Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
Teufel ist Petty-blau?«
    »Wurde das Auto identifiziert?«
    »Winge konnte das Nummernschild nicht erkennen.«
    Pause. Ich konnte fast hören, wie Slidell mit dem Finger las.
    »Lovette hing mit einer Gruppe rechtslastiger Spinner rum, die sich selber Patriot Posse, die Patriotentruppe, nannten. Miliztypen. Das FBI hatte ihn und seine Kumpel unter Beobachtung. Ich vermute, die Jungs hofften auf eine Spur zu Eric Rudolph.«
    Slidell meinte einen Verdächtigen für den Bombenanschlag auf den Centennial Olympic Park, die Lesbenbar und die beiden Abtreibungskliniken. Im Mai ’98 schaffte Rudolph es auf die Liste der zehn meistgesuchten Männer des FBI, eine Belohnung von zehn Millionen Dollar war auf ihn ausgesetzt. Während der fünfjährigen Suche von FBI-Beamten und Amateurteams lebte Rudolph als Flüchtling in der Wildnis der Appalachen und entging der Festnahme dank der Hilfe von Verfechtern der Überlegenheit der weißen Rasse und gegen die Regierung eingestellten Sympathisanten. Er wurde eher durch Zufall von einem Ortspolizisten gefasst, als er einen Supermarkt-Müllcontainer nach Essbarem durchsuchte.
    » – Special Agents Dana Reed und Marcus Perenelli.«
    Ich notierte mir die Namen.
    »Was zum Teufel macht die eigentlich so speziell? Ich glaube, ich nenne mich jetzt auch Special Detective Slidell.«
    Ich hörte scharfes Einatmen gefolgt von einem Spuckgeräusch. Ich folgerte, dass gerade ein Klumpen Juicy Fruit in einem Blumentopf auf Slidells Schreibtisch gelandet war.
    »Wayne Gamble sagte, eine Sondereinheit hätte im Verschwinden der beiden ermittelt.«
    »Ja. Bestehend aus zwei Specials, Rinaldi und Galimore. Sie befragten die üblichen Zeugen, Familie, Freundeskreis und so weiter und so fort. Suchten an den üblichen Plätzen. Hielten sich an die üblichen Vorgehensweisen. Nach sechs Wochen lieferten sie einen Bericht ab, in dem sie sagten, Gamble und Lovette wären wahrscheinlich durchgebrannt.«
    »Warum?«
    »Vielleicht, um zu heiraten. Das Mädchen war minderjährig.«
    »Durchgebrannt wohin?«
    »Es gab die Theorie, die Patriot Posse hätte sie in den Milizuntergrund eingeschleust.«
    »Wayne Gamble glaubte diese Theorie nicht. Und tut es immer noch nicht.«
    »Gambles Eltern ebenso wenig.« Slidell hielt inne. »Gamble hatte eine Lehrerin, Ethel Bradford. Bradford schwor, dass das Mädchen auf keinen Fall einfach so abgehauen wäre.«
    Ich dachte darüber nach.
    »Ich habe recherchiert, aber keine Medienberichte über den Vorfall gefunden. Das kommt mir komisch vor, immerhin war ja ein siebzehnjähriges Mädchen verschwunden.«
    »Eddie schreibt hier, dass es viel Druck gab, die Sache geheim zu halten.«
    »Damit nichts an die Presse durchsickert.«
    »Ja. Er deutet auch an, dass da echt Daumenschrauben angelegt wurden, damit alle bei der Stange blieben.«
    »Von wem?«
    »Das sagt er nicht.«
    »Hat er der Sondereinheit die Ermittlungsergebnisse abgekauft?«
    Eine ganze Minute verging, bis Slidell die richtige Stelle in Rinaldis Notizen gefunden hatte.
    »Seinen Formulierungen merkt man an, dass seiner Meinung nach irgendwas nicht ganz koscher war.«
    »Was schreibt er?«
    »Ich muss jetzt los wegen eines Falls häuslicher Gewalt. Sobald ich wieder da bin, hole ich mir die Originalakte.«
    »Wie geht’s Detective Madrid?«, fragte ich.
    Nach Rinaldis Tod hat Slidell einen neuen Partner zugewiesen bekommen. In seinem Bestreben, die kulturelle Vielfalt zu fördern, hatte das Dezernat ihm eine Frau namens Theresa Madrid zur Seite gestellt. Eine klasse Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm, fast so viel wog wie Skinny und sich selbst als Doppel-L bezeichnete. Latino-Lesbe.
    Madrid erwies sich als erstklassiger Detective. Trotz Skinnys anfänglichen Entsetzens kamen die beiden inzwischen gut miteinander aus.
    »Stellen Sie sich vor. Die Tussi ist auf Mutterschaftsurlaub. Unglaublich. Sie und ihre Partnerin haben ein Kind adoptiert.«
    »Dann arbeiten Sie jetzt solo?«
    »Ist das nicht dufte?«
    Wieder legte Slidell ohne Abschied auf.
    Ich hatte das Telefon noch am Ohr, als es schon wieder läutete.
    »Habe eben die Autopsie unseres Unbekannten abgeschlossen.« Larabees Stimme klang merkwürdig. »Also, ich werde daraus nicht schlau.«

7
    »Wollen Sie die Details oder die Kurzfassung?«
    »Kurzfassung.«
    »Der Kerl hatte Verletzungen in den Atemwegen und ein Lungenödem. Die Organe waren ziemlich hinüber, aber ich habe Hinweise auf verbreitete Geschwüre und Einblutungen in der Magen- und

Weitere Kostenlose Bücher