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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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sich ziehen würde. Alles, was ihr momentan wichtig war, war Marek und seine Krieger aus dem Gasthaus herauszulocken, sodass Foralt und seiner Familie vorerst nichts geschehen würde. Und dann würde sie weitersehen, versuchen herauszufinden, was Marek hierher geführt und was er ursprünglich geplant hatte. In Anbetracht der Rüstungen vermutlich nichts Gutes. Sie waren als Krieger in das Gasthaus gekommen – nicht als friedliche Gäste.
    Foralt schenkte ihr noch einen letzten besorgten Blick, dann wandte er sich ab und ließ sie allein mit den Bakitarern. Marek gab seinen Männern einen knappen Befehl und schon kam Bewegung in die Truppe. Tatsächlich machten sie sich auf den Weg nach draußen und Jenna ging mit ihnen. Was blieb ihr auch anderes übrig? Schließlich umklammerten Mareks Finger immer noch ihr Handgelenk.
    Vor dem Wirtshaus standen zwei weitere Krieger, die die Pferde des Trupps bewachten. Sie schienen verwirrt darüber zu sein, dass ihre Kameraden so schnell wieder aus dem Gasthaus kamen – und dann auch noch mit einem Überraschungsgast. Jenna wurde äußerst kritisch gemustert. Doch das störte sie nicht sehr. Sie fühlte sich seltsamerweise nicht bedroht, auch nicht als Marek sich zu ihr hinunterbeugte und seine Lippen dicht an ihr Ohr brachte.
    „Du hast das Lügen nicht verlernt“, raunte er ihr zu.
    Sie wollte sich ihm empört zuwenden, doch hatte er sie in der nächsten Sekunde losgelassen, nahm Kaamo am Arm und bewegte sich mit ihm so weit von ihr weg, dass sie sich leise unterhalten konnten, ohne dass Jenna ein Wort davon verstand.
    Sie sah verdattert zu den beiden hinüber – so wie die anderen Männer des Trupps das auch taten. Was sollte das jetzt? Hatte er nicht mit ihr sprechen wollen? Auch Kaamo schien verwirrt, sein Gesichtsausdruck änderte sich jedoch rasch, wechselte von Irritation zu Besorgnis. Er schüttelte den Kopf und begann nun seinerseits leise auf Marek einzureden. Schnell schien aus dem Gespräch ein kleiner Streit zu werden, der auf beiden Gesichtern den Ausdruck ernsthafter Verärgerung hervorrief – bis Marek das Gespräch schließlich mit einem klar vernehmbaren „Genug! Das ist meine Entscheidung!“ beendete und seinen Freund einfach stehen ließ.
    Kaamo presste die Lippen aufeinander und versuchte seinen Ärger hinunterzuschlucken. Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf, während Marek Jenna schon fast wieder erreicht hatte. Doch er wandte sich nicht an sie, sondern an seine Männer.
    „Kaamo wird ab jetzt das Kommando übernehmen“, verkündete er auf Zyrasisch. Jenna war glücklich, jedes einzelne Wort verstanden zu haben. Sie hatte in den letzten Wochen beim Lernen dieser Sprache große Fortschritte gemacht und das zahlte sich jetzt aus, da Marek auch noch so wundervoll akzentfrei sprach.
    „Ihr haltet euch an den Plan, solange er nichts anderes befiehlt.“
    Die Männer nickten ohne Widerworte.
    „Gerot, ich nehme dein Pferd mit“, wandte sich Marek an einen sehr jung aussehenden, etwas schmaler gebauten Krieger. „Besorg dir hier ein neues.“
    Der Junge nickte willig und Marek packte Jenna erneut am Handgelenk, um sie hinter sich her zu einem der Pferde zu ziehen.
    „Steig auf!“ befahl er streng, als sie vor dem Tier stehengeblieben waren.
    Jenna regte sich nicht, sah ihn nur völlig perplex an. „Nein, ich … Nein!“
    Mareks Blick verfinsterte sich sofort. „Oh doch! Rauf da! Oder willst du, dass ich da wieder reingehe …“ Er wies auf den Eingang des Gasthofs. „… und ein intensiveres Gespräch mit dem Wirt führe?“
    Jenna zögerte. Sie hatte den Stein. Sie konnte ihn gegen Marek verwenden, verhindern, dass er sie wieder verschleppte und dabei noch Foralt und seine Familie beschützen. Der Stein war mächtig – mächtiger als Marek mit seiner kleinen Truppe.
    Der Krieger schien ihre Gedanken zu lesen, denn er beugte sich nun ein wenig zu ihr hinunter und sah sie eindringlich an. „Glaub nicht, dass du mit dem Amulett die ganze Stadt beschützen kannst“, warnte er sie leise. „Ich könnte viele arme Seelen zur Hölle schicken, ohne dass du etwas dagegen tun kannst. Willst du ihre Häuser brennen sehen? Willst du dafür verantwortlich sein, dass sie alles verlieren, das ihnen etwas bedeutet?“
    Jennas ganzes Inneres zog sich zusammen. Seine Worte waren schockierend und taten weh, denn sie hatte diesen Teil von Mareks Persönlichkeit in ihren Träumen immer erfolgreich verdrängt. In der Realität trat er nun aber umso

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