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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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da getötet wurden?«
    Cole zuckte die Achseln. »Manche vielleicht. Andere waren vermutlich auch Streuner.« Als er meine verwirrte Miene sah, fuhr er fort. »Streuner. Die sind so was wie die abgemagerten Formen von Ewiglichen, die zu einem Leben ohne Nahrung verdammt sind. Gesetzesbrecher. Die Königin lässt schon mal gern ein paar in Stücke reißen, um ihre Untertanen bei Laune zu halten. Und nichts sorgt bei uns für bessere Laune, als gefüttert zu werden.«
    Ich beugte mich näher zu ihm. »Dann muss ich zurück.«
    Er legte die Stirn in Falten. »Welcher Teil von dem, was ich soeben gesagt habe, bringt dich auf diesen Gedanken?«
    »Wenn sich die Königin der Menschen aus den Tunneln bedient, muss ich sofort wieder hin. Bevor Jack als Opfer ausgesucht wird …«
    Cole stützte entnervt den Kopf in die Hände. »Die Schatten hätten dich um ein Haar auseinandergerissen wie ein Brathähnchen.«
    »Ich würde mir diesmal ein besseres Versteck suchen.«
    Er wurde lauter. »Du kannst deine Energie nicht verstecken!« Er stockte. »Sie haben dich entdeckt, weil dein gebrochenes Herz herausgequollen ist, und sie haben deine menschliche Energie gewittert. Hätte ich dich nicht gerettet, hätten sie Hackfleisch aus dir gemacht.«
    »Aber meine Energie ist erst ausgetreten, als ich Angst bekommen habe. Wenn ich die Ruhe bewahren könnte –«
    »Du kannst dein Menschsein nicht verbergen!« Er rutschte ein wenig näher und sagte mit sanfter Stimme: »Entscheidend ist, sie haben dich heute Abend entdeckt. Sie werden dich immer entdecken. Und dich in die Tunnel bringen. Du kannst Jack nicht finden, wenn auch du lebendig begraben bist.«
    Lebendig begraben. Ich schloss für einen Moment die Augen, um nicht zusammenzuzucken, als Cole so beiläufig erwähnte, dass Jack lebendig begraben war, und weil mir klar wurde, dass ich demselben Schicksal vorhin nur ganz knapp entgangen war.
    »Wie soll ich ihn denn dann finden?«
    »Tja, ich hätte besser sagen sollen, dass du Jack überhaupt nicht finden kannst, auf gar keinen Fall. Du würdest ebenso enden, nämlich lebendig begraben.«
    Ich wollte mich abwenden, aber er packte meine Hand und zog mich näher.
    »Du hast es gewusst, Nik. Du hast gesehen, wie die Frau im Minimarkt die Pille geschluckt hat. Und ich hab dir gesagt, was mit ihr passieren würde.«
    Ich dachte wieder an die Frau hinten in dem Laden, wie verzweifelt sie ausgesehen hatte, als sie auf den Boden sank. Wie sie die Pille nahm, die Max’ Haare enthielt, und dann durch den Boden rutschte. Als Opfergabe für das Ewigseits. Ich musste daran denken, wie Max an dem Abend, als ich ihn und Cole im Harry O kennenlernte, auf seinem iPhone herumtippte.
    Plötzlich machte es bei mir klick. Sie kündigten die Opfergaben mithilfe von SMS an, die sie zu den Tunneln schickten. »Die Schatten haben sie erwartet, nicht? Sie haben auf sie gewartet. Auf dem Platz«, sagte ich.
    Cole kniff die Augen zusammen. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil ich mal dabei war, wie Max eine SMS bekommen hat und dann meinte, die Königin hätte geschrieben, ihr wäret ihr was schuldig. Damit waren eure Opfergaben gemeint.« Ich lächelte. »Du hast mir erzählt, die SMS wäre von eurer Managerin und ›Königin‹ wäre euer Spitzname für sie.« Ich schüttelte den Kopf, als auf einmal alles für mich einen Sinn ergab. Cole und Max informierten jemanden am anderen Ende, wenn mit einer Opfergabe zu rechnen war.
    Cole quittierte meine Schlussfolgerung mit einem Stirnrunzeln. »Stimmt. Die Schatten würden dich nicht erwarten. Aber letzten Endes würde dich deine Energie verraten, genau wie heute. Und du wirst ja wohl nicht so dumm sein, es noch einmal zu versuchen. So unglaublich dumm«, murmelte er. Zorn huschte über sein Gesicht, doch er schien ihn mit einem tiefen Atemzug zu verdrängen. »Wieso muss ich überhaupt versuchen, dich zu überzeugen, wo du es doch selbst erlebt hast?«
    Ich wandte mich ab. Von da, wo wir uns befanden, konnten wir über das Tal von Park City blicken. Aber ich war so benebelt im Kopf, dass mir nicht mal einfiel, auf welchem Berg wir waren.
    »Tja, Nik. Da sitzen wir also mal wieder ganz schön in der Zwickmühle. Wie kommt es bloß, dass wir immer so enden?«
    Ich sah ihn böse an. »Es muss eine Lösung geben, irgendeine Möglichkeit, mich zu verstecken. Vielleicht könnten wir ja … keine Ahnung … meine Energie irgendwie tarnen .«
    Coles Augen verengten sich, und einen kurzen Moment lang ließ mich

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