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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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ich keine Chicken-Wings«, murmelte er leise vor sich
hin und zupfte Petra am Ärmel. »Sieh mal, wie schön aufgereiht die dort an den
Haken hängen.«
    »Herr
Stein hat sich krankgemeldet, er arbeitet normalerweise am Zerlegeband«, rief
die Frau am Tresen den Polizisten zu und riss Eckelhoff aus seinen Gedanken.
    Zerlegeband?
Das müsste die Stelle sein, wo die armen Tiere zerhackt werden, grübelte er.
Flügelchen rechts und Bollen links. »Gut. Danke für die Informationen. Eine
private Frage habe ich noch. Wie viele Tiere werden hier pro Tag geschlachtet?«
Er hätte fast ermordet gesagt, Berufskrankheit.
    »Circa
hunderttausend«, antwortete sie stolz.
    »Ist
ja interessant. Dann auf Wiedersehen!«
    »Wir
hätten gleich zu Steins Wohnort fahren sollen, dann würde ich auch weiterhin
noch Hähnchenfleisch essen«, meckerte Eckelhoff und fummelte an seinem Navi
rum. Petra gab ihm die Adresse und er tippte sie ein.
    Sie
zuckte zweimal verständnislos mit den Achseln. »Ich esse kaum Fleisch, ist
gesünder. Denk mal an die Horrornachrichten wegen des beigemischten
Pferdefleisches, die zurzeit von jedem Sender verbreitet werden. Weiß der
Geier, was die alles zusammenpanschen. Ich lasse da lieber die Finger von.«
    Das
Navi führte sie zurück über Meppen nach Bokeloh zum Espenweg und ließ sie in
der Straße vor einem Neubau anhalten. Eckelhoff blickte durch die Seitenscheibe
und entdeckte einen Mann, der an der halbfertigen Garage auf einem Gerüst stand
und Klinker mauerte.
    »Das
ist bestimmt der Gesuchte, so krank sieht der gar nicht aus. Sieh mal, wie
fleißig der ist«, bemerkte er und stieg aus. Beide gingen zur Garagenbaustelle.
    »Guten
Morgen! Sind Sie Waldemar Stein?«
    »Wer
will wissen das?«, erwiderte der Mann mit russischem Akzent in der Stimme,
bückte sich und griff einen Klinker, den er mit Speiß bedeckte.
    »Wir
von der Kripo Meppen. Eckelhoff und meine Kollegin Vogt«, gab er zurück und
zeigte dem eifrigen Maurer seinen Ausweis. »Könnten Sie bitte zu uns
runterkommen?«
    Stein
legte die Maurerkelle zur Seite und stieg über eine aus Birkenholz gezimmerte
Leiter herab. Die Leiter bog sich durch und wackelte bei jedem Tritt. Schon
während des Herabsteigens überlegte Waldemar Stein sich eine plausible Antwort
wegen seines Krankenscheins.
    »Ist
das dort Ihr Auto?« Petra zeigte auf einen verrosteten VW-Golf II, der vor der
Baustelle parkte und deutliche Spuren eines Baufahrzeuges aufwies. Matter,
dunkler Lack, beschmiert mit Betonspritzern. Der Innenraum war vollgestopft mit
Isolierwatte für die Dämmung. War wohl irgendwo im Angebot.
    »Ja.
Ich habe günstig bekommen bei Verwerter.«
    »Haben
Sie denn einen Führerschein?«
    »Ja,
in Sobinka gemacht, ist in Russland. Ist abgelaufen aber schon länger«,
antwortete Stein mit breitem russischen Akzent in der Stimme und klopfte sich
den Staub von der Arbeitskluft, dann sah er ängstlich auf den Boden. Er fragte
sich, ob die ihn wegen des Krankenscheins und des gleichzeitigen Arbeiten auf
der Baustelle belangen wollten.
    »Deswegen
sind wir hier, Herr Stein. Sie haben vor einigen Wochen die Führerscheinprüfung
nicht bestanden, erinnern Sie sich?«, fragte Eckelhoff.
    Stein
nickte mehrmals und wurde etwas ruhiger. Er hatte nun realisiert, dass die
Polizei ihn nicht wegen seiner Arbeit an der Garage besuchte, sondern dass es
um seinen Führerschein ging. Sein Blick verfinsterte sich.
    »Der
Prüfer, elendiger, was hatte gegen Russen. Hat er mich immer durch Innenstadt
gejagt. Konnte alles, auch Parken.« Er gestikulierte wild mit den Armen.
»Blöder Hund, ich meine Prüfer, sagte, ich durchgefallen, wegen Radfahrer. Ich
aber Radfahrer gesehen, er nicht gesehen, ich meine Prüfer, dass ich Radfahrer
gesehen habe«, stammelte er, sein Gesicht leuchtete mittlerweile puterrot.
    »Herr
Stein, ruhig bleiben«, versuchte Erik ihn zu beruhigen, indem er mit den
Handflächen mehrmals vor sich in Richtung Boden zeigte. »Wissen Sie, dass Ihr
Fahrlehrer Herr Schuster tot ist?«
    Eckelhoff
war nach seinem missglückten Versuch, den Mann wieder auf normale Drehzahl zu
bekommen, wegen der Armbewegungen des Russen zwei Schritte zurückgetreten und
wartete gespannt auf seine Reaktion.
    »Ich
wissen, stand in Zeitung«, murrte er.
    »Wissen
Sie auch, dass er umgebracht wurde?«
    »Olga
hat gesagt, Gerd ermordet. Ich war traurig, Gerd guter Fahrlehrer, nur Prüfer
nicht gut.« Stein schüttelte den Kopf, er dachte wohl wieder an seine letzte
Prüfung und sah

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