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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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vier …
    Im leeren Raum konnten Laserstrahlen schwer zu entdecken sein. Aber Gavin hatte die letzte halbe Stunde damit verbracht, mit der Hand des ihm verbliebenen Arms Asteroidenstaub in die Schwärze weiter oben zu werfen, so weit wie möglich, ohne dabei seine Deckung zu verlassen. (Ein positiver Nebeneffekt: Er grub sich tiefer ein.) Die sich ausbreitende Partikelwolke stellte praktisch noch immer ein Vakuum dar …
    … doch als der tödliche Strahl durch den vagen Dunst raste, hinterließ er eine Spur aus blaugrünem Glitzern. Drohne P wurde in der Mitte durchtrennt, der Hydrazin-Treibstoff schuf einen spektakulären Feuerball.
    Tor blinzelte schockiert und erinnerte sich dann daran, einen neuen Timer zu starten … als Drohne M einem zweiten Strahl zum Opfer fiel, ohne dass es zu einer Explosion kam. Tor kämpfte gegen ihre Furcht an und versuchte, sich zu konzentrieren.
    Der Neutralisator hat sein Augenmerk zuerst darauf gerichtet, sich selbst zu schützen. Und jetzt …
    Sie wandte sich Drohne R zu, die über den Sonden-Friedhof auf sie zuflog. Der kleine Roboter trug eine flache, panzerartige Platte, die aus all dem Schrott stammte, und hielt sie wie einen Schild, um sich vor dem FGKN zu schützen.
    »Gavin, hast du klare Daten bekommen?«
    Eine grelle blaugrüne Nadel traf die Platte, und superheißes Metall verdampfte. Die Drohne setzte ihren Flug fort, näherte sich Tor …
    »Jetzt habe ich das verdammte Ding lokalisiert!«, rief Gavin. »Bis auf einige Meter genau. Bestimmt hält mich der Mistkerl für tot. Er weiß nicht, dass ich …«
    Der FGKN-Strahl bewegte sich spiralförmig und schnitt – vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch eine außerordentlich gute Zielerfassung – eine kleine Greiferhand der Drohne ab. Die Schutzplatte neigte sich zur einen Seite, der Roboter zur anderen. Aus dem Gleichgewicht geraten, versuchte die kleine Maschine, zu kompensieren und Tor zu erreichen – bis sie gegen die aufragenden Reste eines Krans prallte. Die Platte segelte fort und fiel zwischen die Trümmer, gerade außerhalb von Tors Reichweite.
    Der Roboter wurde langsamer … und beendete sein Dasein, nachdem ein weiterer Laserstrahl ihm ein Loch ins Gehäuse mit dem KI-Gehirn gebrannt hatte.
    Verdammt. Der Hurensohn von einem Neutralisator ist gut! Und offenbar muss er zwischen den einzelnen Schüssen nicht lange aufladen.
    Neunzehn Sekunden nach dem ersten Laserblitz drehte sich Tor um und beobachtete Drohne K, die sich ihr von der anderen Seite näherte, ebenfalls mit einer Panzerplatte ausgestattet, die sie wie einen Schild verwendete. Wieder gleißte helles Licht, und Metall verdampfte, wo es die Platte traf, auf der Suche nach einer schwachen Stelle. Es konnte nicht lange dauern, bis …
    Der grelle Strahl verschwand, mit einer Plötzlichkeit, die Tor blinzeln ließ. Während sich ihre optischen Systeme der plötzlichen Dunkelheit anpassten, kam die Drohne weiter näher – sie schien unbeschädigt zu sein.
    Was nur bedeuten konnte …
    »Ich werde jetzt angegriffen, Captain Powlow«, meldete die Warren . »Die gute Nachricht lautet: Ihr Ablenkungsmanöver hat mir eine halbe Minute Zeit gegeben. Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht: Der Fraktionsgebundene Konkurrenzneutralisator scheint mich nicht zu fürchten.«
    Die letzte KI-Generation neigte dazu, langatmig und geschwätzig zu werden, wenn die Anspannung wuchs. Niemand wusste, warum.
    »Ich habe den von Gavin festgestellten Ort mit Radar gepingt, und das Echo war bis auf einen halben Zentimeter genau. Der FGKN reagierte, indem er meine Hauptantenne und die angrenzenden Rumpfbereiche verbrannte. Die angrenzenden Bereiche sind nicht mehr luftdicht.
    Ich drehe meine primäre Waffe, um sie auf den Feind zu richten. Aber seine schnelle Aufladung bedeutet wahrscheinlich, dass er von der Seite auf meinen Laser schießen kann, bevor ich Gelegenheit erhalte, das Feuer auf ihn zu eröffnen.«
    Drohne K, von der Metallplatte belastet, fiel das Abbremsen schwer. Tor duckte sich mit einem erschrockenen Schrei, als der Roboter mit dem Träger kollidierte, der ihr Deckung gab. Rasch streckte sie die prothetische Hand aus, bevor die Maschine fortschweben konnte, und hielt die dicke Platte fest. Ihre künstlichen Finger drückten so fest zu, dass es wehtat und der Schmerz auch aufs Handgelenk übergriff.
    Das ist nichts im Vergleich mit einem abgeschnittenen Arm, dachte sie, als sie ihren Arm für einige Sekunden heben musste. Doch der Feind war

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