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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Tropfen ins Haar. Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Himmel. Er war strahlend blau. Doch plötzlich wölbten sich die Wände des Labyrinths vor.
    Cole legte einen Finger an meine Wange und inspizierte den Wassertropfen mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. In diesem Moment fingen die Felsen unter unseren Füßen an zu beben. Coles Augen weiteten sich. Die Wände schwollen weiter an, schoben sich in den Weg hinein.
    Max kam um die Ecke gerannt.
    »Lauft!«, brüllte er.
    Donnergetöse hallte uns in den Ohren, und dann krachten hinter uns die ersten Sturzwellen heran, und weiße Gischt schäumte die Labyrinthwände hoch. Es war ein Ozean, der da auf uns zugetost kam.
    »Nik!« Cole packte meine Hand, und wir rannten. So schnell wir konnten. Wir hatten nicht mal Zeit, uns zu fragen, ob die Richtung stimmte. Wir holten Ashe ein und stießen ihn vorwärts. Er stolperte.
    »Los! Los!«, rief Cole und schob ihn von hinten an. Ashe fasste wieder Tritt. Der Weg bog jäh nach links. Dann nach rechts. Ich war so dicht hinter Cole, dass ich in ihn hineinrannte, als er abrupt stehen blieb.
    »Wieso hältst du an?!«, rief ich, doch da sah ich den Grund. Mir klappte der Mund auf.
    Ein riesiger Wasserfall blockierte uns den Weg. Wir waren in einer Sackgasse.
    Wir saßen in der Falle. Wir drehten uns um. Max kam angelaufen. Und sah den Wasserfall.
    »Scheiße!«, sagte er mit aufgerissenen Augen.
    Die gewaltige weiße Flut rollte heran, ein Hochgeschwindigkeitszug, der direkt auf uns zusteuerte.
    »Cole!«, schrie ich.
    Cole zog mich an sich, schlang die Arme um mich und drehte dem Wasserfall den Rücken zu. Er musste es nicht erklären. Er machte sich zum Puffer zwischen mir und dem Aufprall auf das, was immer sich hinter der Wasserwand befinden mochte.
    »Tief Luft holen!«, schrie er mir ins Ohr.
    Einen kurzen Moment lang schossen mir die Gesichter meines Bruders und meines Vaters durch den Kopf. Dann krachte mir eine Wand in den Rücken.
    Sie schleuderte uns in den Wasserfall hinein. Dahinter war irgendetwas Hartes, und wir prallten so heftig dagegen, dass mein Kopf vorschnellte.
    Cole bekam die meiste Wucht ab. Die Flut schloss sich über unseren Köpfen, hob uns vom Boden, aber nicht hoch genug, um mit dem Kopf über die Oberfläche zu gelangen. Meine Schulter schlug gegen irgendetwas Gezacktes, und ich öffnete den Mund, um zu schreien, doch ein Schwall Wasser strömte herein und die Kehle hinab.
    Ich strampelte mit Armen und Beinen gegen die Strömung, gegen die Gewalt von Millionen Litern, die sich über mich ergossen.
    Meine Lunge gierte nach Sauerstoff. Ich sah einen schmalen Lichtschein aus der Richtung kommen, wo die Oberfläche sein musste, und strampelte verzweifelt darauf zu.
    Schließlich durchbrach ich die Wasseroberfläche und musste feststellen, dass die Flut uns an den oberen Rand der Sackgassenwand bugsiert hatte. Kaum hatte ich meinen ersten Atemzug getan, als wir auch schon über den Scheitelpunkt geworfen und mit wild rudernden Armen und Beinen in einem Strudel zwischen lauter Geröll nach unten gespült wurden.
    Ich landete auf der Erde, mit den Füßen zuerst, und sackte dann in mich zusammen. Der Aufprall war so stark, dass meine Knochen vibrierten. Ich hätte ihn wahrscheinlich nicht überlebt, wenn das knietiefe Wasser nicht gewesen wäre, das sich zum Glück bereits unten angesammelt hatte, ehe wir in die Tiefe stürzten.
    Das nachströmende Wasser riss mich ein paar Meter mit, ehe es zu flach dafür wurde. Der Krach der tosenden Wellen ebbte ab, und stattdessen war nur noch das Rauschen von Wind durch einen Canyon zu hören.
    Ich holte gierig ein paarmal tief Luft, bis ich wieder einigermaßen klar im Kopf war.
    Die Flutwelle war verschwunden, und von dem restlichen Wasser waren nur noch kleine Bäche übrig, die jede Neigung hinabrannen, die sie finden konnten. Ein kräftiger Wind kräuselte das Wasser, dann versiegte es vor meinen Augen.
    Irgendwer hustete ganz in meiner Nähe. Es war Max, der auf der Erde saß, den Kopf zwischen den Knien, als versuchte er, wieder zu Atem zu kommen. Ashe befand sich in ähnlicher Verfassung. Cole lag flach auf dem Rücken.
    Seine Brust hob und senkte sich nicht.
    »Cole!«, rief ich. Ich kroch zu ihm rüber. Max folgte mir schwach. Ashe konnte sich nicht bewegen.
    Ich schüttelte Cole an den Schultern. »Kannst du mich hören? Cole?«
    Ich schlug ihm ins Gesicht, doch er reagierte nicht. Ich durchforstete die tiefsten Winkel meines Hirns, um mich zu

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