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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Staunen, als der auf die Oberfläche des Objekts treffende Sonnenschein in das glänzende Oval einzudringen schien. Die Außenfläche verdunkelte sich, als söge sie das Licht gierig auf.
    Mei Ling murmelte verblüfft … und schnappte dann nach Luft, als der Stein vor ihren Augen die Farbe wechselte …
    … und von innen heraus zu glühen begann.

Scanalyse
    Marcia Khatami: Da sind wir wieder. Vor der Pause haben wir gehört, wie Professor Noozone – unser beliebter Wissenschaftsjongleur und Quälgeist – einige der Annahmen hinter dem Projekt Golden Ear infrage stellte, dem größten SETI-Programm, das von unserem anderen Gast geleitet wird, Dr. Hannah Spearpath. Professor, in Ihrer bunten Rasta-Art haben Sie ausgeführt, dass ökonomische Gesichtspunkte auch bei hoch entwickelten Außerirdischen eine wichtige Rolle spielen. Müssten solche Superwesen nicht längst über solche Dinge wie Geld hinaus sein?
    Professor Noozone: Oh, es könnte viele Arten von Außerirdischen geben! Einige von ihnen sind vielleicht supersozialistische Höhlenbewohner, oder solipsistische, sich selbst verehrende Androiden, oder Idren-Babylon-Kapitalisten, oder mystische Obeah-Zauberer … oder gar hypererleuchtete Rasta-Wesen, die in einem heiligen Ganja-Rauchring leben. Vielfalt ist großartig. Wer weiß schon, wie viele Ismen und Skismen es bei ihnen geben mag?
    Dr. Spearpath: Wie bitte? Ich habe Sie in Tulane als Student kennengelernt. Sie haben normales Englisch gesprochen, bevor Sie sich dieses lächerliche jamaikanische Patois zu eigen gemacht haben! Drücken Sie sich klar aus, wenn ich bitten darf. Wollen Sie behaupten, dass außerirdische Kulturen Geld haben?
    Professor Noozone: Ganz gleich, welches System in einer Superkultur herrscht, schlichte Physik diktiert manche Dinge. Ein Radiofanal, das permanent »Hallo!« in alle Richtungen ruft, über Jahrhunderte hinweg, ist irrsinnig , und für die Nachbarn sicher lästiger als eine unmusikalische Steelband! Insbesondere da es weitaus effizientere Methoden gibt.
    Marcia Khatami: Effizientere Methoden?
    Professor Noozone: Vor Langem, zur Zeit der Jahrhundertwende, haben drei weiße coole Jungs – Benford, Benford und Benford – gezeigt, dass eine Zivilisation, die Erstkontakt-Botschaften verschicken möchte, periodisch senden würde, nicht die ganze Zeit über. Solche Zivilisationen würden weitaus praktischere gebündelte Strahlen verwenden und kurz auf die Domizile junger aufstrebender Völker richten, um sich dann andere vielversprechende Stellen vorzunehmen und schließlich zur ersten zurückzukehren. Sie würden zyklisch vorgehen, verstehen Sie?
    Dr. Spearpath: Man spricht in diesem Zusammenhang von »Anklopfen«. Das berühmte WOW-Signal könnte ein solches Klopfen gewesen sein.
    Professor Noozone: Stimmt, Teuerste. Einfache Berechnungen zeigen, dass diese Vorgehensweise nur ein Millionstel der Energie erfordert, die für jene schreienden Fanale notwendig wäre, nach denen SETI sucht.
    Denken Sie mal darüber nach. Wenn sowohl Lehrer als auch Schüler den Himmel mit schmalen Strahlen absuchen … Wie groß beziehungsweise klein ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass Sucher und Sender sich im selben Moment treffen, hm? Sie geht gegen null, Teuerste! Auf diese Weise kommen wir nicht weiter.
    Marcia Khatami: Welche Suchstrategie wäre Ihrer Meinung nach besser?
    Professor Noozone: Sucher wie Hannah nehmen an, dass wir schmal suchen können, während ET breit sendet. Es wäre sinnvoller, breit nach ETs schmalen Sendungen zu suchen.
    Dr. Spearpath: Für diese Methode bräuchten wir Hunderte von Radioteleskopen, überall auf der Welt verteilt, um den ganzen Himmel abzusuchen. Darf ich unseren Show-»Wissenschaftler« fragen, wer für eine so gewaltige Anlage bezahlen soll?
    Professor Noozone: (lacht) Hunderte? Wohl eher Tausende! Und? Sorgen Sie dafür, dass die Radioteleskope billig werden und einfach zu benutzen sind, damit sie von vielen Amateuren benutzt werden können, von den vielen wissenschaftlichen Brüdern und Schwestern auf unserem herrlichen Planeten! Jede Hinterhof-Parabolantenne könnte einen kleinen Teil des Himmels im Auge behalten. Zu einem Netzwerk zusammengefasst ergäbe sich das größte Teleskop aller Zeiten, und es würde in alle Richtungen gleichzeitig sehen ! Damit könnten wir kurze Signale fremder Zivilisationen erkennen – vorausgesetzt es gibt welche. Die Sache hätte auch noch einen weiteren Vorteil.
    Marcia Khatami: Und der wäre,

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