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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Balkon, der mit verzierten Eisenstäben gesichert war. Sie näherten sich dem Haus auf einige Meter.
    »Laß es nicht zu irgendeinem Gerangel kommen, daß einer Alarm schlagen kann.«
    Brian nickte, faßte Alex’ Hand und drückte sie fest.
    »Ich finde dich.«
    Dann trennten sich ihre Wege. Sie traten in den Hauch der Nacht ein und wurden eins mit ihm. Leise und heimlich, nicht mehr als ein Schatten.
    Alex sprang mit einem gewaltigen, doch lautlosen Satz auf den Balkon und spähte durch die halbzugezogenen Gardinen in den Raum. Einige Computer und anderes technisches Equipment stand darin, sonst war er leer. Mit seiner Gedankenkraft öffnete er die Glastür und bemerkte im letzten Augenblick den feinen roten Lichtstreifen der Alarmanlage. Er lachte unhörbar. Verfolgte die Energiebahn des roten Lichtes durch das gesamte Haus und schaltete die Anlage aus.
    Dann schob er die Glastür auf und schlüpfte hinein. Ein dumpfer Schlag im Erdgeschoß sagte ihm, daß Brian ebenfalls im Haus war. Er mußte sich beeilen. Seinem Instinkt folgend lief er über den Gang und bog rasch um eine Ecke, als er den großen schlanken Wächter vor der Tür entdeckte. Wie eine Furie ging dieser sofort auf ihn los, doch er hatte keine Chance.
    Sie rangelten kurz miteinander, bis Alex den Kopf des Mannes zwischen seinen Händen hielt. Mit einem häßlichen Knacken beendete er dessen Leben.
    Ohne große Umschweife betrat er den gehüteten Raum. Kerzenlicht brannte darin, kein elektrisches Licht im ganzen Zimmer. Alex nahm einen eigenartigen Geruch wahr, eine Mischung aus Krankheit, Alter und – Knoblauch. Er mußte grinsen. Doch nicht ganz von diesem Aberglauben abgekommen, dachte er und trat näher an das Bett heran.
    Amanda McManahan hörte den kurzen überraschten Ausruf und dann den dumpfen Aufschlag. Der Aufschlag eines fallenden Körpers? Die Tür hatte sich geöffnet, leise, aber deutlich vernehmbar.
    »Gilbert?« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie spürte eine fremde Präsenz, etwas Unmenschliches.
    »Nein«, antwortete Alex und sah voller Abscheu auf die alte runzelige Frau in den weichen Kissen. Sie setzte sich ein wenig auf. Alex erkannte ihre Blindheit, obwohl sie ihm ihr Gesicht zugewandt hatte.
    »Wer sind Sie?« fragte sie rauh. Sie war das Befehlen gewöhnt.
    »Der Tod«, antwortete Alex. Und mit einem sarkastischen Grinsen fügte er hinzu: »Und manchmal auch das ewige Leben.«
    Er sah, wie sich die faltige Haut ihres Gesichts anspannte. Sie war einmal eine sehr hübsche Frau gewesen. Hübsch und stark.
    »Sie haben keine Chance, hier herauszukommen. In wenigen Minuten werden Menschen hier sein, die Sie vernichten.« Selbstsicher klang sie, erstaunlich für eine alte Frau in ihrer Lage.
    Alex lachte. »In wenigen Minuten wird wahrscheinlich kein Mensch mehr in diesem Gebäude am Leben sein.«
    Alex sah, wie sie auf ihrem Nachtschränkchen nach einem Pieper angelte und faßte ihr Handgelenk. Sie erschrak, als sie seine Kälte spürte.
    »Sie werden büßen für Ihre Sünden.« Ihre Stimme war leise, doch fest.
    Alex lachte wieder.
    »Nicht mehr, als Sie. Sie wollten Gott austricksen – oh, das sieht er gar nicht gern. Sie haben unendliches Leid über Meinesgleichen gebracht. Wir mußten weglaufen, uns verstecken. Sie haben einige von uns auf dem Gewissen. Und warum? Weil Sie Ihren ehrgeizigen Traum vom ewigen Leben verwirklichen wollten. Es hat nicht funktioniert. Nicht für Clairley, nicht für Sie – und nicht für Ihre Vorfahren, oder Nachkommen? Es hat einfach nicht geklappt.«
    »Wir waren so dicht dran«, sagte sie, und ihre Stimme klang verbittert. »Ich war überzeugt, daß ich es noch schaffen werde.«
    »Es hätte Sie auch nicht mehr jung machen können. Vielleicht hätten Sie Ihre Fähigkeit zu sehen, wiedererlangt, aber Sie wären alt und häßlich geblieben«, sagte Alex gehässig.
    »Sagen Sie mir nur eines: Sind Sie der Teufel?« fragte Amanda McManahan plötzlich neugierig.
    »Sie fürchten sich vor Ihrem Tod, nicht wahr? – Nein, ich bin nicht der Teufel – einer vielleicht, aber nicht der . Diese Ehre steht mir nicht zu.«
    »Aber Sie sind mit Satan verbündet«, beharrte sie.
    »Nein, ich kenne ihn nicht«, versetzte Alex gereizt.
    »Verraten Sie mir das Geheimnis«, flüsterte Amanda drängend, und ihre Mundwinkel zuckten nervös.
    Alex sah sich in ihrem Zimmer um. Das Kerzenlicht warf monströse Schatten an die Wände.
    »Ich kenne es nicht. Wir existieren einfach, eine Laune der Natur

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