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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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vierzehn Tage Urlaub machte.

Basel Nachtkonzert
    Es hatte doch etwas länger gedauert, bis der Wagen bepackt, Rolli bei den Großeltern abgeliefert und samt ihnen verabschiedet war, trotzdem kamen sie rechtzeitig in Basel an, fanden die Tiefgarage am Rümelinsplatz und Susannas Wohnung. Der Schlüssel sei bei der Nachbarin hinterlegt, stand auf dem Zettel an der Tür, und dass gerade die letzte Probe stattfinde. Susanna erwartete sie nach dem Konzert vor der Kirche.
    Susannas Wohnung, drei Zimmer, Küche, Bad, Toilette, Flur, Hinterhofbalkon, Etagenheizung im Bad, war anzusehen, dass der Einzug noch nicht lange zurücklag, alles sah neu aus, und überflüssige Dekostücke hatten sich noch nicht angesammelt.
    Irmi war aufgeregt wie ein Wurf Welpen, es war ihr erstes Konzert in einer großen Stadt. Auch Walcher war aufgeregt, es war sein erstes Konzert, bei dem eine Frau im Orchester saß, nach der er sich sehnte.
    Die Abendgarderoben der Besucherinnen in der Martinskirche fand Irmi ernüchternd unaufgeregt. »Und ich hätte mir um ein Haar ein Kleid gekauft«, flüsterte sie Walcher zu.
    Was sie allerdings höchst interessant fand, waren die vielen Fellstolen, die sich um schlanke Frauenhälse schmiegten und vermutlich vor der kühlen Kirchenluft schützen sollten. Während die Besucherinnen auf der Suche nach ihren Plätzen auf und ab flanierten, dokumentierte Irmi ihr zoologisches Wissen.
    »Marder, Rotfuchs, Biber, Ziesel, guck mal, ein Hermelin, und da drüben, die Dame mit den breiten Schultern trägt einen Blaufuchs, o je, bei der Rothaarigen dort hat es nur zu einem Hamster gelangt. Wow, ein Nerz!«
    So überrascht Walcher über Irmis Wissen war, so froh war er, als »Basel Barock« zu spielen begann, denn der Kreis um die beiden Besucher aus dem Allgäu begann Irmi mit missbilligenden Blicken zu mustern, zumal von Irmi in unmittelbarer Nachbarschaft ein Mauswiesel im Winterfell und ein Luchsimitat erspäht und frei nach Morgenstern, ebenso laut wie witzig, bedichtet wurden.
    »Das letzte war’s aus Zwiesel, ein süßes kleines Wiesel.
    Drum hing in Zürich am Limmat, dem Weib am Hals ein Imitat.«
    Sie saßen rechts im vorderen Kirchenschiff, und dort fand Walcher die Akustik nicht überwältigend. Allerdings konzentrierte er sich ohnehin mehr auf die Flötistin, die einige Soli zu spielen hatte. Susanna sah bezaubernd aus, und er konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken auf Wanderschaft gingen. Irmi flüsterte irgendwann, dass sie sich entschlossen hatte, Geige zu lernen.
    Ohne die Qualität von »Basel Barock« und das Musikerlebnis in Frage stellen zu wollen, waren beide froh, als das Konzert zu Ende war. Zwei Stunden auf der harten Holzbank mit einer Zierleiste im Rücken, deren einzige Funktion die Vermeidung von Bequemlichkeit schien, und dann auch noch die geradezu winterlichen Temperaturen waren genug.
    Auch Susanna war durchgefroren und zerrte sie nach kurzer Begrüßung zum Italiener, wo sie reserviert hatte, gleich in der Nähe. Dort war es behaglich warm, und so lebten sie nach wenigen Minuten auf. Das Konzert, der Umzug, die bevorstehende Fahrt nach Italien, die Woche mit den Kindern, Schule, Rolli, Bärendreck … Jeder wusste viel zu erzählen, und neben Susannas erstem Auftritt gab es noch andere Gründe zum Anstoßen.
    Als Walcher einmal Susannas Hand nahm, eigentlich wollte er ihr zur ihrem ersten Konzert gratulieren, kommentierte Irmi die Geste: »Dopamin, Testosteron, Noradrenalin, ihr beide zeigt deutliche Verhaltensweisen einer wachsenden Verliebtheit.«
    Die erstaunten Blicke von Susanna und Walcher beantwortete sie mit einem kurzen: »Förderkurs Bio.«
    Sie hatte recht, die junge Verhaltensforscherin. Unübersehbar strahlten sich die beiden an, und als der Kellner die Sperrstunde signalisierte, schien es ihnen, als wäre keine halbe Stunde vergangen, seit sie das Lokal betreten hatten. Mit Irmi in der Mitte schlenderten sie auf Umwegen zu Susannas Wohnung, kreuz und quer durch das nächtliche Zentrum von Basel, in dem es an diesem Mittwoch allerdings nicht belebter war als an einem Freitag in Weiler.
    Susanna hatte ihr Arbeitszimmer für Irmi hergerichtet, Walcher sollte bei ihr im Schlafzimmer schlafen. »Nur so kann ich herausfinden, ob du immer noch schnarchst«, flüsterte sie ihm zu, und es klang eher wie ein Versprechen.
    Der nächste Morgen begann chaotisch; sie hatten verschlafen und hetzten mit Irmi zum Bahnhof und zum Zug 8.22 nach Zürich, wo Johannes und Marianne sie

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