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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Mann musste in der Nähe leben, also kannte er sich hier sicherlich gut aus.
    „Hochgehen nicht gut“, sagte er und verstärkte seine Worte noch mit einem Kopfschütteln. „Sandstein nicht stabil.“
    Das hatte sie auch schon festgestellt. „Ich muss da aber wieder hoch“, widersprach sie ihm. „Ich muss zurück auf den Weg kommen. Ich muss meinen Freund suchen!“
    „Freund weg.“
    „Was?“ Sie sah ihn verblüfft an.
    „Freund weg“, wiederholte das Männchen zu ihrem Entsetzen. „Nacht kommen.“
    Sie sah hinauf in die Wipfel der Bäume. Er hatte Recht. Die Sonne schien zwar noch, doch sie stand schon recht tief. Warum war ihr das vorher nicht aufgefallen? Wie lange war sie ohnmächtig gewesen?
    „Ist … ist er hier vorbeigekommen?“
    Der Mann nickte.
    „Wann?“ Ihr wurde ganz schlecht. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
    „Lange vorbei – lange“, sagte er. „Nacht kommt.“
    „Ja, das sagtest du ja schon“, murmelte Jenna, ließ das Amulett rasch unter ihrem Hemd verschwinden und begann sich nun doch wieder an den Abstieg zu machen. Wenn Leon nicht mehr in der Nähe war, machte es wenig Sinn, den Hang hinauf zu klettern und einen weiteren Absturz zu riskieren. Außerdem wollte sie ganz bestimmt nicht ganz allein in diesem Wald übernachten und die einzige Menschenseele weit und breit war nun mal gerade dieser Waldschrat.
    „Wie viele Stunden wird es noch dauern, bis es dunkel wird?“ fragte sie weiter.
    „Nicht viele“, war die erwartete Antwort. „Aber heute ist hell. Heute großer Mond. Wir feiern heute Mondfest.“
    „Das … das ist schön.“ Jenna hatte endlich wieder ebenen Boden erreicht und atmete erleichtert auf. „Ich bin Jenna“, sagte sie und wies auf ihre Brust.
    „Azumpka“, erwiderte er und imitierte ihre Geste. „Sohn des Stammesführers.“
    Jenna hob erstaunt die Brauen. Dieser Mann war nicht nur ein Sohn (sie hätte ihn eher für einen Großvater gehalten), sondern gehörte auch noch zu einem Stamm? In dem er dann wahrscheinlich auch recht hoch angesehen war …
    „Oh“, entfuhr es ihr und sie bemühte sich darum, einen kleinen, etwas wackeligen Knicks zu machen.
    Das schien ihm zu gefallen, denn er grinste darauf über sein ganzes Gesicht und entblößte dabei zwei etwas lückenhafte Reihen großer, relativ weißer Zähne. „Ich bin kein König – nur Krieger“, erklärte er. „Geburt entscheidet nicht, wer ich sein später. Ich entscheide. Und andere Chratna entscheiden.“
    „Chratna? Ist das dein Stamm?“ wollte Jenna wissen.
    Er nickte stolz. „Stamm der freien Seelen. Du und Freund – seid ihr gekommen, um Teil zu werden?“
    „Teil zu werden?“ Sie blinzelte verwirrt. „Vom … Stamm?“
    „Ja. Jeder kann werden. Ist für jeden Menschen.“
    „Oh. Ja, bestimmt“, pflichtete sie ihm sofort bei. „Aber …wir sind eigentlich aus einem anderen Grund hier.“
    „Welchen Grund?“
    Sie zögerte. Sollte sie diesem komischen Kauz wahrlich sagen, was sie hier machten? Immerhin lebte er hier und es war gut möglich, dass er Kychona kannte. „Wir suchen jemanden.“
    Er zog seine buschigen Brauen zusammen. „Wen?“
    „Eine alte Frau. Ich brauche dringend ihren Rat.“
    „Name?“
    Sie sah ihn prüfend an und entschied sich, ehrlich zu sein. Was sollte er schon tun? Sie angreifen? Sie überragte ihn um gut drei Köpfe und trug auch noch das Amulett.
    „Kychona“, sagte sie und der Mann erstarrte. Seine Augen weiteten sich ein wenig und er trat einen Schritt zurück und musterte sie von oben bis unten. Er kannte sie! Anders war seine Reaktion nicht zu erklären!
    „Wer bist du?“ stieß er nun hörbar angespannt aus.
    „Niemand besonderes“, beteuerte Jenna. „Nur jemand, der dringend ihre Hilfe braucht.“
    Der Mann schüttelte den Kopf und machte einen weiteren Schritt zurück. „Du lügst!“
    „Nein, das tu ich nicht!“ Informationen zurückzuhalten konnte man ja wohl kaum als lügen bezeichnen. „Du weißt, wo sie sich aufhält, nicht wahr?“ Jennas Herz schlug ihr bis zum Hals – dieses Mal allerdings vor Aufregung und nicht aus Angst.
    Der kleine Krieger schüttelte den Kopf und wich vor ihr zurück, weil sie in ihrer Aufregung angefangen hatte, auf ihn zuzugehen. „Ich gehen jetzt.“
    „Nein – nein!“ sie wollte nach ihm greifen, doch er wich ihr geschickt aus und stürzte sich hinein in den Farn. Jenna folgte ihm, ohne nachzudenken. Sie konnte nicht zulassen, dass er weglief – nicht jetzt, da sie wusste,

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