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Exit to Eden

Exit to Eden

Titel: Exit to Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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mich und meine geheimen Sehnsüchte wisse, die noch keine Frau, die mich gekannt habe, ßt hätte; und ß ich sie liebte. Ich liebte sie.
    Ich liebte, was und wer sie war, ich liebte diese kleine, dunkelhaarige, dunkeläugige, intensive Person, die so leidenschaftlich an das glaubte, was sie tat. Sie war nicht einfach ein Rätsel für mich wie andere Frauen, ich wußte, was sie war, wußte alles über sie, auch Dinge, die sie mir nicht erzählt hatte, daß es in ihrem Inneren dieses verschlossene Plätzchen gab, in das niemand eindringen konnte, aber in das ich eindringen würde. Es war sogar in Ordnung, ß sie »Pretty Baby« für einen guten Film hielt.
    Sie war unglaublich verstört. Aber sie hatte sich ebenso hinter Glas befinden können. Ich war zu betrunken, um aufzuhören.
    Sie zog mich aus, und wir lagen nebeneinander auf dem Bett, und das Telefon begann wieder zu klingeln. Ich langte hinüber, fiel beinahe vom Bett und zog den Stecker heraus. Wir schmusten wieder, und ich sagte ihr, es wäre okay, wenn sie mir wehtäte, wirklich weh täte, daß ich damit rechnete, es erwartete. Es lohnte sich, jemanden so zu lieben. Ich sagte: »Ich bin echt Morgen weiß ich nichts mehr.«

ELLIOTT
Spione und Enthüllungen
     
    Ich erinnerte mich an alles. An jedes einzelne Wort.
    Ich ging um zehn Uhr frühstücken, weil ich sie nicht aus dem Bett locken konnte, es im Hotel nichts zu essen gab und ich einen Bärenhunger hatte.
    Sie küßte mich. Ich sagte ihr, der Kaffee stünde direkt neben dem Bett. Ich ginge zum Court of Two Sisters. Wenn sie wach wäre, könne sie nachkommen oder ich käme zurück, wenn ich fertig sei.
    Ich ging als erstes zu einem Kiosk, um Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen, und dann in ein Fotogeschäft, wo ich eine Canon AE1 erstand - einfach, zuverlässig und nicht so teuer, daß es unmöglich war, sie einem Kind zu schenken, bevor wir auf die Insel zurückkehrten. Man durfte keine Fotoapparate auf die Insel mitnehmen, nicht einmal im Gepäck, sonst hätte ich einen Koffer voll dabeigehabt.
    Als ich den Court of Two Sisters an der Royal Avenue erreichte, hatte ich einen ganzen Film verknipst und wußte, daß ich einen wonnevollen, psychedelischen Kater hatte. Keine Kopfschmerzen, nur diese leichte Benommenheit, ein Glücksgefühl, und alles sah wundervoll aus.
    Ich hätte mich gern wieder betrunken, aber ich tat es nicht. Die Augenblicke mit ihr waren zu kostbar. Heute würde alles mit ihr stattfinden, was stattfinden konnte, das heißt, wenn sie nicht bereits die Koffer packte, wenn ich zurückkam.
    Ich sagte dem Kellner, daß sie vielleicht nachkäme und er sie bitte zu meinem Tisch führen möchte. Dann verschlang ich zwei Portionen Eier mit Schinken, zwei zusätzliche Schinkenportionen, trank drei Flaschen Miller's Beer, die der Kater absolut und unzweideutig forderte und zutiefst zu schätzen wußte, lehnte mich bei einer Kanne Kaffee zurück und durchblätterte die neuesten Ausgaben von Esquire, Playboy, Vanity Fair und Newsweek.
    Die Welt war natürlich noch immer so, wie ich sie verlassen hatte. Es war ja auch erst knapp eine Woche her.
    Es gab mindestens zwei neue Filme, die ich bedauerte, nicht sehen zu können. Time hatte drei meiner Bilder in einem Artikel über homosexuelle Autoren in San Francisco verwendet. Okay. In El Salvador operierten noch immer die Todeskommandos, Krieg in Nicaragua, Marine-Corps noch immer in Beirut und so weiter und so weiter.
    Ich schob alles zur Seite und trank meinen Kaffee. Der Garten des Court of Two Sisters war ziemlich ruhig, und ich versuchte, rational über die vergangene Nacht nachzudenken. Es ging nicht. Ich empfand nichts als diese völlig irrationale Liebe, war glücklich und fühlte mich ausgesprochen wohl. Mir kam in den Sinn, ich sollte meinen Vater in Sonoma anrufen und sagen: »Stell dir vor, Dad, ich habe die Frau meiner Träume gefunden. Und du wirst niemals erraten, wo.« Er würde nie erfahren, wie komisch das war und daß der Witz auf meine Kosten gehen konnte.
    Die Wirklichkeit stellte sich langsam wieder ein.
    Zum Beispiel: Was bedeutete das alles für sie? Was ist, wenn wir in den Club zurückkommen und sie auf den Knopf drückt und zu Daniel sagt, sobald er hereinkommt: »Nimm ihn. Ich bin mit ihm fertig. Übergib ihn einem anderen Trainer.« Oder: »Ich werde in vierzehn Tagen nach ihm schicken.« Das konnte sie tun, wenn sie wollte, keine Frage, und vielleicht war es genau das, was sie jedesmal machte, wenn sie einen Sklaven mit

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