Faenger des Gluecks
letzte Sicherheit und Kraft, um nicht ganz zerstört zu werden, wenn ich mich in ihn verliebe. Ist das verrückt?«
»Nein. Du bist keine Frau, die sich vollkommen hingibt, ohne etwas zurückzufordern. Das hast du einmal getan, aber da warst du fast noch ein Kind. Du bist eine Frau, die einen starken Mann braucht, Brooke. Stark genug, um zu nehmen, stark genug, um nicht alles zu nehmen.« Sie lächelte. »Lass dir ein wenig Zeit«, riet Claire. »Meistens regeln sich die Dinge von selbst.«
»Tatsächlich?«
Claires Lächeln vertiefte sich. »Manchmal dauert es nur zwanzig Jahre.«
Lachend ging Brooke zum Sofa. »Vielen Dank.«
8. K APITEL
Brooke saß im Schneidersitz auf der Orientbrücke in Claires Wohnzimmer. Irgendwann während des Spiels hatte sie den Versuch aufgegeben, im Sessel zu sitzen. Lee und Claire saßen auf dem zweisitzigen Damastsofa. Billings hatte sich selbst übertroffen und ihre Spezialität »Beef Wellington« zubereitet, und dann war sie beleidigt in Schweigen verfallen, als Brooke das Essen nur auf dem Teller herumgeschoben hatte.
Obwohl sie auf sich selbst wegen ihrer Nervosität wütend war, war Brooke seit Parks’ Abreise zu den entscheidenden Spielen gegen die »Valiants« nicht mehr zur Ruhe gekommen.
»Wann fangt ihr mit dem nächsten Film an?«, fragte Lee Claire.
»Wenn Parks wieder verfügbar ist. Wir hoffen, nächste Woche drehen zu können.«
Er lehnte sich wieder zurück, einen Arm um Claire.
Brooke sah ihn an. Claire saß mit einem Weinglas dicht neben ihm. Lees Kugelbauch spannte sich unter den Knöpfen seines karierten Hemdes. Sein Fuß schlug im Takt zu irgendeiner nur ihm bekannten Melodie. Plötzlich waren die beiden für Brooke ein ideales Paar.
»Ich mag Sie, Lee.« Sie lächelte breit. »Ich mag Sie wirklich.«
Er blinzelte, bevor sich sein Mund verzog. »Danke, Kindchen.«
Sie hat uns gerade ihren Segen gegeben, dachte Claire mit einem stummen Auflachen und nahm Lees Hand.
Brooke arbeitete sich mit unerschütterlicher Entschlossenheit einen Weg durch den überfüllten Flughafen. Neben den üblichen Reisenden waren Fans da, Horden von Fans, die auf die Rückkehr der »Kings« warteten. Einige trugen selbst gemachte Schilder, andere Spruchbänder. Da steht, dachte Brooke amüsiert, eine hübsche Anzahl von Schulschwänzern, vom Schwund der Arbeitskräfte ganz zu schweigen. Doch mit ihrem Sieg nach einer Verlängerung hatten sich die Spieler den großen Bahnhof auch verdient.
Brooke fragte sich, ob Parks sie in dem Trubel überhaupt entdecken würde. Der Wunsch, ihn am Airport zu überraschen, war ganz spontan gekommen und bestimmt nicht vernünftig gewesen. Ein Arbeit schwänzender Vater hievte seinen Schule schwänzenden Sohn auf die Schultern. Brooke schmunzelte. Vielleicht nicht vernünftig, aber es machte Spaß.
Brooke schob ihre Sonnenbrille auf den Kopf, kniff die Lider gegen die Sonne zusammen und wartete auf die Ankunft des Flugzeugs. Zuerst war es nur ein Tüpfelchen am Himmel. Dann nahm es Form an, und Brooke spürte das erste Flattern ihrer Nerven. Schulter an Schulter gezwängt mit aufgeregten Fans, fingerte sie an ihrer Tasche herum.
Er wird müde sein, dachte sie, während Gesprächsfetzen an ihr Ohr drangen. Wahrscheinlich wollte er nur nach Hause fahren und endlich ausschlafen. Brooke strich eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie hätte ihm sagen sollen, dass sie ihn abholte. Sie verlagerte ihr Gewicht auf den anderen Fuß, hielt sich mit einer Hand am Absperrgitter fest und beobachtete, wie das Flugzeug ausrollte.
Kaum öffnete sich die Tür, begann das Jubelgeschrei, schwoll an und steigerte sich noch, als die ersten Spieler ausstiegen. Sie winkten zurück, wobei sie einen etwas müden Eindruck machten, überhaupt nicht den von strahlenden Helden. Ganz normale Männer, dachte Brooke, die an der Zeitverschiebung und vielleicht einem Kater litten. Dann lächelte sie. Vielleicht hatten die Gladiatoren am Tag nach einem Kampf ebenso ausgesehen.
Sobald sie Parks sah, wurde ihr ganz warm ums Herz. Neben Brooke packte ein junges Mädchen ihre Freundin am Arm und quietschte laut. »Oh, da ist Parks Jones! Er ist wunderwunderschön.«
Brooke schluckte ein Lachen hinunter, als sie daran dachte, wie Parks auf dieses Adjektiv reagieren würde.
»Jedes Mal, wenn ich ihn anschaue, werden mir die Knie weich.« Das Mädchen drückte sich an den Zaun. »Hast du ihn in dem Werbefilm gesehen? Wenn er lächelt, dann bin ich ganz hingerissen. Ich hätte
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