faßte ihn am Kragen und hob ihn hoch, so daß seine Füße den Boden nicht mehr berührten. Der Forscher schnappte nach Luft und wurde dann unsanft fallengelassen. Erschrocken rappelte er sich wieder hoch.
    »Öffnen«, befahl Alex zischend, und der Mann tat, wie ihm geheißen. Ein saurer Rauch quoll ihnen entgegen, und Brian begann zu husten Alex erwischte den Forscher, der sich wieder verdrücken wollte, am Ärmel.
    »Hiergeblieben«, fauchte er. »Was ist

Weitere Kostenlose Bücher