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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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es fiel mir nicht besonders schwer, mir auszudenken, wer das sein könnte. Hatte er mich also schon wieder aufgespürt. Ich suchte ihn so unauffällig wie eben möglich, was mir sehr schwer fiel, denn ich kochte vor Wut. Wie konnte dieser Sterbliche es wagen, mir nachzuspionieren? Und wie – zum Teufel – wußte er, wo ich mich gerade aufhielt? Dann sah ich ihn. Er erstarrte für einen Moment, als er erkannte, daß ich ihn bemerkt hatte. Lächelte er mir etwa zu? Ich war geladen. Wäre er hier in meiner Nähe, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Und diesmal würde ich ihn nicht entwischen lassen. Das schwor ich mir. Ich tat also die gesamte Aufführung so, als sei er mir völlig gleichgültig, aber ich beobachtete insgeheim jede Bewegung, die dieser Schuft machte.
    Und diesmal entging mir nicht, wie er kurz vor Ende den Saal eilig verließ. Sofort setzte ich ihm nach. Noch einmal ließ ich mich nicht an der Nase herumführen. Mit langen Schritten ging er die Straßen entlang bis zu seinem Hotel.
    Und ich folgte ihm lautlos. Trotz seines Tempos konnte ich ihm eine gewisse Eleganz nicht absprechen. Er bewegte sich äußerst grazil, als setze er seine Füße bewußt voreinander.
    Mein kleiner Spion hatte sich im St. Moritz on the Park einquartiert. Eine gute Wahl, mußte ich feststellen.
    Ich hatte keinerlei Mühe vom Portier die Nummer des Zimmers zu erfahren. Selbst auf die üblichen Bestechungsgelder mußte ich nicht zurückgreifen. Ein kleiner übernatürlicher Trick – das war alles gewesen. Und ich beschloß ihn aufsuchen wie ein Sterblicher.
    Also nahm ich den Aufzug in den dritten Stock und schlenderte den Gang entlang bis vor die Tür seines Zimmers. Trotz meines Zorns war ich mittlerweile gespannt auf ihn. Warum er mich wohl verfolgte?
    Ich schaute mich um, und als ich niemanden auf dem Gang sah, entriegelte ich die von innen verschlossene Tür – das war ein Kinderspiel – und trat ein.
    Und da stand er – mein Verfolger – in ganzer Pracht, und ein entsetztes Keuchen entrang sich seiner Kehle. Ja, das war wundervoll. Sollte mein bloßes Erscheinen doch Angst und Schrecken erregen.
    Rückwärts zog er sich in den hintersten Winkel des Zimmers zurück. Er hatte wahnsinnige Angst.
    Ich ging langsam auf ihn zu und betrachtete ihn wohlwollend. Er war sehr attraktiv. Sein feingeschnittenes Gesicht mit sehr hohen Wangenknochen machte einen fast weiblichen Eindruck. Und seine Augen leuchteten in einem ungewöhnlichen Smaragdgrün. Machte die Angst ihn nicht noch schöner? Eine wilde Leidenschaft erfaßte mich, und ich wußte, daß ich ihn töten wollte. Ja, ich wollte ihn – mehr als alles andere. Meine Zähne in seinen attraktiven Körper senken und alles Leben in dieser erregenden Umarmung beenden.
    Ein Schaudern erfaßte meinen Körper, und ich unterdrückte ein wollüstiges Knurren. Ich stand jetzt so dicht vor ihm, daß ich seinen hastigen, süßen Atem spürte. Vorsichtig streckte ich die Hand aus und berührte sein Gesicht. Seine weiche, makellose Haut war leicht gebräunt. Er preßte sich gegen die Wand und versuchte, mir auszuweichen. Aber ich ließ ihm keine Chance dazu. Wie gern hätte ich mich an ihm gelabt. Alles in mir sehnte sich nach seinem Lebenssaft – aber ich war zu neugierig auf ihn. Er interessierte mich wirklich.
    Also ließ ich von ihm ab und setzte mich in einen der Sessel, die an einem gläsernen halbhohen Tisch standen.
    Ich bemerkte, daß meine Hände leicht zitterten und befahl ihnen zornig, ruhig zu sein. Mein schöner Fremder war auf dem Boden zusammengesunken. Ich glaube, Tränen der Erleichterung flossen über seine Wangen, aber er hielt sein Gesicht abgewandt.
    Einen Moment ließ ich ihn erholen, dann fragte ich: » Was soll diese kleine Verfolgungsjagd? «
    Angstvoll sah er mich an. Das heißt, er schaute mich immer für einen kurzen Moment an, um dann seinen Blick wieder abzuwenden. Das ging mir nicht unerheblich auf die Nerven. Und daher zwang ich ihn, mich richtig anzusehen, was ihn allerdings noch mehr verunsicherte.
    Er schluckte einige Male, ehe er antwortete. » Ich wußte es « , sagte er leise. » Ich wußte, daß es euch gibt. «
    Ich wurde wieder wütend. » Was soll das? – Du wußtest doch schon damals in Paris, was ich bin. Nur um dieses Wissen zu bestätigen, hast du mir doch nicht nachspioniert?! Ich meine, ich bin wirklich ärgerlich darüber, daß du mich überall findest. Wie machst du das? «
    Er spürte meine Wut und zögerte daher, was mich

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