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Extraleben - Trilogie

Extraleben - Trilogie

Titel: Extraleben - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constantin Gillies
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aussieht, so sieht es im Kopf aus. Endlich, die Hose. Beine rein, ich taste mich zur Knopfleiste hoch. Nick raschelt auf seiner Seite heftig rum. Klonk, klonk, klonk. Sohlen raspeln über die verwitterten Holzstufen der Veranda. Jetzt ist er oben, direkt unter dem kleinen Vordach, vielleicht zwei oder drei Zimmer weiter rechts. Vielleicht ist es schon ein Agent des NRO? Dann wären die Jungs aber wirklich schnell gewesen. Wer weiß, was die mit uns vorhaben, wenn sie erst mal aufgekreuzt sind. Da, wo sie uns hinbringen, wird uns Andie, die Göttin, sicher nicht mit einem schnellen Ticket rausholen können. Wenn die Sache vorbei ist, rufe ich sie an und frage nach einem Date. Oder einem Frühstück. Ja, klar. Dielen knarren. Da, er hat angehalten, wahrscheinlich, um auf die Zimmernummer zu schauen. Genau, du bist erst bei der 107, du musst noch zwei Türen weiter.
    »Fertig«, zischt Nick.
    »Nur noch die Schuhe«, flüstere ich zurück. Weiter den Boden abtasten. Die langen Haare des siffigen Teppichs gleiten zwischen meinen Fingern durch. Sie fühlen sich speckig an wie das Fell von Opas Dackel, nachdem er eine halbe Stunde lang Stöckchen geholt hat. Was sollen wir eigentlich machen, wenn wir fertig angezogen sind - vielleicht eine Waffe suchen oder so? Wenn wir früher in den ganz miesen Buden abgestiegen sind, hat sich Nick manchmal den zusammengeklappten Wagenheber auf den Nachttisch gelegt. Hab ihn immer damit aufgezogen, Security-Nick und so. Aber hier im Zimmer ist absolut nichts, was man als Waffe verwenden könnte. Der Fernseher jedenfalls nicht, ist zu schwer zum Werfen. Der Stuhl vielleicht? Klonk, klonk, klonk. Klonk. Jetzt steht der Angreifer direkt vor unserer Tür. Nur noch drei Zentimeter mitteldichte Holzfaserplatte halten ihn davon ab, uns die Kehle zuzudrücken. Die Scheiße ist, dass wir nicht nach hinten Richtung Bach rausschlüpfen können, dafür ist der Schlitz im Badezimmerfenster viel zu klein. Wir sitzen in der Falle. Wie bei Doom, wenn du in einem dieser kleinen geheimen Räume rumgetrödelt hast, dich umdrehst und eine ganze Armee Monster über dich herfällt.
    »Bssssssst« macht es immer, wenn sie dir mit ihren Pranken eine verpassen, als ob man einen Hochspannungsmast anfasst. Spätestens danach gibt's kein Entkommen mehr: Hinter dir ist die Wand, vor dir der sichere Tod. Wir müssen was tun.
    »Möbel vor die Tür?«, raune ich rüber. Der Klassiker. Was Besseres fällt uns nie ein. Dieses Quietschen, Gott, der Angreifer dreht wirklich am Türknauf, erst ganz sachte, dann ruckelt er richtig dran. Jetzt oder nie: Wir müssen die Tür verrammeln, irgendwas davorstellen, Zeit schinden. Nick verliert die Nerven.
    »Kommode davor - go!«, ruft er und poltert los. Alter, das war viel zu laut, das hat der Typ draußen mit Sicherheit gehört! Na, auch egal. Ich haste nach vorne zur kleinen Kommode neben dem Fernseher, versuche sie anzuheben. Scheiße, ist das Ding schwer, dabei sah sie doch nur nach Sperrholz aus. Nick friemelt seine Finger unter die Beine der Kommode, ächzt in mein Ohr. Er drückt ein »Los« raus, wir hieven die Kommode kurz an, doch meine Finger glitschen ab und sie kracht mit voller Wucht auf den Boden zurück. In diesem Moment hören wir ihn.
    »Guys?«
    Es ist eine bekannte Stimme. Es ist die Stimme von John.

#41 T-2: 04:51
    Major Tom ist zurück, von jetzt an kann alles nur noch gut werden. Im Türspalt taucht sein geschundenes Gesicht auf.
    »Guten Abend, meine Herren.«
    John ringt sich ein Lächeln ab, was bei dem ganzen Kram, der an seiner Stirn klebt, bestimmt nicht einfach ist. Nick reißt die Tür auf und springt wie vom Schlag getroffen zur Seite, damit er Platz hat, reinzukommen.
    »Wir sind ja so froh ...«, stottert er los. Ohne auf sein Gefasel zu achten, humpelt John an ihm vorbei schnurstracks ins Zimmer. Er hat es tatsächlich geschafft: Er hat den Absturz im Wald überlebt. Unglaublich. Wäre es okay, ihm auf die Schulter zu klopfen? Sicher nicht, er ist ja immer noch unser Chef. Der Beifahrer verliert natürlich keine Zeit, mit dem brown nosing anzufangen, wie der taktvolle Engländer die einzige Tätigkeit nennt, bei der man sich als Angestellter eine braune Nase holt. Dienstbeflissen platziert er einen Stuhl zwischen unseren Bettkanten und weist John mit der Hand an, sich zu setzen. Der sonst so schwerelose Astronaut lässt sich stöhnend ins Stuhlpolster plumpsen.
    »You're looking great!«,jubiliert Nick. Doppelte Ekelpunktzahl für

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