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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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wählte. Nur eine mobile Einheit, die ihn durchs Schiff trägt. Keine Arme, keine Input-Output-Schnittstellen. Nachdem er viele Jahrtausende in einem Kristall eingesperrt gewesen ist, hat er sich vermutlich daran gewöhnt, allein durch Worte und Bilder mit seiner Umwelt zu interagieren.
    Diese spezielle Kopie des Kuriers der Vorsicht befand sich in einem Würfel mit einer Kantenlänge von fast einem Meter – das erste Experiment der Menschheit im Umgang mit der fremden Simulationstechnik. Es gab bereits Versuche, menschliche Bewusstseinsinhalte zu uploaden, aber es wurde noch immer ziemlich hitzig darüber debattiert, wozu man diese Technik verwenden sollte.
    Natürlich gab es noch andere Kopien des Kuriers. Mit jedem neuen Duplikat veränderte der extraterrestrische Gesandte seine simulierte Erscheinung und dehnte den aus vier Komponenten bestehenden Mund, den viele beunruhigend fanden, zu etwas, das mehr Ähnlichkeit mit einem menschlichen Mund hatte. Und der Sehstreifen war inzwischen nach dem Vorbild von Menschenaugen geformt. Die Stimme war bereits entsprechend angepasst. Ob Chinesisch, Englisch oder andere Sprachen: Der Kurier sprach inzwischen wie ein Einheimischer.
    »Ich bin hier, Gerald. Tut mir leid, dass ich Verzögerungen verursacht habe. Jetzt können wir beginnen.«
    Guter alter Kurier. Es dreht sich immer alles um dich, nicht wahr?
    Damals hätte Gerald auf das Chrono-Handy an seinem Handgelenk gesehen, um sich die Zeit anzeigen zu lassen, oder er hätte die KIntaktlinse angewiesen, eine Uhr in sein Blickfeld einzublenden. Jetzt wusste er mit ausreichender Genauigkeit, wie viel Zeit noch bis zum Ersten Licht blieb.
    »Du hast nichts verzögert. Uns bleibt noch eine Minute«, teilte er dieser Version des Außerirdischen mit, der so viele Parsec zurückgelegt hatte und von Feuer begleitet auf die Erde gestürzt war, um eine uralte Warnung zu überbringen.
    »Komm. Ich habe dir einen Platz reserviert.«

Der einsame Himmel
    Wie kann das Universum gleichzeitig dicht bevölkert und leer wirken? Beginnen wir damit, indem wir zu den Gelehrten und Theoretikern des späten zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts zurückkehren.
    Die Experten hatten bereits einen alten Traum in Zweifel gezogen, den von interstellaren Reichen. Für organische Wesen wie uns wären enorme Anstrengungen nötig, um zwischen den Sternen zu reisen. Einer besonders hartnäckigen Spezies mag es gelingen, einige Dutzend Welten mit biologischen Nachfahren zu kolonisieren, vielleicht sogar eine kleine Ecke der Milchstraße. Aber kaum genug, um das Fermi-Paradoxon auszuhebeln.
    Die meisten Organischen bleiben daheim.
    Und Maschinen? Dafür vorgesehen, im Weltraum zu »leben«, ohne Luft, Nahrung und Wasser zu benötigen, der Zeit gegenüber gleichgültig … Roboter könnten die Langeweile und die Gefahren interstellarer Reisen überstehen. In Richtung eines benachbarten Sonnensystems gestartet und dann vergessen, während sie die Große Leere Wüste durchqueren.
    Selbst wenn ihre Geschwindigkeit weit unter der des Lichts liegt: Kann ein reifes, langlebiges Volk nicht einige Jahrtausende auf faszinierende Daten über andere Welten warten? Unser Universum scheint Geduld zu lehren.
    Aber selbst für automatische Sonden ist die Galaxis schrecklich groß. Es ist eine Sache, einige komplexe Maschinen auszuschicken, dazu imstande, sich selbst zu reparieren, wissenschaftliche Beobachtungen bei einigen nahen Sonnensystemen durchzuführen und die gewonnenen Daten nach Hause zu senden. Ganz anders sieht es mit der Absicht aus, Sonden zu jedem interessanten Ort zu schicken! Die ökonomischen Belastungen könnten so groß sein, dass eine ganze Zivilisation verarmt.
    Was wäre nötig? Eine Möglichkeit, mehr aus den Investitionen herauszuholen. Viel mehr.
    Tor Powlow

Beobachter 65
    Grüßer hat recht. Einer der Menschen scheint auf der richtigen Spur zu sein.
    Wir verkrüppelten Überlebenden zapfen die seltsam verschnörkelten Computer des kleinen Erdschiffes an. Lauschen ist nicht so einfach wie das Ohr den vielen Signalen zu öffnen, die von der Erde ausgehen. Aber schließlich ist die Verbindung hergestellt, und wir können das Logbuch lesen. Die Überlegungen einer klugen Schöpferin.
    Ihre Gedanken sind frisch, für eine Biologische. Zwar fehlen viele Stücke in dem Rätsel, aber sie scheint entschlossen zu sein, den Hinweisen nachzugehen, wohin sie auch führen.
    WORTE.
    So seltsam, so organisch … ganz anders als die sieben

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