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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Kontaktband wurde wieder vollständig sichtbar, es deutete noch immer auf den See. Nur glaubte ich nicht mehr, dass es wirklich ein See war.
    »Ich habe dich geliebt«, sagte Ashe. »Ich habe das alles nur getan, weil du mir das Herz gebrochen hast.«
    »Du hast mich gebrochen«, fauchte Adonia.
    Das Gespräch kam mir bekannt vor. Cole und ich hatten es oft geführt. Und doch standen wir jetzt hier, nicht als Feinde, sondern Seite an Seite. Und wir waren Jacks Rettung näher denn je.
    Ich ergriff seine Hand, und er drückte meine. Dann bewegte ich mich ganz allmählich rückwärts, in Richtung See. Cole sah mich überrascht an.
    »Vertrau mir.« Ich formte die Worte lautlos mit den Lippen.
    Waren wir an dem Punkt angekommen, wo wir einander vorbehaltlos vertrauten? Wenn ich ins Ungewisse sprang, würde er mir folgen?
    Die Königin war auf Ashe zugegangen, folgte ihm Schritt für Schritt vom See weg. Nach allem, was die beiden durchgemacht hatten, konnten sie der engen Bindung, die einmal zwischen ihr als Spenderin und ihm als Ewiglichem bestanden hatte, nicht widerstehen.
    Ashes Stimme war besänftigend. »Donia. Bitte. Du kannst Nathanial nicht ins Leben zurückholen. Ich bin hier und er nicht. Lass uns zusammen sein.«
    Ich erstarrte. Ashe hatte das Falsche gesagt. Bei der Erwähnung von Nathanials Namen fuhr Adonia zu mir herum und starrte mich an.
    »Aber sie dort hat gesagt, sie hätte eine Botschaft. Für mich. Von Nathanial.«
    Cole umklammerte meine Hand fester. Ich verfluchte mich selbst dafür, das mit der Botschaft gesagt zu haben.
    Ich holte Luft. »Ich bin aus Liebe hier. Das versteht Ihr doch, oder?« Es war das Ehrlichste, was mir einfiel.
    Sie bekam einen wilden Ausdruck in den Augen. »Wenn ich keine Liebe haben kann, dann sollst du auch keine haben. Und jetzt sag mir, wie die Botschaft lautet, sonst lasse ich einen weiteren Baum erstehen, aber diesmal aus deinem Freund.«
    Adonia konnte die Rothaarige wohl nicht länger projizieren und nahm wieder ihre eigentliche Gestalt an. Ihr Gesicht sah beinahe wahnsinnig aus. Ich wusste, es gab nur eine Sache, die sie befriedigen würde, nämlich die Hoffnung, wieder mit Nathanial vereint zu werden. Doch diese Hoffnung konnte ich ihr nicht geben. Ihre blauen Augen bohrten sich in meine, und dennoch sah sie genauso engelsgleich aus wie auf der Kamee.
    Die Kamee. Die Kamee! Ich erinnerte mich, wie Nathanial auf der Kamee aussah. Jetzt musste ich Zeit gewinnen.
    »Du hast keine Botschaft«, warf sie mir vor.
    Ich nahm den Orden aus meiner Tasche. »Ich habe das hier.«
    Sie starrte einige Sekunden lang auf Nathanials Orden und riss ihn mir dann aus der Hand, um ihn genauer zu betrachten. Ich nutzte den Moment, um die Augen zu schließen und alles um mich herum auszublenden. Die Königin, Ashe, Max, Cole, die Schatten. Ich ließ nur ein einziges Bild in meinem Kopf zu, und zwar das von Nathanial auf der Kamee. In Gedanken gab ich dem Porträt Fleisch und Blut. Ich holte tief Luft und hauchte ihm Leben ein. Ich kleidete ihn in eine Uniform, stellte ihn aufrecht hin, und dann öffnete ich ihm die Augen.
    Ich platzierte ihn so weit von uns weg, wie ich konnte.
    »Seht mal!«, rief Max.
    Ich schlug die Augen auf. Max deutete hinter die Königin, und alle drehten sich um. Da, knapp hundert Meter entfernt, stand ein Mann in einer militärgrünen Uniform.
    Die Königin machte zwei unsichere Schritte auf ihn zu, dann lief sie los. Die Schatten folgten dicht hinter ihr. Sogar Ashe rannte ihr nach.
    Ich drehte mich zu Cole um, der mit verdutzter Miene in Richtung Soldat starrte.
    »Wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen springen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Wohin?«
    »In den See. Vorhin, als Adonia das Schwert hineingeworfen hat, gab es keinen einzigen Spritzer. Das ist kein See. Glaub ich jedenfalls nicht.«
    Cole dachte kurz darüber nach und wandte sich dann an Max. »Geh nach Haus, Alter!«
    »Ich lass euch nicht allein«, sagte Max.
    »Wenn sie sich wieder umdrehen, lauf ins Labyrinth, aber so, dass sie es mitbekommen und denken, wir wären alle drei dort verschwunden. Dann verschwinde in die Oberwelt und versteck dich. Ich werde dich finden.«
    Max blickte unsicher. Die Königin war jetzt fast bei dem Soldaten und würde jeden Moment feststellen, dass seinem Gesicht reale Züge fehlten. Uns blieben nur noch wenige Sekunden.
    »Mach schon!«, befahl Cole. »Die kommt nie auf die Idee, dass jemand aus freien Stücken in den See springt.«
    »Okay.«
    Cole und ich

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