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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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weiß nicht, wer du bist.« Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Oberschenkel. »Sie weiß nicht, dass eine Spenderin die Nährung überlebt hat. Wenn sie das wüsste, würde sie keine Zeit mit den Tunneln vergeuden. Sie würde dich in Stücke reißen.«
    Ich erstarrte. Cole sah es.
    »Keine Angst«, sagte er. »Hier bist du sicher. Aber ich werde mich hüten, mit dir vor ihren Augen herumzustolzieren. Wieso sollte ich das Risiko eingehen, die Schatten und obendrein die Königin zu verärgern, nur um dir zu helfen?« Er verzog das Gesicht. »Was springt für mich Großartiges dabei raus, falls wir Erfolg haben? Was im Übrigen ausgesprochen unwahrscheinlich ist. Du und Jack seid dann wieder zusammen. Ich habe nichts davon, Nik.«
    Ich beobachtete aufmerksam sein Gesicht. Und seine gleichgültige Maske bekam einen Riss. Es war kaum merklich, aber ich wusste, dass er irgendetwas zurückhielt. Irgendetwas Wichtiges. Doch kaum hatte ich den Riss wahrgenommen, da verschwand er auch schon wieder. Vielleicht hatte ich es mir bloß eingebildet, und trotzdem stürzte ich mich darauf.
    »Du hast einen besseren Charakter, einen besseren, als du glaubst.« Ich nahm seine Hand. »Du hast gesagt, ich hätte dich verändert. Aber das liegt nicht nur an mir. Du hast ein gutes Herz.«
    Er legte die Stirn in Falten, blickte argwöhnisch. »Ich habe kein Herz.«
    »Doch, du hast ein Herz. Vielleicht keins, das schlägt, aber du hast eins, das deine Seele bestimmt. Und auch wenn deine Seele bisher eher finster war, na und? Du hast jetzt die Chance, deine Seele neu zu bestimmen.«
    Er zog seine Hand weg und ließ das Plektron wieder über die Finger rollen, ohne mich anzusehen. »Ich hab dir vor langer Zeit mal gesagt, dass ich kein Held bin.«
    »Aber –«
    »Du gehst jetzt besser, Nik.« Er stand auf, trat zur Tür und öffnete sie weit. »Geh irgendwohin und warte, bis es vorbei ist. Das ist deine einzige Chance.«
    Ich blieb, wo ich war.
    »Nik, ich hab gesagt, geh.«
    »Nein.«
    Blitzschnell war er bei mir, packte mich an den Schultern, zog mich von der Couch und schleuderte mich förmlich zur Tür. »Das ist keine Bitte.«
    Er ließ mir nicht mal Zeit, das Gleichgewicht wiederzufinden. Mit einer Hand um meine Taille hob er mich vom Boden, behutsam, um mir nicht wehzutun, aber so fest, dass ich mich nicht wehren konnte.
    Ehe ich wusste, wie mir geschah, war ich draußen auf dem Flur, und er schlug mir die Tür vor der Nase zu. Ich wollte sie wieder öffnen, doch er hatte bereits von innen abgeschlossen.
    Ich hämmerte gegen die Tür. »Cole! Bitte!« Aber es blieb still auf der anderen Seite. Ich legte das Ohr an die Tür, in der Hoffnung, irgendein Anzeichen dafür zu hören, dass Cole wieder aufmachen würde.
    Vergeblich. Und dabei hatte Cole mal behauptet, ich hätte zu viel Macht über ihn.
    Ich hatte nicht den geringsten Einfluss auf ihn. Ich hob die Faust, um noch einmal gegen die Tür zu schlagen, doch plötzlich tauchte der Barkeeper im Flur auf. Er verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen die Wand und starrte mich an.
    Ich ließ die Hand sinken und ging. Wie hatten sich die Dinge so schnell umkehren können? Ich spürte Cole auf, und er warf mich vor die Tür. Vor ein paar Monaten hätte ich mein Verhalten für verwegen gehalten.
    Als ich den jetzt leeren Klub durchquerte, hörte ich das metallische Klicken eines Feuerzeugs aus einer Ecke des Raumes. Max stand da, gegen die Wand gelehnt.
    Wartete auf mich.
    Ich ging ein Stück auf ihn zu. »Ist was?«, fragte ich.
    Er ließ das Feuerzeug aufschnappen, und eine Flamme züngelte hoch. »Lass ihn in Ruhe.«
    Meine Schultern sanken herab. »Ich brauche seine Hilfe. Ich will ihm nicht wehtun.«
    »Du tust ihm schon dadurch weh, dass du existierst.« Er ließ das Feuerzeug zuschnappen. »Er ist nicht mehr er selbst. Er hat auf einmal so ein sonderbares … Mitgefühl für Menschen.« Er schauderte.
    »Wenn du denkst, es ist so gefährlich für ihn, in meiner Nähe zu sein, wieso ist die Band dann überhaupt wieder nach Park City gekommen?«
    Max stieß sich von der Wand ab und kam zu mir. »Hast du schon mal versucht, ihm zu sagen, was er machen soll?« Er schüttelte den Kopf, als wüsste er die Antwort bereits, und ging dann an mir vorbei in Richtung Ausgang.
    Ich blickte zur Decke und seufzte. Erst warf Cole mich raus, und dann warnte mich ausgerechnet Max – von dem ich gedacht hatte, er hätte mich genau wie Cole gern als nächste Königin

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