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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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noch zorniger machte. Ich sollte ihn doch sofort umbringen.
    Schließlich sagte er: » Ich habe immer schon so eigenartige Signale wahrgenommen. Anfangs versuchte ich, sie nicht zu beachten. Aber ich wußte, daß sie irgendeine Bedeutung haben mußten. Ich fing an, mich für das Übernatürliche zu interessieren. Macht das nicht jeder Jugendliche einmal mit? Und dabei stieß ich auf die Geschichten über Vampire. Ich weiß nicht, warum – aber mein Gehirn zog sofort eine Verbindung zwischen meinen Wahrnehmungen und diesen Geschichten. Es war erstaunlich. Und es war beängstigend. Also legte ich diese Gedanken zur Seite – ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. «
    » Und weiter « , hakte ich nach und zwang ihn wieder mich anzusehen. Er sprach mit einem leichten französischen Akzent, und seine Stimme war angenehm weich.
    » Ich sah dich in Paris. Und das war wirklich nur ein Zufall, denn ich wohne dort. Ich sah dich dort auf der Brücke unter der Laterne und – mein Gott – ich wußte es sofort. Ich sah diese reflektierende Haut, und ich war so fasziniert, daß ich dich anstarrte. Und ich nahm auch diese Schwingungen war, die von dir ausgehen – so wie jetzt. Ich kann das gar nicht beschreiben, aber ich kann fühlen, wo du dich gerade aufhältst. «
    » Immer? « fragte ich barsch, aber er antwortete rasch: » Nein, nicht immer. Und wenn, dann auch nur nachts. «
    Ich weiß nicht, ob er bemerkte, wie ich aufatmete. Dann stand er auf und kam vorsichtig auf mich zu. Er setzte sich auf den Sessel, der dem meinen am nächsten war und streckte mir seine Hand entgegen.
    » Ich heiße Brian Dupont « , sagte er.
    Ich war erstaunt über seinen Mut und ergriff seine Hand. Er erschrak leicht, als er meine übernatürliche Haut berührte und die erstaunliche Kälte wahrnahm.
    » Alexander de Dahomey « , gurrte ich und entblößte kurz meine auffällig weißen Zähne, als ich ihn anlächelte.
    Er zuckte zusammen. » Du bist ein richtiger Vampir « , flüsterte er.
    Und ich nickte würdevoll.
    Brian räusperte sich. » Und du ernährst dich ausschließlich von Blut? «
    Ich lächelte. » Ja, ausschließlich. «
    Er wurde mutiger und offensichtlich hatte er eine Menge Fragen. ‚Frag’ ruhig’, dachte ich und bemerkte, wie er wieder erstarrte.
    » Du... du kannst mir deine Gedanken projizieren. Telepathie. Könnten wir uns rein gedanklich unterhalten? «
    Ich schüttelte den Kopf. » Mir fällt es erstaunlich schwer, deine Gedanken zu lesen. Sonst hätte ich dich auch in Paris finden können. Dann hätte es dir nicht viel gebracht, wegzulaufen. Ich  hätte dich vermutlich sofort um die Ecke gebracht. «
    Boshaft grinste ich ihn an, aber er ließ sich nicht merklich einschüchtern. Dann stand er auf und ging zu dem kleinen Nachtschränkchen am Kopfende seines Bettes. Er holte ein dunkelrotes Buch aus der Schublade und kam damit auf mich zu.
    » Und wie sieht es damit aus? « fragte er und hielt mir das Buch entgegen. Ich nahm es. Es war eine kleine Bibel. Erstaunt fragte ich: » Wie sieht was aus? «
    » Ist das kein Problem für euch – die Bibel, das Kreuz, Weihwasser... «
    Ich begriff und begann zu lachen. » Nein, kein Problem. Wir sind keine Geschöpfe des Teufels, also haben wir mit Gott auch keinen Streit. «
    Er betrachtete mich eigenartig. » Du glaubst also nicht an Gott? «
    » So ist es. «
    Er wurde nachdenklich. » Aber wer hat euch geschaffen? Warum gibt es euch? «
    » Warum gibt es dich? Wer hat die Menschen erschaffen? « fragte ich zurück und er schwieg. » Dachtest du vielleicht, ich könnte dir etwas über die Existenz Gottes oder die Existenz des Teufels sagen?– Nein, das kann ich nicht. Mir sind sie jedenfalls noch nicht begegnet. «
    Er nahm es hin, aber sein Wissensdurst war längst noch nicht befriedigt. » Willst du mich töten? « fragte er dann ganz unvermittelt.
    Ich betrachtete ihn lange, bevor ich antwortete. » Als ich vorhin in dieses Zimmer kam –  ja, da wollte ich es mehr, als alles andere « , gab ich zu. » Aber mittlerweile... « Ich lächelte ihn schief an. » Deine Gegenwart ist immer noch sehr erregend für mich, aber ich habe kein so großes Bedürfnis mehr, dich zu töten. Dafür interessierst du mich zu sehr. Ich weiß nicht einmal,  warum. «
    Er schien erleichtert. » Wie ist das, einen Menschen umzubringen? Oder geht es dabei wirklich nur um die Nahrungsaufnahme? «
    Einen Moment keimte wieder Zorn in mir auf, den ich aber sofort niederkämpfte. Doch die Antwort
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