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Fänger, gefangen: Roman

Fänger, gefangen: Roman

Titel: Fänger, gefangen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Collins Honenberger
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offiziell, aber er lächelt dabei. Als würde er denken, dass uns das entspannt.
    Was hab ich mir nur dabei gedacht, mitten in der Nacht abzuhauen? Wenn ich mir eine Geschichte zurechtgelegt hätte, dass Mack und ich nach Fredericksburg ins Einkaufszentrum wollen, hätte niemand weiter nachgefragt. All die Planerei umsonst. Wir sind minderjährig. In Fredericksburg gibt es wahrscheinlich Ausgangssperre für Teenager ab 22 Uhr oder was weiß ich. Der Polizist wird unsere Eltern anrufen. Wir werden zurückfahren müssen. Meine Mutter wird mich nie wieder allein lassen. Ich werde nie nach New York kommen. Und niemandem kann ich den wahren Grund nennen. Nicht einmal Mack weiß, wie dringend ich aus Virginia rauswill und einen Arzt finden, der mich anhört.
    »Eine Freundin von uns auf der Mary Walsh hat angerufen, sie war auf einer Party.« Guter Mack. Er ist der typische waghalsige Teenager, der einfach drauflosreden kann.
    »Eine Party am College?«, fragt er. »Seid ihr zwei dafür denn alt genug?«
    »Oh, nein«, antwortet Mack. »So ist das nicht, Officer. Wir wollen nicht zu der Party.« Er schindet Zeit, um sich schnell was überlegen zu können.
    Ich bin froh, dass er derjenige hinterm Steuer ist. Mein Kopf ist vollkommen leer. Holden, Holden, ich stürze ab. Das hier ist eigentlich meine Sache, nicht Macks. Nun muss er uns retten, wo ich doch alle Möglichkeiten vorher hätte überdenken und auf so was hätte vorbereitet sein müssen.
    Mack stellt den Motor ab, als würde er sich ums Benzin sorgen. Schlau. »Carrie ist ganz durcheinander. Unsere Freundin. Ein Typ hat versucht, sie zu ... Sie wissen schon ... gegen ihren Willen ... Sie ist ziemlich ... äh, fertig.«
    »Sie sollte die Campus-Polizei verständigen.«
    »Ich weiß«, erwidert Mack. »Das haben wir ihr auch gesagt, aber sie schämt sich so. Aber danke für den Rat, Officer. Das werden wir tun, wenn wir dort sind. Sobald sie sich beruhigt hat.«
    Der Polizist leuchtet noch einmal durch den Wagen, über den Boden und das Armaturenbrett. »In der Stadt«, sagt er uns, »gibt es eine Ausgangssperre für Minderjährige, wusstet ihr das?«
    »Ausgangssperre?« Mack übertrifft sich selbst. »Nein, Himmel, nein! Hast du das gewusst, Dan?«
    Ich schüttle den Kopf. In meinem Hals steckt ein Stein.
    »Ihr habt Glück, dass ihr nicht zu schnell wart«, sagt der Polizist. »Ich überprüfe jetzt mal deine Papiere, wo ich schon dabei bin.«
    Mack müht sich ab, seine Brieftasche hinten aus der Hose zu ziehen. Er verheddert sich im Sicherheitsgurt und drückt hektisch auf den Knopf, um ihn loszumachen, und ich denke nur:
Bleib cool, Kumpel, bleib cool.
    Der Polizist richtet sich auf und legt die Hand auf den Rücken, als würde es wehtun. Er muss älter sein, als er aussieht. Leute im Alter meiner Eltern haben Rückenprobleme. In seinem Job muss er sich oft zu Fenstern runterbeugen.
    »Und wenn ich ihr wäre, würde ich bis sieben warten, bevor ich wieder nach ...« – er nimmt den Führerschein, den Mack ihm durch das Fenster reicht, und hält ihn unter die Taschenlampe – »... Tappahannock zurückfahre. Um sieben endet die Ausgangssperre.«
    »Danke, Officer. Das werden wir. Danke.«
    »Danke«, wiederhole ich. Was für Idioten!
    In Fredericksburg sind alle freien Parkplätze unterhalb der Bahnsteige FÜR BEHINDERTE reserviert. Mack kurvt zweimal um den ganzen Bereich. Als er zum dritten Mal ansetzt, lege ich eine Hand auf seinen Arm.
    »Lass mich einfach aussteigen.«
    »Ich werde dich nicht einfach aussteigen und allein da stehen lassenwie einen Obdachlosen ohne einen einzigen gottverdammten Freund.«
    »Wie rührend«, sage ich. »Na, dann park doch. Dann können wir uns auf dem Bürgersteig in die Arme fallen und diesen dreifachen Pfadfinderhandschlag machen, und du kannst mir auf den Rücken klopfen und über alte Zeiten reden.«
    »Siehst du nicht die Schilder?«, regt Mack sich auf. »Alle verdammten Plätze sind nur für Behinderte.«
    »Ich bin verdammt behindert.«
    Er lacht.
    Als wir die Rampe hochgelaufen sind und ich keuchend auf dem Bahnsteig stehe, holt er sein Portemonnaie raus.
    »Dan«, sagt Mack. »Jetzt stell dich nicht an. Ich hatte noch Geld übrig, nachdem ich die Versicherung bezahlt habe.« Er schiebt ein Bündel Geldscheine in meine Tasche. »Nimm das. Du weißt ja gar nicht, was diese Nutten am Broadway heutzutage kosten.« Er hält den Kopf gesenkt, so dass ich sein Gesicht nicht sehen kann.
    »Du hast es gelesen«, kapiere ich

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