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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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vergnügen, war ich dabei.«
    Alex sah Brians erstaunten Gesichtsausdruck und lächelte.
    »Wir waren Schweine, Brian. Haben rund um uns zu gevögelt – aber geliebt habe ich nur Marian. Meine Brüder kriegten bald heraus, daß ich nicht nur zu Frauen ins Bett ging. Oh Gott, ich denke, sie haßten mich dafür. Sie starrten mich an wie einen seltenen Vogel, und war es zunächst nur gutmütiger Spott, so bemerkte ich bald den unterschwelligen Haß in ihren Stimmen.
    In einer dieser Nächte lernte ich auch Lomay kennen. Er begehrte mich, wie kein anderer zuvor – doch ich hatte ja keine Ahnung, was er von mir wollte. Das wußte ich erst, als ich die Nacht mit ihm verbracht hatte. Meine Brüder warteten vor dem Gasthaus auf mich, bis ich bleich und angespannt herausgewankt kam. Sie lachten, als sie meinen Zustand bemerkten, und als sie Lomay hinter mir aus der Tür treten sahen, riefen sie ihm zu, ob ich ihm eine gute Hure gewesen sei. Er lächelte sie zur Antwort an.«
    Alex versuchte, sich etwas zu entspannen und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Lomay und ich trafen uns nun öfter. Diese Nächte waren kalt und berauschend, und ich wußte, daß ich so werden wollte wie er. Es schreckte mich nicht ab, daß er sich von Blut ernährte, daß er mein Leben in sich aufsog. Ich wurde noch dünner und bleicher, und meine Augen bekamen diesen eigenartigen verklärten Glanz, der auch in deinen Augen zu sehen war, als du noch ein Mensch warst. Ein Ausdruck, der nahe am Wahnsinn liegt.
    William, mein ältester Bruder, hatte Marian schließlich erzählt, daß ich Männer begehrte. Er vermutete, daß ich es für Geld tat. Aufgebracht erschien sie bei mir und schrie mich an. Es traf mich tief, daß sie William geglaubt hatte, denn von seinen Geschichten stimmte mit Sicherheit nicht einmal die Hälfte. Sie beschimpfte mich und bedachte mich mit den wildesten Flüchen. Bis ich sie in den Arm nahm und damit ihre Wut beendete.
    Wir fielen zusammen auf mein Bett und ließen uns mitreißen von unserer Lust. Es war wunderschön, denn mein geschwächter Körper schien intensiver zu fühlen als jemals zuvor. Wir waren so ineinander vertieft, daß ich die schweren Schritte meines Vaters auf der Treppe nicht wahrnahm.
    Er riß die Tür zu meinem Zimmer auf und stand plötzlich mitten im Raum. Sein erster Schlag traf mich, noch bevor ich die Chance hatte, auszuweichen. Ich rollte mich stöhnend von Marian herunter und drängte sie hinter mich. Doch ich wußte, daß die Wut meines Vaters nicht ihr galt, sondern mir. Mit einem unterdrückten Schrei sprang sie aus meinem Bett. Mein Vater ließ es zu, daß sie ihre Kleider zusammenraffte und aus dem Zimmer rannte, dann wandte er sich mir zu.«
    Brian sah den angespannten Ausdruck in Alex’ Gesicht. Er ging zum Schreibtisch, wo eine zweite Flasche Wein stand und öffnete sie. Dann schenkte er sowohl Alex als auch sich selbst nach.
    Alex lächelte qualvoll. »Na ja, in flagranti mit meiner eigenen Schwester erwischt. Das war wohl das Schlimmste, was passieren konnte. Mein Vater schlug mich fast tot an diesem Abend. Er drosch auf mich ein, bis ich mich nicht mehr bewegte, und meine Mutter ihn von mir wegzerrte. Wutschnaubend stand er in der Tür und sah mich an. Ich konnte kaum aus den Augen gucken, so angeschwollen waren sie. Ich dachte, ich müßte sterben.
    Irgendwer hievte mich wieder auf mein Bett, und Maude versorgte meine Wunden. Ich schrie vor Schmerzen, meine Rippen waren gebrochen und mein Arm. Mein Körper hätte schlimmer nach keiner Folter aussehen können. Marian ließ sich nicht blicken. Ich hoffte inständig, daß sie nicht bestraft wurde.
    In dieser Nacht erschien Lomay in meinem Zimmer. Ich hörte ihn deutlich, doch konnte ich ihn nicht sehen – meine Augen waren völlig zu. Ich bemerkte, daß er mich eine Weile betrachtete.
    Dann schlug er die Bettdecke zurück, die Maude liebevoll über meinem geschundenen Körper ausgebreitet hatte.
    Er heilte meine Wunden mit seinem Blut, und er gab mir einige Schlucke seines Blutes zu trinken, damit die Verletzungen in meinem Innern heilten. Diese Heilungsprozesse waren sehr schmerzhaft, doch als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich wiederhergestellt.
    Es war noch sehr früh, der Nebel hatte sich noch nicht gelichtet. Ich zog mich an und packte einige Dinge in einen kleinen Reisebeutel. Dann verließ ich mein Zimmer und machte mich auf den Weg zum Raum meiner Eltern. Leise betrat ich das Schlafgemach und stellte mich neben meinen

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