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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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zu kämpfen. Einer Fraktion dabei zu helfen, sich gegen die anderen durchzusetzen, auf Rivalen zu schießen und sie daran zu hindern, der Menschheit ihr Angebot zu unterbreiten.
    Es ergab alles eine Art darwinistischen Sinn. Darauf wiesen die Wissenschaftler hin und erinnerten daran, dass der Evolution eine unbarmherzige Logik innewohnte.
    Aber wie kann sie sich hier als nützlich erweisen, wenn auf uns geschossen wird?
    Tor beobachtete die Sterne, gewann einen Eindruck von der Rotationsgeschwindigkeit und wusste, dass eine andere Frage in den Vordergrund rückte.
    Wie komme ich hier raus?
    Es genügte nicht, zur Seite zu kriechen, um den schmalen, durchlöcherten Träger herum. Und Gavins Situation war vermutlich noch schlechter. Wir müssen etwas unternehmen, und zwar bald.
    » Warren . Hat die Ibn Battuta das Trümmerfeld gescannt?«
    »Ja, Tor, mit passiven Teleskopen. Das Ergebnis ist nicht eindeutig. Die Felsbrocken und Sandwolken sind kartografisch erfasst, und es gibt ein halbes Dutzend Anomalien, die vielleicht auf das Versteck eines Schützen hinweisen. Mit aktivem Radar könnte es möglich sein, die Resonanz von verarbeitetem Metall festzustellen …«
    »Oder Nickel-Eisen-Brocken könnten Verwirrung stiften. Jedenfalls, wenn der Kreuzer mit einer Radarerfassung beginnt, weiß das verdammte Ding, dass wir einen Verbündeten haben. Es kann die Position verändern, lange bevor das Sondierungsecho die Battuta erreicht; es könnte sogar das Feuer eröffnen. Sechs Minuten Verzögerung durch die Lichtgeschwindigkeit sind eine ganze Menge.«
    »Ich finde keinen Fehler in Ihren Überlegungen. Demzufolge besteht unsere beste Möglichkeit vielleicht darin, dass ich den Ortungsschatten des Asteroiden verlasse und Sie beide abhole. Wie Sie selbst gesagt haben: Vielleicht widerstrebt es der Maschine, sich auf einen Kampf mit einem Gegner von meiner Größe einzulassen.«
    »Und wenn wir uns irren?«, erwiderte Tor. »Angenommen, das Mistding schießt auf dich?«
    »Dann werde ich gegen den FGKN kämpfen.«
    »Du bekämst nicht den ersten Schuss. Nicht einmal den zweiten.«
    »Zugegeben. Für den schlimmsten Fall berechne ich, dass der Neutralisator bei hoher Zielgenauigkeit meine primären Waffensysteme zerstören und anschließend die Triebwerke angreifen würde. Aber ich wäre vielleicht noch imstande, mit den Korrekturdüsen zu manövrieren, sodass Gavin und Sie an Bord kommen könnten. Selbst wenn ich hilflos wäre: Mein innerer Strahlenschutz würde Ihnen Sicherheit geben, bis Hilfe eintrifft.«
    Eine andere Stimme erklang.
    »Ausgeschlossen! Ich könnte mich für ein oder zwei Monate abschalten, aber Tor würde in der Zeit entweder verhungern oder überschnappen!«
    Die Sorge ihres Partners rührte Tor – es geschah zum ersten Mal, dass er so von ihr sprach.
    »Danke, Gavin. Aber sende nicht. Das ist ein Befehl.«
    Er schaltete mit einem Klicken ab, vielleicht noch rechtzeitig genug, um dem Feind keine eindeutige Signalpeilung zu ermöglichen.
    Tor dachte über ihre Möglichkeiten nach.
    Positiv zu vermerken war: Die Ibn Battuta konnte ein mächtiger Verbündeter sein, wenn sie den Gegner mit einem einzelnen Radarstrahl überraschte und ihr eine klare Positionsbestimmung gelang. Der Nachteil: Das Echo würde einige Zeit brauchen, um den Kreuzer zu erreichen, und dadurch waren seine mächtigen Waffen fast nutzlos.
    Dann gab es da noch die Warren Kimbel , die viel näher war, aber nicht die Kampfkraft der Battuta hatte. Außerdem brauchte die Warren einige Minuten, um den Ortungsschatten des Asteroiden zu verlassen, was sie den Waffen des Gegners aussetzte.
    Tor begann mit einer Bestandsaufnahme in Hinsicht auf die Bergungsdrohnen. Etwa ein Dutzend oder ein paar mehr waren noch in recht gutem Zustand und befanden sich entweder in ihrer Nähe oder bei Gavin.
    Und dann haben wir noch … mich.
    Tor mochte den Plan nicht besonders, der in ihren Gedanken Gestalt annahm. Er erinnerte sie zu sehr an die verzweifelten Maßnahmen, die sie vor langer Zeit ergriffen hatte, an der Seite eines tapferen Mannes, nach dem ihr Schiff benannt war, an Bord eines todgeweihten Zeppelins.
    Aber ich sehe keine andere Möglichkeit.
    Und das Timing ist wirklich der kritische Punkt.
    Vielleicht hätte ich zu Hause bleiben und mich auf Journalismus beschränken sollen.
    »Na schön«, sagte Tor mit einem Blick auf die Verschlüsselungsanzeige. »Wir gehen folgendermaßen vor.«

Der einsame Himmel
    Beobachter-Herausforderung Nummer

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