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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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setzte Rael an, verstummte aber, als der Junge weiter entschieden den Kopf schüttelte.
    »Keinen, wo es schneller ginge.«
    Der Falkner balancierte Sivella vorsichtig auf der Faust und stieg geschickt mit einer Hand vom Pferd.
    Rasch übernahm der Junge die Zügel. »Ihr könnt bei uns zu Hause warten. Es ist nur meine Mutter dort. Der Fährmann ist mein Vater, und der ist gerade losgegangen, um Gold zu waschen.«
    »Lass schon, ich kann hier warten«, entgegnete Rael. Er war enttäuscht über die verlorene Zeit und überlegte immer noch, ob es nicht doch einen anderen Weg geben mochte. »Ich bin sicher, deine Mutter hat Besseres zu tun, als ...«
    »Ach nee!«, rief der Junge. »Meine Mutter kümmert sich immer um Reisende. Außerdem ist sie ganz wild auf Neuigkeiten.«
     
    Für Rael war es nicht schwer zu erahnen, dass die Familie des Fährmanns offenbar jeden zusätzlichen Cita brauchte, den sie nebenbei durch die Verpflegung wartender Fährgäste verdienen konnte. Wenn sein Nachmittag ohnehin schon vergeudet war, so konnte er ihnen wenigstens den Gefallen tun.
    »Na schön. Dann zeig mir den Weg«, forderte er den Knaben auf.
    »Gleich hier drüben«, winkte der Kleine Rael zu, »auf der anderen Seite des Schuppens.«
    Rael bemerkte den Rauch, der aus einem schmalen Schornstein aufstieg. Offensichtlich lag die Hütte direkt am Bootsschuppen.
    »Das ist leicht zu finden. Aber vielleicht kannst du mir in der Zwischenzeit helfen. Wie heißt du, Junge?«
    »Triel, mein Herr«, antwortete er und richtete sich dabei zu voller Größe auf. »Geht's um den ...?« Mit großen Augen deutete er auf Sivella, als wagte er nicht, das Wort »Falke« auszusprechen.
    Rael schüttelte den Kopf und musste schmunzeln, als über das Gesicht des Jungen eine Mischung aus sehnsüchtiger Erwartung und Enttäuschung huschte.
    »Der Falke heißt Sivella, ich bin Rael, und das ist meine Stute Fea Lome. Ich würde mich freuen, wenn du dich um sie kümmerst. Sie braucht was zu saufen, und vielleicht kannst du sie irgendwo grasen lassen. Wir haben einen ziemlich anstrengenden Ritt hinter uns.«
    »Überlasst das ruhig mir. Ich werd sie gut behandeln«, versprach Triel und deutete mit einer Geste an, dass er sich mit diesem Auftrag noch längst nicht überfordert fühlte. »Am besten sagt Ihr meiner Mutter, dass Ihr was zu essen braucht. Ich komme, sobald ich fertig bin.«
    Rael beobachtete für einen Moment, wie Triel die Stute zu einem Wassertrog führte, dann drehte er sich um und ging zu dem Haus des Jungen. Es lag tatsächlich direkt hinter dem Bootsschuppen. Neugierig musterte er die hellgelben Vorhänge in den kleinen Fenstern und die bunt bepflanzten Blumentöpfe zu beiden Seiten der Tür. Solch einen freundlichen Anblick hatte er in diesem winzigen Nest nicht vermutet. Als er die Hand hob und anklopfen wollte, öffnete im gleichen Moment eine zierliche, schwarzhaarige Frau mit einem Besen in der Hand und fegte Rael so schwungvoll ein Häufchen Staub entgegen, dass er husten musste. Sivella krächzte entrüstet und schlug heftig mit den Flügeln.
    »Oh, mein Gott!«, stieß die Frau hervor, ließ den Besen fallen und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. »Ich ... Es ...«, stammelte sie. »Es tut mir so leid. Ich hatte nicht erwartet, dass jemand ...«
     
    Rael beruhigte Sivella mit beschwichtigenden Worten, dann wandte er sich der jungen Frau zu.
    »Sorgt Euch nicht. Ich war staubig genug von der Straße. Ist schon alles in Ordnung.«
    »Aber ... Ihr seid ein ... und Euer ... Das ist mir so unangenehm!«, wollte sie sich entschuldigen, als sie auf Raels eingestaubte Kleidung blickte und auf den Falken, der nun wieder erhaben auf seiner Faust saß.
    Rael lächelte sie an und überlegte, wie er sie wohl am besten ablenken konnte. »Euer Sohn Triel sagte mir, Sie hätten einen Platz zum Ausruhen für mich, bis Euer Mann zurückkehrt und mich mit dem Floss übersetzen kann.«
    Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, als Rael ihren Mann erwähnte. Doch bevor der Falkner sich überhaupt Gedanken darüber machen konnte, erhellte ein dankbares Lächeln ihre Züge und verwandelte sie auf fast magische Weise. Sie wirkte plötzlich so überraschend jung - viel zu jung, um einen Sohn in Triels Alter zu haben.
    »Es tut mir leid. Ihr müsst sicher Triels Schwester sein«, entschuldigte sich Rael, bevor ihm einfiel, dass der Junge doch eigentlich erzählt hatte, er sei allein mit seiner Mutter im Haus.
    Er bedachte sie mit einem

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