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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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für einen? Wie viele Menschen haben fantastische Fähigkeiten und außergewöhnliche Interessen, die nicht in ein gängiges Berufsprofil passen? Ein Freund von mir interessiert sich schon von Kindesbeinen an für Haie. Er findet diese Tiere ungemein faszinierend und wollte damit irgendwie seinen Lebensunterhalt bestreiten. Er eignete sich mit der Zeit enormes Wissen über Haie an. Doch hier in Deutschland gibt es nicht so viele Möglichkeiten, mit Haien in freier Wildbahn zu arbeiten. Was machte mein Kumpel? Er wanderte vor ein paar Jahren nach Südafrika aus, wo er nun an einer Forschungsstation für Haie arbeitet. Doch mir geht es nicht nur um den beruflichen Bereich. Wie viele Menschen haben außergewöhnliche Träume und verrückte Wünsche? Vielleicht möchte der eine oder andere Leser einmal mit dem Rad um die Welt fahren. Der nächste will einmal nackig mit dem Cabrio durch Berlin fahren. Ein anderer wollte schon immer einmal mit dem Pferd durch die Mongolei reiten. Als ich am vergangenen Wochenende beim Radiosender RPR1 in Koblenz für ein Interview war, lernte ich eine Familie kennen, die im letzten Jahr mit einem Oldtimer von Deutschland aus nach Jordanien gefahren ist. Über 7.000 Kilometer in elf Tagen − mit einem Oldtimer! Wie abgefahren ist das denn! Welche verrückten Träume haben Sie? Welche ausgefallenen Dinge wollten Sie in Ihrem Leben schon immer einmal tun?
    Individuell und auch ein wenig verrückt zu leben, bedeutet für mich auch, dass ich mich nicht mehr darum kümmere, was andere über mich denken. Ich lebe mein Leben, so wie ich es für richtig halte. Punkt. Dazu stehe ich. Jetzt wird der eine oder andere vielleicht sagen: „Was für eine egoistische Einstellung! Hat der denn keine soziale Ader?“ Meine einzige Voraussetzung ist, dass ich mit meinem Verhalten anderen Menschen nicht schade oder sie nicht verletze. Bei meinen Vorträgen erlebe ich immer wieder die unterschiedlichsten Reaktionen in Bezug auf meinen Lebensweg und meinen Beruf als Extremsportler. Die einen sprechen mir offen ihre Bewunderung aus, andere wiederum reagieren mit Aussagen wie: „Der ist doch verrückt! Das ist doch nicht mehr normal, was der so alles treibt.“ Soll ich Ihnen etwas verraten? Solche Aussagen bestätigen mich umso mehr, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das Schlimmste, was mir einer sagen kann, ist: „Du bist ein toller Durchschnittstyp!“ Es gibt zwei Punkte, die man im Leben niemals miteinander vereinbaren kann: Persönlichen Erfolg zu haben und es jedem recht machen zu wollen. Das ist unmöglich. Es gibt Menschen, die wollen es jedem recht machen und von jedem geliebt werden. Sie passen sich lieber der Gesellschaft und den vorherrschenden Normen an, als ihren eigenen Weg zu gehen. Auch wenn sie aus tiefstem Herzen ganz anders sein wollen. Damit werden sie keinen Erfolg haben.
    Während meiner sechswöchigen Neuseeland-Reise im Jahr 2004 lernte ich Nick aus Portland kennen. Ich kam gerade in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, an, betrat die Jugendherberge und da stand er an der Rezeption. Es entwickelte sich gleich ein interessantes Gespräch. Ich fand ihn auf Anhieb sympathisch und wir reisten die kommenden Wochen zusammen. Nick war Manager bei einem großen namhaften Computerkonzern in den USA gewesen. Über Jahre, tagein und tagaus, übte er diesen gut bezahlten Job aus, um den ihn viele Menschen beneiden würden. Er erzählte mir, wie er durch die halbe Welt reiste, wenn es ihm sein Chef befohlen hatte. Im korrekten Businessoutfit, ganz brav mit Anzug und Krawatte trat er bei den Kunden auf und führte seine Projekte zu größter Zufriedenheit des Unternehmens aus. Er war überall beliebt und genoss großes Ansehen. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis er noch eine weitere Stufe in der Karriereleiter nach oben stieg. Doch er selbst fühlte sich immer unwohler in seiner Haut. Er spürte, dass er einen Weg eingeschlagen hatte, der für ihn immer mehr in eine Sackgasse mündete. Wie ein Gefangener im Gefängnis „Gesellschaft“ fühlte er sich. All die Jahre ist ihm etwas ganz Wesentliches immer mehr abhanden gekommen: seine Individualität, seine Freiheit und seine Selbstbestimmung. Dann traf er eine Entscheidung, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellte: Er kündigte den Job, verkaufte sein Haus und seine gesamten Güter, die er besaß, und reiste durch die Welt. Dieses Mal als freier Mann. Er stieg in ein Flugzeug und flog dorthin, wo es ihm gefiel. Er lebte mehrere

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