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Fänger, gefangen: Roman

Fänger, gefangen: Roman

Titel: Fänger, gefangen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Collins Honenberger
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erklärt sich bereit, die Pizzen abzuholen. Wie praktisch das sein muss, wenn du deinen Führerschein hast und jederzeit einfach ins Auto springen und Pizza holen kannst!
    »Komm mit, Alter«, sagt Joe zu mir.
    Nick ruft: »Ja, Familienausflug!«
    So, wie alle lachen, weiß ich jetzt schon, dass das von nun an ein geflügeltes Wort in der Familie sein wird. Dad sagt Nein, Nick müsse dableiben und den Tisch decken. Woraufhin er ausrastet. Er tritt gegen einen Stuhl und hechtet davon, bevor sie ihn bestrafen können. Hausbootkabinen sind gut für so was. Du tauchst in irgendeiner Öffnung ab und könntest dann überall sein. Keine langen hallenden Gänge, wo dir wütende Schreie hinterhergellen, während du wegläufst.
    Bevor er den Subaru startet, stellt Joe alles neu ein, die Spiegel, den Sitz, den Radiosender. Aus dem Armaturenbrett explodiert Reggae-musik.
    »Huh.« Ich drehe den Regler zurück. »’N bisschen laut, was?«
    »Mann, hast du auch so ’ne Pisslaune«, regt sich Joe gleich auf. »Ich komm nicht mehr her, wenn alle so pissig sind.«
    Ich will nicht streiten. Bin froh, ihn zu sehen – ziemlich erleichtert sogar, um ehrlich zu sein –, weil ich zigtausend Fragen habe wegen Meredith. Aber es ist schwierig, wenn jemand immer einfach nur in dein Leben reinschneit, wenn es ihm gerade so passt.
    »Ich hab keine schlechte Laune«, verteidige ich mich. »Das war nur scheißlaut, sonst nichts.«
    »Das tut mir aber leid«, sagt er und dreht den Regler wieder hoch.
    Ich traue mich nicht, noch mal was zu sagen. Wenn er ein Arschloch geworden ist, dann ist das eben so. Er ist derjenige, der mit diesem Arschloch leben muss, nicht ich.
    In der Pizzeria ist unsere Bestellung noch nicht fertig, also setzen wir uns an einen freien Tisch. Gegenüber, wie bei einem Anstarr-Wettbewerb, nur dass wir uns überhaupt nicht ansehen. Wir warten. Und warten. Normalerweise ist Joe wie Dad, ganz geduldig. Aber sein Knie wippt, und er zappelt rum, was ein sicheres Zeichen ist, dass ihn irgendwas beschäftigt.
    Er entschuldigt sich als Erster. »Hör zu, tut mir leid, dass ich gleich so ausgerastet bin. Musik ist auch nur Musik. Ich weiß nicht, was mitmir los ist. Dir geht’s bestimmt furchtbar, und ich blaff dich auch noch an.« Er runzelt die Stirn, als würde er angestrengt nachdenken, und legt den Kopf schief. »Wie geht’s dir denn?«
    »Ich bin die ganze Zeit müde«, sage ich. »Mir ist oft schlecht. Aber jetzt gerade, in dieser Minute, bin ich einfach nur froh, hier zu sein.«
    »Du bist in Ordnung, Kleiner. Total in Ordnung.« Er legt die beiden Zwanziger, die Dad ihm gegeben hat, auf den Tisch und streicht sie glatt. »Und? Was passiert so an der Essex High? Wer ist in diesem Halbjahr schwanger?«
    »Ich geh nicht hin.«
    »Scheiße, hab ich vergessen«, sagt Joe. »Wahrscheinlich hast du jetzt überall Einsen ohne den ganzen Unterricht und die Lehrer, die dich nur kirre machen.«
    Ich muss grinsen, weil er ja so recht hat.
    »Wie ist es mit dem
Fänger im Roggen
gelaufen?«
    »Eins.«
    Er boxt mich auf den Arm. Ich zucke zusammen und fahre zurück, die andere Hand um den Arm gelegt.
    »O Gott, Daniel.« Er steht auf und kommt zu mir rüber. »Ich bin so ein Arschloch.«
    Ich lache wie eine Hyäne. Als er merkt, dass ich ihn nur verarscht hab, knurrt er und macht auf dem Absatz kehrt, als hätte ich die Krätze.
    »Landon«, ruft das Mädchen an der Kasse durch den ganzen Laden. »Landon, Ihre Bestellung ist fertig.«
    Joe fällt in mein Lachen ein. »Immer noch derselbe. Alter Scheißkerl.«
    Auf dem Weg nach Hause schaltet er das Radio ganz aus. »Erzähl mir von dieser Brückentante aus Ohio. Hast du sie schon geküsst?«
    Ich nicke und grinse. »Tatsächlich ist sie aus Charlottesville.«
    »Weiter so! Sonst noch was, das du mir sagen willst?«
    »Also ... Ich seh sie nächsten Samstag auf Leonards Halloween-Party.«
    »Oho, Senator Yowell lässt ein paar Kröten für einen nicht republikanischen Event springen?«
    »Ja, krass, oder?«, sage ich. »Und Mom lässt mich hin. Aber das ist eine von den Dingen, die ich dich fragen wollte. Was, wenn Meredith von den Yowells beeindruckt ist? Das große Haus, der Pool, du weißt schon.«
    »Wenn sie so oberflächlich ist, lass sie ziehen, Mann.«
    »Ich sag ja nicht, dass sie so ist«, erkläre ich Joe. »Ich versuche nur, mich darauf einzustellen, mehr nicht.«
    »Wie auch immer«, sagt mein Bruder. »Es ist doch so: Wenn sie blaue Augen hat und du braune magst, sie

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