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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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helfen.“
    „Zu helfen?“
    „Ich habe den Eindruck“, beantwortete der Arzt den besorgten Einwurf der Direktorin, „dass Lisa und auch Ben sich in einer inneren Isolation befinden, aus der wir ihnen heraushelfen müssen. Sie müssen wieder lernen, in dieser Welt zu leben, sich zu öffnen für andere Menschen.
    Sie sind völlig aufeinander fixiert, das ist für den Moment in Ordnung, weil es ihnen hilft, ihre Ängste zu überwinden. Aber natürlich kann das kein Dauerzustand sein.“
    „Du schaffst das.“ Schwester Dagmar sah Dr. Dr. Schrader voller Überzeugung in dessen Fähigkeiten an.
    „Mit deiner Hilfe, meine Liebe, mit deiner Hilfe.“
    Die Direktorin dachte an den Anruf, den sie, drei Tage zuvor, von Lara bekommen hatte.
    Lara hatte sie gebeten, zur alten Villa zu kommen und Schwester Dagmar und auch gleich Dr. Dr. Schrader mitzubringen.
    Lara hatte so ernst geklungen, dass es ihr gar nicht eingefallen war, mit Fragen in sie zu dringen.
    Herr Zorn, der Hausmeister war fünf Minuten später mit ihr, dem Arzt und Schwester Dagmar losgefahren.
    Seitdem lagen Lisa und Ben auf der Krankenstation des Internats. Sie sprachen nicht viel und konnten sich offenbar nicht erinnern, wie sie in die alte Villa gelangt waren.

Faiths Entscheidung
    Richard war so leise eingetreten, dass Faith ihn erst bemerkte, als sie seine Lippen auf den ihren spürte.
    Sie hielt die Augen noch einen Moment geschlossen.
    „Wohin ist Magalie gegangen?“
    Sie löste sich von Richard und sah ihn an.
    Seine Augen blickten sanft und gleichzeitig fragend.
    Die dunklen Locken fielen ihm über die Stirn. Und wieder dachte Faith an einen dunklen Engel.
    Sie erinnerte sich an seinen ersten Auftritt in ihrem Klassenzimmer und daran, wie ihr Herz bei seinem Anblick gestolpert war.
    Faith schien es, als sei das alles Jahre her.
    Ihr Zeitgefühl hatte sie verlassen.
    Würden Robert, Jamal, Ben und Lisa der Anderswelt noch rechtzeitig entkommen?
    „Sie will zu den Hexen. Ich glaube, dass sie der Ursache für die immer wiederkehrenden Erdbeben auf den Grund gehen will.“
    „Aber sie reitet allein“, wandte Richard ein. „Das ist doch viel zu gefährlich.“
    „Woher weißt du, dass sie allein reitet?“
    „Ich habe es gesehen. Sie hat Chocolat gesattelt, nur der rote Kater war bei ihr.“
    Faith hatte sich erhoben und stand nun nachdenklich neben einer der rosenumrankten Säulen, die den Pavillon trugen. Sie war barfuß, ihre roten Haare bedeckten Nacken und Schultern.
    Richard verschlang seine bezaubernde Freundin mit den Augen.
    Faith beschrieb ihm das kleine Amulett, das sie am Hals ihrer Mutter gesehen hatte. „Es ist wunderschön, mit zarten Blautönen. Die Edelsteine sind geschliffen wie Sterne. Und sie liegen auf einem Netz aus geflochtenen Gold- und Platinfäden.“
    Sie drehte sich erwartungsvoll um. „Kennst du es?“
    Verblüfft betrachtete Richard sie.
    „Hast du Leathan je gesehen?“
    „Beantworte doch bitte erst mal meine Frage, mir geht das Amulett einfach nicht aus dem Kopf.“
    Ungeduldig wartete sie.
    „Ich beantworte deine Frage. Solch ein Amulett oder Medaillon trägt mein Vater, seit ich denken kann. Wie kannst du das wissen?“
    „Ich hab ein solches Schmuckstück heute Morgen gesehen.“
    „Wo?“
    „Es hing an einer Kette um den Hals meiner Mutter.“
    Faith schlang die Arme um ihren Körper, sie zitterte.
    „Richard?“ Ihre Stimme klang kläglich. „Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich Annabelle bringen soll.
    Sie erzählte Richard von ihrer Unterhaltung mit der Reifen bei Annabelle.
    „Sie hat von einem Kleinod gesprochen, daran erinnere ich mich genau.“
    Faith drehte sich um und sah Richard erschrocken an.
    „Ich erinnere mich jetzt, wo ich das kleine Medaillon zum ersten Mal gesehen habe. Es hing um den Hals einer Statuette aus Jade in Annabelles Räumen.
    Ich habe mich damals gefragt, warum sie einem solch kostbaren, besonders schönen Gegenstand so wenig Beachtung schenkt. Sie überlegte. „Vielleicht kann sie zwar das Medaillon sehen, aber dessen besondere Schönheit nicht erkennen.“
    „Mein Vater“, erklärte Richard, „hat sein Medaillon immer unter seinen Kleidern verborgen.
    Er trug es nie so, dass jeder es sehen konnte.
    Nur vor mir war er nicht so vorsichtig.
    Als ich ihn einmal darauf ansprach, wurde er sehr ärgerlich und ich habe es nie mehr sehen dürfen. Aber er trägt es noch. Wenn er sich unbeobachtet fühlt, betrachtet er es.
    Ich glaube, dass es ihm Rätsel

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