Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
Vom Netzwerk:
drehten uns zum Wasser um. »Alles klar?«, fragte ich.
    »Wir haben keinen Schimmer, in was wir da hineinspringen.«
    »Ich weiß. Aber ich hab nichts zu verlieren.«
    »Ich aber!« Seine Stimme klang schroff und emotionaler, als ich ihn je zuvor gehört hatte. Ich sah ihm in die Augen. Er klammerte sich an etwas, das ihm genauso kostbar war wie sein eigenes Leben. Das wusste ich. Ich hatte es in seinen Erinnerungen gesehen. »Du musst doch wissen … Wenn ich dich verliere … Wieso begreifst du nicht, dass das mein Ende wäre?«
    Ich wusste genau, wie er sich fühlte. Weil ich für Jack das Gleiche empfand. Ich bat Cole, sein Leben zu riskieren, wieder und wieder, und das für den Menschen, den ich liebte. Und dieser Mensch war nicht er.
    Ich ließ seinen Arm los und nahm seine Hand. »Ich springe. Aber ich kann verstehen, wenn du mich jetzt verlassen musst.«
    Er hob meine Hand an seine Lippen. »Niemals. Wir springen zusammen. Wenn irgendetwas Schlimmes passiert, dann uns beiden.«
    Wir nahmen Anlauf und sprangen.
    Ich hatte recht. Das Wasser spritzte nicht auf. Wir glitten einfach hindurch, im freien Fall.

Kapitel Dreißig
    Ich fiel lange. Oder schwebte. Was von beidem, hätte ich nicht genau sagen können. Ich wusste nur eines: Sobald wir die Oberfläche durchstoßen hatten, gab es kein Licht mehr. Ich hörte auch keinen Laut mehr außer meinem Herzschlag, der mir in den Ohren trommelte. Und das Einzige, was ich spürte, war die raue Haut von Coles Hand, die meine umschloss. Nach einer Weile gab es kein Oben und kein Unten mehr. Wir fielen und fielen. Minutenlang. Stundenlang. Vielleicht würden wir niemals aufhören.
    »Cole –«, sagte ich, doch weiter kam ich nicht, weil mir plötzlich eine Mauer in den Rücken krachte. Ich hatte keine Luft, um zu schreien. Meine Lunge wurde gegen die Rippen gequetscht. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er auf Beton getroffen und zerschmettert. Ich stellte mir vor, wie mir das Hirn als zähflüssige Masse aus den Ohren lief.
    Aber es war noch immer zu dunkel, um überhaupt irgendetwas zu sehen. Mir wurde kalt, und als ich den Mund öffnete, strömte Wasser hinein.
    »Nik!« Coles Stimme ertönte neben mir. Ich fragte mich, wann er meine Hand losgelassen hatte, doch auf einmal zog er mich hoch. Ich konnte meine Hand nicht spüren. »Es ist Wasser! Wir sind in Wasser gelandet! Nik!«
    Vielleicht war ich nicht tot. Aber ich bekam keine Luft. Irgendetwas drückte mir die Lunge zusammen.
    Ich versuchte, zu husten, doch selbst das schaffte ich nicht. Ich schlug wild mit den Armen um mich. Versuchte, irgendetwas zu packen, das mir Halt geben würde: den Boden, eine Wand, Coles Gesicht, egal was – Hauptsache, ich bekam wieder Luft. Überall um uns herum hörte ich Wasser rauschen.
    »Langsam, Nik. Immer mit der Ruhe.«
    Ich verstand nicht. Ich bekam keine Luft!
    »Streck den Fuß nach unten. Ja, gut. Es ist nicht so tief.«
    Wieso verstand er nicht, dass die Wassertiefe im Moment mein geringstes Problem war? Luft. Luft. Luft .
    Mein Fuß streifte etwas Rutschiges. Den Boden. Große Steine. Ich drückte mich gegen sie und gewann das Gleichgewicht wieder. Urplötzlich löste sich der unsichtbare Schraubstock um meine Lunge. Ich rang nach Luft. Röchelte.
    »Geht’s wieder?«, sagte Cole. Mir wurde klar, dass er die ganze Zeit gar nicht geschrien hatte. Er hatte eher geflüstert.
    Ich nickte. »Ich hab keine Luft bekommen.«
    »Schsch. Alles in Ordnung.«
    »Du hast gut reden.«
    Er lachte leise, während ich weiter gierig die kostbare Luft einsog. Ich blinzelte Tränen aus den Augen. Es war noch immer zu dunkel, um irgendetwas zu sehen. Meine Augen hätten sich längst umgewöhnen müssen.
    »Wo sind wir?«
    »Gute Frage«, sagte Cole.
    »Wie kommt es, dass du dich« – ich japste – »so schnell erholt hast?«
    »Ich bin mit dem Kopf voran eingetaucht.«
    »Was?«
    »Keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin. Ich habe Wasser plätschern hören, bevor wir aufgeschlagen sind. Deshalb hab ich mich umgedreht und bin mit einem Kopfsprung hinein. Du dagegen bist flach wie ein Pfannkuchen mit dem Rücken aufgeschlagen.«
    »Du hättest ruhig was sagen können.«
    »Ja klar, dafür war ja auch reichlich Zeit«, sagte er sarkastisch. Während Cole redete, zog er mich weiter, und ich merkte, dass das Wasser, in dem wir uns befanden, immer flacher wurde.
    »Sobald wir hier raus sind, sehen wir mal, was Sache ist. Und testen, ob du irgendwas fühlen kannst.«
    Ich nickte, obwohl

Weitere Kostenlose Bücher