Ewigkeit für deine Liebe
hergefallen.
Und um nicht in Versuchung zu geraten, zog sie ihre Beine an und kauerte sich in die Ecke des Alkovens. Zum Glück war er tief genug, um Schutz vor dem Regen zu bieten, solange der Wind ihn nicht hereintrieb.
Mit angezogenen Beinen, den Kopf auf ihren Knien, hockte sie in ihrer Ecke und starrte schweigend den mittelalterlichen Krieger an ihrer Seite an.
Ihren Krieger.
Wow.
Christians Augen verengten sich, als er sie ansah. »Ich wüsste zu gern, was in Ihrem hübschen Kopf vorgeht, Miss Calhoun.«
Sie lächelte. »Um keinen Preis der Welt würde ich dir verraten, was ich gerade denke.«
»Interessant.«
Der Ausdruck sinnlichen Verlangens, der über Christians Züge huschte, ließ Emmas Herz gleich wieder schneller schlagen. Aber dann wurde seine Miene ernst.
»Eine große Menge gesunder, lebensfähiger Männer wird morgen durch Grimms Tore strömen«, sagte er. »Und ich ... na ja ...« Er beendete den Satz nicht und wandte das Gesicht ab.
»Und du was ...?«, beharrte Emma.
Nach kurzem Zögern wandte er sich ihr wieder zu und bedachte sie mit einem Blick, der sie sich innerlich winden ließ. »Es ist nicht fair von mir, dich in eine Beziehung zu verwickeln, in der die andere Hälfte nicht mal ... greifbar ist. Falls du also beschließen solltest, dir einen anderen zu suchen ...«
Emma runzelte die Stirn. »Sag jetzt bloß nicht, dass du tot und verrückt bist! Zunächst mal lass mich dir versichern, dass ich der letzte Mensch auf Erden bin, der sich zu irgendetwas bringen lässt, was er nicht will. Zweitens ...« Ihr Blick glitt über seine schönen, ernsten Züge, sein markantes Kinn und die vollen, verführerischen Lippen. »Zweitens bin ich nicht hierhergekommen, um Fisch sucht Fahrrad oder Blind Date oder was auch immer sonst zu spielen.«
Sie schüttelte empört den Kopf. »Irgendetwas hat mich hierhergeführt, Christian! Aber doch nicht, um nur irgendeinen Ritter zu finden.« Sie hielt inne und lächelte ihn an. »Ich bin hierhergeführt worden, um dich zu finden – das weiß ich jetzt so sicher, wie ich weiß, dass ich hier sitze und atme. Du bist ein wahres Wunder, Mister Arrick, und obwohl ich weiß, dass unsere Beziehung noch zu jung ist, um irgendwelchen ... dauerhafteren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, weiß ich, was mein Herz mir sagt.«
Sein Mund verzog sich, aber nicht zu einem Lächeln, sondern zu irgendetwas anderem.
»Und was sagt es dir?«
Emma atmete schneller, und ihr Herz begann zu rasen. »Es sagt mir, dass du die Art von Mann bist, den ich mir wünschen würde – ganz gleich, in welcher Form auch immer.« Sie bewegte ihre Hand behutsam durch seinen tätowierten Arm. »Als Geist oder auch nicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Was macht das schon? Ich nehme dich, wie du bist.«
»Ist das wirklich wahr?«
Sie nickte kurz, aber sehr entschieden. »Ja.«
Christian schien darüber nachzudenken und ihre Worte abzuwägen – allerdings mit einem sehr zufriedenen Grinsen auf seinem Gesicht.
»Dir ist aber doch wohl klar«, sagte er und sah dabei schon wieder grimmig aus, »dass ich dich nicht beschützen kann? Jedenfalls nicht körperlich. Auf diesem Gebiet bin ich völlig nutzlos.«
Emma sah ihn aus schmalen Augen an. »Falls du es noch nicht bemerkt solltest – wir befinden uns nicht mehr im Mittelalter. Heutzutage braucht eine Frau keinen Beschützer mehr, weißt du?« Sie hob ihren Arm und beugte ihn, um ihre – vergleichsweise lächerlich kleinen – Muskeln spielen zu lassen. »Außerdem nehme ich an einem Selbstverteidigungskurs teil«, sagte sie stolz und kniff in ihren Oberarm. »Ich kann selbst auf mich aufpassen, Arrick! Ich habe immer Pfefferspray dabei. Und«, setzte sie hinzu, »ich habe keine Feinde mehr gehabt, seit ich in der zweiten Klasse war.«
Er lachte. »Ich will mir gar nicht vorstellen, was für Unfug du getrieben musst, um dir in der zweiten Klasse einen Feind zu schaffen.«
»Sagen wir einfach: Ich lasse mir nichts gefallen«, antwortete sie.
»Ich bin schon ganz gespannt auf die Geschichte.«
Emma lehnte sich zurück und schlang ihre Arme wieder um ihre Beine. »Big Marjorie klaute mir eine ganze Woche lang jeden Tag mein Pausenbrot. Meine Mom machte die besten Geflügelsalatsandwiches – mit ein bisschen fein gehacktem Sellerie drauf, weißt du? Gott, waren die lecker! Aber diese Big Marjorie hörte nicht auf, mir meine Sandwiches zu stibitzen. Und so beschloss ich eines Tages, es ihr heimzuzahlen.« Emma grinste. »Sie wog
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