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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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geht?“
    Sie seufzte leise und nun glänzten ihre Augen doch ein wenig feuchter. „Ich weiß nur, dass ich an jenem Tag einen der Menschen verloren habe, die ich sehr liebte. Es hätte noch schlimmer kommen können, schließlich nahmen auch mein Vater und Leon an der Schlacht teil, aber der Verlust … war schwer hinzunehmen. Und ich werde nie aufhören, sie zu vermissen.“ Sie schniefte und wischte sich verlegen über die Nase. „Tut mir leid, dass ich dich damit belastete. Du hast genug an deinen eigenen Sorgen zu tragen.“
    „Oh nein, entschuldige dich nicht“, lenkte Jenna sofort ein und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. „Ich wollte es ja wissen, weil Leon sich diesbezüglich immer so zurück hält.“
    „Er hat sie sehr geliebt und musste lange warten, bis sie seinem Werben nachgegeben hat“, erklärte Cilai voller Anteilnahme. „Ihnen war im Endeffekt nur sehr wenig Zeit miteinander gegönnt gewesen. Ich denke, das belastet ihn schwer. Und er war noch nie der Typ Mensch, der offen über seine Gefühle, Sorgen und Problem sprechen kann.“
    „Nein, das ist wahr“, gab Jenna mit einem kleinen Lächeln zurück, das sie nun auch auf Cilais Lippen vorfand.
    „Du hast ihn sehr gern, nicht wahr?“ fragte sie vorsichtig.
    Cilai atmete tief ein und wieder aus und sah dann Jenna mit einem Ausdruck tiefer Hilflosigkeit an. „Ich liebe ihn“, gestand sie leise. „Das war schon immer so. Er hat das nie bemerkt und ich glaube, das will er auch gar nicht. Ich bin immer noch nur … eine Art kleine Schwester für ihn, an die er sich noch nicht einmal gern erinnert, weil er dann auch immer gezwungen ist, an Sara zu denken. Die Erinnerungen sind zu schmerzhaft.“
    Jenna wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Die Offenheit der jungen Frau hatte sie vollkommen überwältigt und sie wusste für einen viel zu langen Augenblick nicht, wie sie mit diesem Geständnis umgehen sollte. Merkwürdigerweise fühlte sie nichts, was einer Eifersucht auch nur annähernd nahekam. Sie empfand eher Mitgefühl für Cilai, da Leon ihre Gefühle nicht zu erwidern schien und sie darunter sichtbar litt.
    „Bitte sag ihm das nicht“, bat das Mädchen sie inständig, sah sie mit seinen dunklen Rehaugen beinahe flehentlich an. „Es würde unsere Freundschaft zerstören und das will ich nicht. Lieber bin ich nur seine kleine Schwester, als das er mich vollkommen meidet.“
    Sie seufzte, starrte ein paar Wimpernschläge lang ihre Finger an, die sich verkrampft in den Stoff ihres Kleides gegraben hatten – und Jenna brachte immer noch keinen Ton heraus.
    „Hasst du mich jetzt?“ fragte Cilai mit dünner Stimme.
    „Nein!“ stieß Jenna endlich aus und berührte das Mädchen ein weiteres Mal an der Schulter, brachte sie so dazu, sie wieder anzusehen. „Warum sollte ich das tun?“
    Cilai sagte nichts, doch das brauchte sie auch nicht, denn nur einen Atemzug später wusste Jenna, was sie da andeutete.
    „Leon und ich sind nur Freunde“, sagte sie rasch und das entsprach ja auch der Wahrheit. Bisher hatte sich noch nichts zwischen ihnen entwickelt, das man in eine andere Richtung interpretieren konnte, und wenn Jenna ehrlich war, war sie sogar ein wenig froh darüber. Die Situation, in der sie sich befanden, war auch ohne zusätzliche Liebeswirren schon nervenaufreibend genug. Sie wollte keine anderen Gefühle für Leon hegen – nicht mehr, nicht im Moment. Von daher empfand sie tatsächlich auch keine Eifersucht. So fiel es ihr überhaupt nicht schwer, Cilai ein warmes Lächeln zu schenken, das alle Anspannung von der jungen Frau abfallen und sie ebenfalls wieder lächeln ließ.
    Ja, Cilai war ein richtig netter Mensch, den man schnell ins Herz schließen konnte – und wenn Jenna eines in dieser Welt gebrauchen konnte, dann waren das Freunde; Freunde, denen man vertrauen konnte und die in der Not hinter einem standen. Notsituationen verschenkte diese Welt nämlich ganz generös – vor allem an sie!
     
     
     

M istkerle
     

    J enna fragte sich, ob sie nicht schon wieder einen großen Fehler gemacht hatte, als sie bereits das dritte Mal den kräftigen Klaps einer Hand auf ihrem Hintern verspürte und das laute Lachen einer Gruppe von Männern durch das überfüllte Wirtshaus tönte.
    Cilai hatte sich nur ungern dazu überreden lassen, dass sie im Wirtshaus mithalf. Leon war ihr Freund und dasselbe galt somit für Jenna. Freunde ließ man Cilais Meinung nach nicht für ihre Verpflegung und Unterkunft arbeiten. Es

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