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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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hing Rafael im Sattel und hoffte, dass sein Pferd die kleine Stute, die fehlte, wittern würde.
    Dieses kleine Miststück!
    Hatte sich aus dem Staub gemacht. Damit konnte Annabelle keinen Druck mehr auf Faith ausüben.
    Wenn sie Glück hatte, war das Ganze nicht geplant. Vorausgesetzt, Faith erfuhr nicht, dass Lisa verschwunden war, würde sie ihren Auftrag, Leathan das Zeichen der Macht zu stehlen, erfüllen. Danach würde sie zu Annabelle zurückkehren, um ihre Freundin zu holen und mitzunehmen in ihre eigene Welt.
    Sie stand noch auf der Treppe des Schlosses, von der aus sie den davon galoppierenden Elf beobachtete, der ihr Lisa wiederbringen sollte. „Ein attraktiver Bursche“, dachte sie widerwillig.
    Jetzt erst nahm sie die lange Karawane wahr, die sich dem Schloss näherte.
    Neugierig beobachteten die Ankommenden das Treiben vor dem Schloss.
    Die Aufregung und die Nervosität der Schlossherrin entgingen ihnen nicht.
    Die Händler kannten Annabelle seit vielen Jahren, aber so unruhig hatten sie die Schlossherrin noch nie erlebt.
    Annabelle sah der Karawane mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie war ungehalten.
    Einerseits freute sie sich, wie alle anderen, auf die herrlichen Stoffe und die kostbaren schönen Edelsteine, die die Händler mit sich führten, andererseits hatte sie im Moment nicht die nötige Ruhe, sich ganz dem Vergnügen hinzugeben, das ihr das Aussuchen sonst bereitete.
    Sie würde die Händler vertrösten. Sie selbst hatte keine Muse, und die Elfen und Lulabellen hatten für ihre Nachlässigkeit Strafe verdient. Sie sollten ruhig warten.
    Jetzt, am frühen Nachmittag, konnten die Männer erst einmal ihre Unterkünfte beziehen.
    Morgen war auch noch ein Tag.
    Irgendetwas beunruhigte Annabelle. Zwei der Händler kannte sie nicht. Beide trugen die ortsübliche Kleidung, aber etwas an ihnen war anders.
    „Morgen“, Annabelle wandte sich endlich dem Anführer der reisenden Händler zu, „werden wir eure Waren ansehen, bis dahin könnt ihr euch ausruhen.“
    Die Ankunft der Karawane war immer ein Fest für alle.
    Einige Räume im Schloss standen als Verkaufsräume zur Verfügung und dorthin wandten sich jetzt die Männer. Die Händler ließen sich ihre Verblüffung nicht anmerken.
    Sie verneigten sich und trieben ihre Tiere zu dem Flügel des Palastes, in dem üblicherweise alle Händler ihre Waren anboten und auch Zimmer für die Nacht fanden. Normalerweise stürzten sich, kaum waren sie angekommen, die Schlossbewohner auf ihre Waren, allen voran Annabelle. Es musste etwas passiert sein, das sie heute davon abhielt.
    Aber auch hier zeigten sich die Männer erstaunlich uninteressiert an den Beweggründen für dieses Verhalten, so wie sie Robert und Jamal auch nie gefragt hatten, was sie hier in der Anderswelt wollten.
    Sie nahmen einfach hin, was ihnen widerfuhr, ohne nach Gründen zu suchen.
    Wenn die Zeit kam, würden sie es erfahren, dachten sie offensichtlich, und gaben sich damit zufrieden.
    Robert sah Annabelles forschenden Blick direkt auf sich gerichtet, als er noch einmal zurückschaute.
    „Falls ihr Wünsche habt, stehen euch die Lulabellen zur Verfügung.“
    Damit schritt Annabelle die breiten Stufen der Schlosstreppe hinunter. Unten angekommen, wurde sie von ihren Silberfüchsen umringt, die erwartungsvoll mit ihr zu den Ställen liefen. Sie würde ausreiten und dabei selbst nach Lisa Ausschau halten.

Roberts Suche
    Vergeblich hatten Robert und Jamal schon bei der Ankunft Ausschau nach Faith und Lisa gehalten. Robert hatte Jamal längst erzählt, dass auch Lisa bei Annabelle war. „Als du glaubtest, mich im Dschungel verloren zu haben, habe ich Magalie getroffen. Sie hat es mir gesagt.“ Jamal war erleichtert, als er hörte, dass Faith nicht mehr allein bei Annabelle war. Er hoffte nur, dass Lisa nicht ein ähnliches Schicksal erleiden musste wie Adam und er. Noch immer schauderte ihm, wenn er an die Bootsfahrt mit Adam zurückdachte.
    In diesem kleinen Boot, in dem er sich die Seele aus dem Leib gespuckt hatte. Nie mehr, hatte er sich damals heimlich geschworen, würde er, wenn er diese Fahrt überstand, wieder ein Schiff betreten. Kein kleines und auch kein großes.
    Auch von dem Eid, nie wieder Geflügel zu essen, hatte er noch niemandem erzählt.
    Durch die Tat der beiden herrlichen Weißkopfadler, die ihn und Adam gerettet hatten, würde vermutlich Generationen von Hähnchen das Leben gerettet werden.
    Jetzt beeilte sich Jamal Robert zu folgen, der vor Sorge um seine

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