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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Be­feh­le und Nach­rich­ten aus dem Haupt­quar­tier ein. Als Ku­ri­er fun­gier­te wie­der TS-19. Er wur­de von Oberst Tan­tulf emp­fan­gen und so­fort zu uns ge­bracht.
    Die Höh­le mit den bei­den rät­sel­haf­ten Ma­schi­nen galt nach wie vor als Sperr­zo­ne Num­mer eins. Die Sol­da­ten wa­ren in­zwi­schen ab­ge­löst und durch neue, tau­send­fach ge­sieb­te Spe­zi­al­trup­pe aus al­len Völ­kern der Er­de er­setzt wor­den. Den­noch be­gan­nen auch die­se Leu­te be­reits ner­vös zu wer­den. Zon­ta stell­te die Selbst­be­herr­schung der Män­ner auf ei­ne har­te Pro­be. Dar­an war nichts zu än­dern.
    TS-19 trug dies­mal ei­ne her­vor­ra­gen­de Ein­satz­mas­ke. Nie­mand ahn­te, daß er schon ein­mal auf dem Mond ge­we­sen war.
    Wir emp­fin­gen ihn in Gold­steins Ar­beits­zim­mer, das in­zwi­schen er­heb­lich er­wei­tert wor­den war. Ihm stand neu­er­dings ein leis­tungs­fä­hi­ges Elek­tro­nen­ge­hirn rus­si­scher Kon­struk­ti­on zur Ver­fü­gung, Mos­kau hat­te aus­ge­zeich­net ge­schal­tet. Un­ter­ein­an­der kann­ten wir kei­ne Ge­heim­nis­se mehr.
    S-19 mus­ter­te mich be­sorgt.
    »Sir, Sie ge­fal­len mir nicht. Wenn Sie als Ner­ven­bün­del in der Ver­gan­gen­heit an­kom­men, dürf­te es Kom­pli­ka­tio­nen ge­ben.«
    »Ver­ges­sen Sie es. Was gibt es?«
    Er sah sich be­däch­tig um. Han­ni­bal lag apa­thisch in ei­nem Schaum­stoff­ses­sel. Gold­stein war et­was ner­vös, doch er lä­chel­te.
    »Pro­fes­sor, wenn es Ih­re Mög­lich­kei­ten er­lau­ben, sol­len Sie im Lau­fe der nächs­ten zwölf Stun­den den ers­ten Test vor­neh­men. Wir kön­nen nicht län­ger war­ten. Die letz­ten Un­ter­su­chun­gen sind alar­mie­rend. Es wur­den neue Un­ter­la­gen aus dem be­tref­fen­den Jahr ge­fun­den. Zum Bei­spiel der Be­richt ei­nes eng­li­schen Fre­gat­ten­ka­pi­täns über ei­ne rät­sel­haf­te Ex­plo­si­on auf ei­nem eng­li­schen Li­ni­en­schiff der Blo­cka­de­flot­te vor Brest. Man will da­mals ein geis­ter­haf­tes Ge­bil­de be­merkt ha­ben, das sich mit ho­her Ge­schwin­dig­keit und un­ter teuf­li­scher Ge­räusch­ent­wick­lung durch die Luft be­weg­te. Durch die Ex­plo­si­on auf dem Li­ni­en­schiff ge­lang es ei­nem ame­ri­ka­ni­schen Seg­ler, un­ge­fähr­det in den Ha­fen von Brest ein­zu­lau­fen und Frank­reich mit le­bens­wich­ti­gen Roh­stof­fen aus Über­see zu ver­sor­gen.«
    Gold­stein sah plötz­lich ver­fal­len aus. Ich blick­te schwei­gend auf mei­ne Hän­de.
    »Al­so geht es los!« flüs­ter­te der Wis­sen­schaft­ler geis­tes­ab­we­send. »Man ist da­bei, die Ge­schich­te um­zu­for­men. Was auf dem be­nach­bar­ten Zeit­band so­eben ge­schieht, fin­den wir hier bei sorg­fäl­ti­ger Su­che als ge­schicht­li­ches Er­eig­nis wie­der. Ist das al­les, Leut­nant?«
    »Nein, Sir. Pro­fes­sor Cal­lac hat ei­ni­ge Ge­heim­be­rich­te aus der da­ma­li­gen Zeit ent­deckt. Da­nach heißt es, Na­po­le­on Bo­na­par­te hät­te sich na­he der Küs­te ei­ni­ge Ex­pe­ri­men­te ei­nes ver­rück­ten Ge­lehr­ten an­ge­se­hen. Er wä­re stark be­ein­druckt ge­we­sen. Die an­ge­ge­be­ne Zeit stimmt mit dem Da­tum der eng­li­schen Be­ob­ach­tun­gen über­ein. Das ›Ge­dächt­nis‹ er­rech­ne­te die Gleich­heit der Ge­scheh­nis­se mit 99,3pro­zen­ti­ger Wahr­schein­lich­keit.«
    Gold­stein er­hob sich lang­sam hin­ter sei­nem Ar­beit­s­tisch.
    »Klappt es schon, Pro­fes­sor?« frag­te Han­ni­bal mit hei­se­rer Stim­me. Sein fal­ti­ges Bio­ge­sicht wirk­te blaß und an­ge­spannt.
    »Was?«
    »Der Er­pro­bungs­test mit dem Zeit­um­for­mer.«
    Der Phy­si­ker sah zu TS-19 hin­über. Die Wor­te ka­men schwer über sei­ne Lip­pen.
    »Hat Ihr Vor­ge­setz­ter mei­ne letz­ten Be­rich­te er­hal­ten? Dem­nach sind die­se Ma­schi­nen nicht für den Zweck er­schaf­fen wor­den, mit ih­nen in die Zu­kunft zu rei­sen. Ent­we­der war das aus tech­ni­schen Grün­den nicht mög­lich, oder die mar­sia­ni­schen In­tel­li­gen­zen ver­zich­te­ten dar­auf, ein sol­ches Wag­nis zu un­ter­neh­men. Es mag sein, daß da­für ethi­sche Be­den­ken vor­la­gen. Wenn ich den Pro­be­lauf

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