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Exit to Eden

Exit to Eden

Titel: Exit to Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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rituelle Antworten waren keine Anmacher, sie verbargen alles.
    »Hat dich die Putzbrigade ... bearbeitet?« wollte sie wissen.
    »Natürlich, wenn sich die Gelegenheit dazu bot«, erwiderte ich. Mein Gesicht brannte. »Aber sie taten es mehr mit Wasser und Seife und Schimpfworten. Es blieb nicht viel Zeit für irgendwas anderes.«
    Sagte ich das? Zu ihr?
    »Du bist ein harter Brocken, nicht wahr?« meinte sie. Wieder ohne Ironie. Sie klang eher vage.
    »Nur, wenn es Ihnen recht ist, Madam.« Das war endlich eine hübsche rituelle Antwort. Aber sie klang verdammt sarkastisch.
    Mein Herz klopfte zu laut. Zu schnell.
    Sie schien jedoch wieder zu lächeln, aber nicht offen, nicht frei »Warum hast du Angst vor mir?« fragte sie. »Bist du schon mal von einer Frau bestraft worden?«
    »Nicht besonders oft, Madam.« Ich spürte einen kleinen Kloß im Hals. Nur diese hinreißenden Geschöpfe in Martins Haus, in diesen überladenen, viktorianischen Schlafzimmern, die mir eine winzige Kostprobe gegeben und mich zur Raserei gebracht hatten. Und diese russische Gräfin auf dem Landsitz, die nur zuschaute. Das war aufregend gewesen - aber nicht aufregend genug, um mich gegen das zu wappnen, was in diesem Moment geschah.
    »Bist du zu gut, um von einer Frau bestraft zu werden, Elliott?« flüsterte sie. Rituelle Frage.
    »Nicht, wenn die Frau gut ist«, sagte ich. Verdammt, Elliott. Reiß dich zusammen.
    Aber sie lachte. Sic versuchte, es zu verbergen, aber ich hatte es gehört, dieses kleine Auflachen.
    Ich sah mich plötzlich, wie ich sie küßte, mit Küssen überwältigte, ihr die Spitzen und die Perlmuttknöpfe von der Bluse riß Ich konnte nicht auf andere Weise an sie denken, nur in meinen Armen, sie küssend, ihren Mund öffnend. Nett. Du setzt dich ganz schön in die Nesseln, mein Freund.
    Wieso versetzte sie mich nicht einfach in diesen bewußtlosen Zustand? Ich meine dieses Untergehen in grellem, weißem Licht vor lauter Angst, wie ich es im Pavillon und dann in der Empfangshalle empfunden hatte?
    »Hast du tatsächlich solche Angst vor mir, Elliott?« fragte sie. Das Blut brodelte in meinen Wangen. Aber das konnte sie nicht sehen, es war zu dunkel. »Es klingt nicht so, als hättest du wirklich Angst.«
    Ich sah die weißen Spitzen über ihrer Brust. Ich sah die blassere Haut ihres langen Halses. Ihre Stimme berührte etwas Verwundbares und Unerforschtes tief in meinem Inneren.
    »Ich habe Angst«, sagte ich.
    Pause.
    »Das solltest du wohl auch«, sagte sie dann, als vertraue sie mir ein bedeutendes Geheimnis an. »Ich bin ungeheuer verärgert darüber, daß du dich in diese mißliche Lage gebracht hast, und ich werde dafür sorgen, daß du es bereust.«
    Ich schluckte und bemühte mich, keine Grimasse zu schneiden, das ironische Grinsen zu unterdrücken.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, und ihr Haar berührte meine nackte Schulter, ihr Parfüm überwältigte mich. Ich fühlte ihre Lippen auf meinem Mund, Hochspannung, die Spitzen ihrer Bluse an meiner nackten Brust. Doppelter Schock, der mir den Atem raubte, ihr nasser kleiner Mund, der sich öffnete. Mein Schwanz berührte das weiche Leder ihres Rocks. Ich saugte heftig an ihr, drückte ihre Lippen weiter auseinander, stieß meine Zunge in sie, mein Schwanz drückte sich gegen sie. Sie ließ mich los und tänzelte zurück.
    Ich reckte mich so weit vor, wie meine Lederfesseln es zuließen und küßte sie heftig auf den Hals, ehe sie ausweichen konnte.
    »Laß das«, sagte sie und sprang weiter zurück.
    »Ich bin Ihr Sklave«, flüsterte ich. Ich meinte es ehrlich. Aber ich konnte mir nicht verkneifen hinzuzufügen: »Und außerdem komme ich von diesem verdammten Haken gar nicht los.«
    Für einen Augenblick schien sie zu überrascht und aufgebracht, um etwas zu sagen. Sie funkelte mich an. Und sie rieb die Stelle, wo ich meinen Kuß gelandet hatte, als hätte ich sie gebissen, was natürlich nicht der Fall war
    »Du bist verflucht unverbesserlich!« schimpfte sie wütend, aber es lag etwas Zaghaftes, Verständnisloses in ihrem Tonfall und in ihrem Ausdruck.
    »Das wollte ich nicht«, sagte ich echt zerknirscht. Was für ein Schlamassel. »Ehrlich, das wollte ich nicht. Ich wollte es wirklich nicht. Ich bin hergekommen, weil ich alle Regeln befolgen will. Ich will nicht ständig in solche Schwierigkeiten geraten.«
    »Halt den Mund.«
    Angespannter Moment. Blut pochte in meinem Schädel und an ein paar anderen Stellen. Ich fragte mich, ob sie hier für die

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