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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Acht
    Als ich den Klub betrat, schlug mir der unverminderte Schweiß- und Biergeruch entgegen. Ein großer Typ hinter der Bar beäugte mich. »Bist du Nikki?«
    Ich blickte von rechts nach links. »Äh … ja.«
    »Komm mit. Cole ist hinten.«
    Cole musste damit gerechnet haben, dass ich zurückkommen würde. Ich holte tief Luft und folgte dem Barkeeper hinter die Bühne und einen kleinen Flur entlang zu einer ramponierten Tür mit der Aufschrift KÜNSTLERGARDEROBE.
    Der Barkeeper klopfte dreimal. Ich las ein paar von den Sprüchen, die in die Tür eingeritzt waren.
    LB + TK + FR = SUPERGEILES TRIO
    Ehe ich Zeit hatte, das zu entschlüsseln, öffnete sich die Tür, und Gavins Gesicht tauchte auf. Das letzte Mal hatte ich den Drummer der Dead Elvises gesehen, als ich am Minimarkt herumgeschlichen war, um herauszufinden, was an dem Laden so besonders war. Er hätte mich fast dabei erwischt. »Was ist?«, fragte er.
    Dann erkannte er mich. »Oh.«
    Er schloss die Tür, und einige Sekunden später ging sie wieder auf, und Gavin kam heraus, gefolgt von Oliver und schließlich Max. Ich sah sie schweigend an.
    Max blieb stehen, als er an mir vorbeiging. Er beugte sich zu mir herab, um mit mir zu reden, und mir fiel wieder ein, dass er um einiges größer war als Cole. »Nik, sei nett. Cole ging es schon wieder deutlich besser, bis du gestern Abend diese Nummer abgezogen hast. Mach ihn nicht wieder so fertig.«
    Ich sah ihn fassungslos an. »Ich mache ihn fertig?«
    Max ging einfach weiter. Cole hatte sechs Monate meines Lebens zerstört, den größten Teil meiner Seele und den Jungen, den ich liebte, und Max fürchtete, ich könnte ihm wehtun?
    Okay, zugegeben, vielleicht hatte ich mir einiges davon selbst zuzuschreiben, aber trotzdem.
    Ich ging hinein und schloss die Tür hinter mir. Die Empörung, die in mir brodelte, wurde immer heftiger. Ehe ich mich umdrehte, hörte ich, wie jemand die Luft einsog.
    »Nik«, sagte Cole. »Die Stiefel. Ich bin dir ja doch nicht egal.«
    Dreh dich um, Becks. Dreh dich um . Wieso fiel es mir so schwer, mit ihm im selben Raum zu sein? Ich holte tief Luft und sah ihn an. Er saß in der Ecke einer alten, braunen Ledercouch. Sie war in der Mitte verschlissen, und ein großes Stück Leder fehlte. Coles Gitarre, seine ständige, treue Begleiterin, lag neben ihm, und er ließ ein Plektron über die Fingerknöchel rollen, von Finger zu Finger, wie er es immer machte.
    Ich hatte wohl auf das Plektron gestarrt, denn Cole hörte jäh mit der Spielerei auf, warf das Gitarrenplättchen in die andere Hand und hielt es mir hin. »Es ist nicht das, wofür du es hältst.«
    »Ich halte es für ein Plektron«, sagte ich, obwohl ich wusste, was er meinte. Ich würde nie wieder ein Plektron ansehen können, ohne mich zu fragen, ob es sich dabei um Coles Herz handelte.
    Er hob eine Augenbraue. »Aber dein Blick war mörderisch. Hast du irgendwas gegen Plektrons, oder hast du gehofft, ich wäre so blöd, mein Herz noch immer mit mir herumzutragen?«
    Cole beobachtete meine Reaktion genau, während er bedächtig einen Schluck aus einer Wasserflasche nahm. Das Letzte, worüber ich mit ihm reden wollte, war mein lahmer Versuch, ihn umzubringen, kurz bevor Jack verschwand.
    »Letzteres«, sagte ich.
    Er lehnte sich auf dem Sofa zurück und verschränkte die Hände hinterm Kopf. »Wieder ganz die alte Nik. Kein höfliches Geplauder übers Wetter. Direkt einen ordentlichen Tritt vors Schienbein.«
    »Kommt ein Tritt in die Eier auch infrage?«
    Er runzelte die Stirn. »Na, na, solche Töne kenn ich gar nicht von dir.«
    »Menschen verändern sich.«
    »Nicht du. Nicht so sehr.«
    »Du kennst mich nicht.«
    Er schnaubte höhnisch. »Es erstaunt mich jedes Mal, wenn du so ohne Weiteres über die Tatsache hinwegsiehst, dass wir zusammen waren – von Kopf bis Fuß sozusagen –, und das hundert Jahre lang.«
    »Darüber will ich nicht reden«, sagte ich mit zittriger Stimme.
    »Ich weiß.« Er atmete tief ein und ließ wieder sein Plektron über die Fingerknöchel rollen. »Sechs Monate war ich hinter dir her, und jetzt auf einmal werde ich dich nicht mehr los. Bitte setz dich.«
    Ich ging zur Couch und setzte mich ans andere Ende.
    Er wandte sich mir zu. »Was kann ich für dich tun?«
    »Du hast mich angelogen, Cole.«
    Er zog die Stirn kraus und antwortete nicht. Aber er wirkte nicht überrascht.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass es möglich ist?«, sagte ich. »Dass ein Ewiglicher, wenn er als Eskorte

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