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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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von den Stimmen der Menschen, hielt sie an.
    Ich befreite meine Hand aus der ihren und zog meine Schuhe aus. Der feine weiße Sand war wunderbar an den Füßen, und ich lief ein Stück bis zum Wasser. Fasziniert betrachtete ich meine Fußabdrücke im nassen Sand und wie das Wasser sie umspülte. Mit tiefen Zügen atmete ich die salzige Meeresluft ein. Nur mit Mühe widerstand ich dem Drang, meine Kleidung abzulegen und mich in die lauwarmen Fluten zu stürzen. Ich versuchte meine Gefühle zu kontrollieren, denn sie machten mich verletzlich.
    Und Mayra wartete nur darauf. Tief in meinem Inneren spürte ich es. Die unterschwellige Gefahr war mir bewußt – deutlicher, als jemals zuvor.
    Früher hatte ihre Macht mir imponiert. Sie war ein Abenteuer gewesen. Vielleicht war ich dumm und unerfahren. Oh ja, das war ich wahrscheinlich, denn sie hatte mich beherrscht. Doch ich hatte es genossen. So schrecklich das ist. Und es war reines Glück gewesen, daß ich mich ihrem Einfluß im letzten Moment entziehen konnte.
    Und jetzt? Jetzt war ich wieder hier – mit ihr. An diesem Ort aus der Vergangenheit. War ich wirklich freiwillig hier? Oder hatte sie mich schon wieder manipuliert?
    Ich spürte, daß sie sich mir näherte. Ihr kalter Atem streifte meinen Nacken, so daß sich mir die Haare sträubten. So fremd und doch so vertraut. Was wollte sie von mir?
    »Ich sehe, du erinnerst dich«, gurrte sie verführerisch nah an meinem Ohr. »Eine wahrhaft schöne Zeit, nicht wahr?«
    Ich trat einen Schritt beiseite und sah ihr mit einem frostigen Lächeln ins Gesicht.
    »Ja?« Mein Ton war provozierend. Sie sollte nicht glauben, daß sie mich einlullen konnte.
    Ihr Gesicht wurde kalt und hart. Ich triumphierte innerlich. Dachte sie wirklich, ich würde mich so leicht ergeben? Würde mich ihr zu Füßen werfen – wie damals?
    Der Gedanke erheiterte mich. Vielleicht sollte ich es einfach tun. Vielleicht war das der einzige Weg, und ich würde eine wirkliche Konfrontation mit ihr gar nicht überstehen? – Ich konnte es sicherlich, konnte sie täuschen. Das schauspielerische Talent besaß ich.
    »Verzeih’ mir«, sagte ich also reumütig und versuchte geknickt auszusehen. »Es war eine wundervolle Zeit.«
    Mayra betrachtete mich mißtrauisch. Doch offensichtlich konnte sie in meinem Gesicht keine Anzeichen für Falschheit entdecken. Ihre Gesichtszüge entspannten sich und ließen für einen Moment ihre frühere Schönheit durchschimmern.
    Ich war überwältigt, denn sie war eine ungewöhnliche Schönheit gewesen – eine richtige Königin. Doch der Wahnsinn und die Zeit hatten sie kalt und hart gemacht. Ihr wundervoll geschwungener Mund war zu einer schmalen Linie geworden.
    Ich drehte mich nun ganz zu ihr herum, riß meine Augen von dem herrlichen Schauspiel des sanft schlummernden Wassers. Und da sah ich das Begehren wie eine rote Flamme in ihren Augen aufflackern.
    Langsam ließ ich mich vor ihr auf die Knie nieder. Sie sollte sich mächtig und überlegen fühlen. Und das tat sie.
    »Mein Prinz«, hauchte sie und ließ sich neben mir in den Sand sinken.
    Scheu senkte ich die Augen, als sie mich mit ihren Armen umschlang. Ich ließ mich von ihr zu Boden ziehen und öffnete die zierlichen, schimmernden Perlmuttknöpfe ihres Kleides.
    Die weiße Haut ihrer schweren, wohlgeformten Brüste glänzte, und ich stellte vergnügt fest, daß mich ihr Anblick erregte.
    Mit meinen Fingerspitzen berührte ich ihre großen dunklen Brustwarzen, bis sie sich aufrichteten. Sie war nicht nur die stolze Königin – oh nein, sie war auch eine sinnliche Frau.
    Ungestüm drängte sie sich an mich, als sich mein gieriger Mund auf ihr weiches Fleisch senkte. Aufstöhnend gestattete sie mir, daß ich meine Zähne in ihren Körper grub und ihr dickes, sirupartiges Blut trank.
    Fast augenblicklich spürte ich die Veränderung in meinem Körper. Mein Verstand vernebelte sich. Dann riß mich eine dunkle Welle mit, und ich spürte nur noch den süßen, stechenden Schmerz, als sie ihre Zähne in mich schlug.
    So lagen wir lange Zeit ineinander verbissen, ihr Blut floß in meinen Adern, meines in den ihren. Es war, als hätten Zeit und Raum aufgehört zu existieren.
    Langsam kehrte ich aus der Bewußtlosigkeit des Verlangens zurück. Als ich die Augen aufschlug, war ich fast geblendet vom Funkeln der Sterne. Mayra ließ von mir ab und betrachtete mich herablassend.
    »Gehörst du also wieder mir, mein Prinz«, sagte sie mit rauher Stimme.
    Ich antwortete nicht.

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